Der FC Bayern ist bekannt für seine relativ konservative Transferpolitik. Während Vereine wie Manchester City, Real Madrid und Paris Saint-Germain regelmäßig dreistellige Millionenbeträge in neue Spieler investieren, ist der deutsche Rekordmeister deutlich zurückhaltender. Dies könnte sich jedoch bald ändern, Bayern-Präsident Uli Hoeneß hat nun angekündigt, dass auch die Bayern in Zukunft mehr Geld in neue und für einzelne Spieler ausgeben könnten.
222 Millionen Euro hat Paris Saint-Germain im vergangenen Sommer für Superstar Neymar bezahlt und den Brasilianer damit zum teuersten Spieler aller Zeiten gemacht. In Deutschland wurde der Transfer sehr kritisch beäugt, sowohl Fans als auch Funktionäre haben allen voran die hohe Ablösesumme kritisiert und die Entwicklung im europäischen Fußball.
Auch der FC Bayern hat das “immer höher, schneller und größer”-Prinzip vieler europäischer Topvereine kritisiert und betont, dass man selbst nie diesen Weg beschreiten wird. Die Münchner sind in Deutschland sportlich und finanziell das Maß aller Dinge und gehören auch in Europa zu den Top 5 Vereinen, dennoch ist man nicht bereit dreistellige Ablösesumme für einen Spieler zu bezahlen. Mit 41,5 Millionen Euro ist Corentin Tolisso der teuerste Transfer in der Geschichte der Bayern.
Uli Hoeneß: Auch mal 50, 60 oder 70 Millionen Euro für einen Spieler ausgeben
Kurioserweise hat ausgerechnet FCB-Präsident Uli Hoeneß nun angedeutet, dass auch bei den Bayern ein Umdenken stattgefunden hat bzw. stattfindet. Im Rahmen eines Weihnachtstreffen mit einem Münchner Fanklub äußerte sich der 65-jährige zu der aktuellen Entwicklung auf dem Transfermarkt: “Wir sehen uns außerstande, einen Neymar, den ich übrigens gar nicht so gut finde, für 220 Millionen oder einen Mbappé, den ich richtig gut finde, für 180 zu kaufen. Das kann auf die Dauer nicht gut gehen.”
Laut Hoeneß werden die Bayern in absehbarer Zeit auch tiefer in die Tasche greifen, wenn es sein muss: “Auf den Positionen, auf denen wir Bedarf sehen, werden wir sicher auch mal einen größeren Transfer machen. Ich denke, da wird es auch mal Transfers von 50, 60 oder 70 Millionen geben.”
Ist Antoine Griezmann ein Thema für die Bayern?
Vor allem in der Sturmzentrale haben die Münchner Bedarf, dort steht mit Robert Lewandowski derzeit nur ein echter Mittelstürmer im Kader. Im Winter wird man aller Voraussicht nach einen Backup für den Polen verpflichten. Sandro Wagner von der TSG 1899 Hoffenheim gilt hier als Favorit. Eine Dauerlösung ist Wagner mit 30 Jahren jedoch nicht. Diese könnte Antoine Griezmann heißen, der Franzose steht aktuell bei Atletico Madrid unter Vertrag und wird immer wieder mit einem Wechsel in Verbindung gebracht. Griezmann besitzt, Medienberichten zu Folge, eine Ausstiegsklausel in Höhe von 100 Millionen Euro in seinem Vertrag. Gerüchten zu Folge ist Griezmann ein ernsthafter Kandidat bei den Bayern. Es wird spannend zu sehen ob die Münchner tatsächlich die Schallmauer von 50 Millionen für einen Spieler bald durchbrechen werden.