Justin Engel: Tennis-Talent im Aufwind

Die Arbeit hat sich offenbar gelohnt. Justin Engel überrascht die Fans und sich selbst.

Von seinen raschen Fortschritten als Tennis-Profi ist Justin Engel selbst überrascht. „Ich bin viel weiter gekommen, als ich es von mir selbst angenommen habe“, meint der 17-jährige Nürnberger. Der Erfolg des Tennis-Asses lässt sich in Zahlen messen und ist das Ergebnis harter und konsequenter Bemühungen. In dieser Saison hat es Justin Engel von Platz 1.344 der Weltrangliste bis knapp unter die 400er-Marke geschafft.

Steckbrief: Justin Engel

  • Geburtsdatum: Oktober 2007
  • Geburtsort: Nürnberg
  • Größe: 1,88 m
  • Gewicht: 75 kg
  • Erfolge: 4 ITF-Titel, Achtelfinale im ATP-Turnier Almaty

Stationen einer Bilderbuchkarriere

Im Alter von drei Jahren begann Justin Engel Tennis zu spielen. Anfänglich begeisterte ihn der Sport nicht sonderlich und er fand mehr Gefallen am Kickboxen. Im Alter von zwei bis fünf Jahren lebte Justin Engel bei den Großeltern in der Republik Moldau. Engel spricht damit auch rumänisch und kann Russisch verstehen.

Sein erstes Tennisturnier bestritt Justin Engel im Alter von zehn Jahren. Insgesamt fünf Siege gingen im Rahmen der ITF Junior Tour 2021 auf sein Konto. Erste Weltranglistenpunkte sammelte Justin Engel im Jahre 2023. Im Folgejahr gewann er vier Future-Turniere. Für das Almaty Open löste Justin Engel eine Wild Card und siegte gegen den auf dem 133. Platz der Weltrangliste platzierten Coleman Wong. Damit ist Justin Engel nach Carlos Alcaraz der jüngste Spieler, dem es gelang, ein ATP-Tour-Match zu gewinnen.

Justin Engel ging mit Profis an den Start

Der Sieg im kasachischen Almaty hat in der Tennis-Welt für Furore gesorgt. Engel wurde für das Show-Format „Ultimate Tennis Showdown“ nach Frankfurt eingeladen. Dort fungierte Engel als Ersatzspieler und traf auf Größen wie dem Sieger von München, Jan-Lennard Struff und dem Halbfinalisten von Wimbledon, Lorenzo Musetti. Jan-Lennard Struff kennt Justin Engel bereits aus dem gemeinsamen Training.

Seine Meinung über die deutsche Nummer zwei ist hoch: „Jan-Lennard ist supernett. Es hat sich bei ihm gleich so angefühlt, als wären wir jeden Tag miteinander unterwegs.“ Bei der Pressekonferenz am Rande des Events scheint der Youngster mit der Aufmerksamkeit, die ihn zuteilwird, sichtlich überfordert. Manche Sätze lässt er unvollendet oder meint, er weiß gerade nicht so genau, was er eigentlich sagen soll.

Justin Engel: Total bereit für den Tennis-Zirkus

Justin Engel hat ein Stück harter Arbeit hinter sich und trainiert auch weiterhin intensiv. Gemeinsam mit seinem Vater Horst ist das Tennis-Ass häufig auf der Trainingsanlage des VfL Nürnberg aktiv. Regelmäßig fährt Justin auch zum Bundesstützpunkt des Deutschen Tennis Bundes in Oberhaching bei München. Dennoch erscheint die Beziehung zum Verband nicht komplett unbelastet.

Als Justin Engel nach seinem Verhältnis zum Deutschen Tennis Bund und der Nachwuchsarbeit im deutschen Tennis im Allgemeinen befragt wird, wird das Tennis-Ass plötzlich kleinlaut. Sein knapper Kommentar: „Ich sage da jetzt erstmal nichts weiter dazu“. Diese Antwort lässt natürlich viele Fragen im Raum und weckt die allgemeine Neugier, was dem Teenager vielleicht erst im Nachhinein bewusst wurde.

Engel selbst sieht sich als harten Arbeiter. Täglich trainiere er vier Stunden Tennis. Dazu kommen mindestens 1,5 Stunden Fitness und noch eine knappe Stunde Beweglichkeitstraining. Dem Pensum bleibe er immer treu, auch während der Turnierwochen. Sogar an Tagen, an denen Matchs anstanden, habe er sein Training nicht vernachlässigt. „Harte Arbeit definiert jeder anders. Ich trainiere eben einfach viel und gern“, so der Kommentar des ehrgeizigen Tennis-Asses.