Mit 13 Punkten aus den ersten sechs Spielen hat der SV Darmstadt 98 einen sehr guten Start in die Saison hingelegt und war zu diesem Zeitpunkt fraglos ein heißer Kandidat für den direkten Wiederaufstieg. Trainer Torsten Frings warnte indes schon zu diesem Zeitpunkt und betonte, sein Team nicht als Aufstiegsanwärter zu sehen. Elf Spieltage später lässt sich konstatieren, dass Frings mit seiner Einschätzung richtig lag, wenngleich der Vize-Weltmeister von 2002 kaum an einen derartigen Negativlauf gedacht haben dürfte wie ihn die Lilien nun durchmachen müssen.
Seit elf Spielen sieglos
Seit dem 4:3-Sieg gegen Arminia Bielefeld Mitte September ist Darmstadt nicht nur sieglos geblieben, sondern hat von 33 möglichen Punkten lediglich fünf geholt, wodurch nach dem Ende der Hinrunde der völlig enttäuschende Relegationsplatz zu Buche steht. Rund ums Böllenfalltor geht nun die Angst vor einer ähnlichen Entwicklung wie beim SC Paderborn um, der nach einem gleichfalls überraschenden Aufstieg in die Bundesliga innerhalb von zwei Jahren bis in die 3. Liga durchgereicht wurde.
Das gestrige 0:1 bei Erzgebirge Aue war deshalb in vielerlei Hinsicht richtig bedenklich. So hat die Kabinenansprache von Präsident Rüdiger Fritsch unter der Woche offenbar ihre Wirkung verfehlt und der Auftritt der Lilien geriet über weite Stecken richtiggehend bedenklich. Gegen einen kampfstarken Gegner, der auf schwierigem und am Ende nach dem heftigen Schneefall nahezu unbespielbaren Boden alles in die Waagschale warf, war Darmstadt vor allem bei den Basics unterlegen.
Torsten Frings übt vernichtende Kritik
“Es kann nicht sein, wie herz- und kampflos wir uns aktuell präsentieren, das hat so nichts mit Profifußball zu tun. Der Wille, alles für den Verein zu geben, hat in den letzten Spielen gefehlt – wir müssen die Mannschaft da wieder hinbekommen, sonst sieht es ganz düster aus”, sprach Torsten Frings denn auf der Pressekonferenz nach dem Spiel auch klare Worte, wobei dem Coach natürlich auch klar ist, dass die Rückendeckung der Vereinsführung nicht ewig vorhanden sein wird. “Ich weiß, wie Fußball funktioniert. Ich spüre eine Riesen-Rückendeckung, aber ich weiß, dass das nicht unendlich ist”, so Frings in “Bild” sehr realistisch.
Endspiel in Fürth?
Wahrscheinlich, dass schon das anstehende Kellerduell bei der SpVgg Greuther Fürth auch für Frings richtungsweisend ist. Gelingt es auch dort nicht, den Bock umzustoßen, könnte mit einem Trainerwechsel ein neuer Akzent gesetzt werden.