Die meisten Fans des 1. FC Köln hätten im Vorfeld den Auftritt ihrer Mannschaft beim FC Bayern München wohl gerne mit einer Wurzelbehandlung beim Zahnarzt getauscht. Zu schlecht standen die Vorzeichen für die noch immer sieglosen Geißböcke, die ohne 13 verletzte Profis und mit der halben U21 an die Isar gereist sind. Dort verkaufte sich der FC drei Tage nach dem 3:4 nach 3:0-Führung gegen den SC Freiburg aber sehr teuer und verlor am Ende nur mit 0:1.
Hätte Tom Starke fünf Minuten vor dem Ende nicht gut gegen Lukas Klünter pariert, hätte der FC im zweiten Spiel unter Interimstrainer Stefan Ruthenbeck sogar für eine faustdicke Überraschung sorgen und einen Punkt mitnehmen können, der angesichts einer mit mehr als 80 Prozent Ballbesitz weit überlegenen Bayern-Mannschaft freilich höchst schmeichelhaft gewesen wäre.
Noch zwei Spiele bis zur Winterpause
Immerhin konnte der Kölner Tross aber mit einem positiven Gefühl die Heimreise antreten. Am Samstag gegen den VfL Wolfsburg und danach noch im Achtelfinale des DFB-Pokals warten die beiden letzten Spiele des Jahres auf den FC, der nach Möglichkeit natürlich noch einmal ein Erfolgserlebnis feiern möchte. Daran, dass die Planungen in Köln inzwischen klar auf die 2. Bundesliga ausgerichtet sind, wird aber auch ein Sieg gegen Wolfsburg nicht mehr viel ändern.
Schon in der Winterpause könnten in beide Richtungen Spielertransfers mit Blick auf die 2. Bundesliga getätigt werden. Die wichtigste Personalie ist aber die des Trainers. Interimscoach Ruthenbeck dürfte als Dauerlösung eher nicht in Frage kommen, wobei sich der neue Sport-Geschäftsführer Armin Veh bisher in keinster Weise in die Karten hat schauen lassen.
Luhukay schon drei Mal aufgestiegen
Spekuliert wurde bisher vor allem über Markus Anfang, der allerdings bei Holstein Kiel einen laufenden Vertrag besitzt und den überraschenden Tabellenführer der 2. Liga kaum ohne Weiteres wird verlassen können, und über den kürzlich beim 1. FC Union Berlin entlassenen Jens Keller. Wie der “Express” berichtet, soll aber auch Jos Luhukay zum Kandidatenkreis gehören, der einst Co-Trainer beim FC war und mit Borussia Mönchengladbach, dem FC Augsburg und Hertha BSC schon drei Mal in die Bundesliga aufgestiegen ist. Zuletzt aber musste Luhukay in der vergangenen Saison beim VfB Stuttgart nach Unstimmigkeiten mit Sportvorstand Jan Schindelmeiser früh gehen.