Preußen Münster hat zwei Jahre des Feierns hinter sich. Nach dem Aufstieg von der Regionalliga in die 3. Liga sind die Grün-Schwarzen im Anschluss direkt in die 2. Bundesliga durchmarschiert. Doch haben die Münsteraner tatsächlich die Qualität in der höheren Spielklasse zu bestehen oder sind die Preußen der Abstiegskandidat Nummer 1? Wir haben die Pro und Contras zusammengestellt.
Es war klar, dass eine enorm schwierige Saison wird für Preußen Münster in der 2. Bundesliga. Aber ist die Lage für Traditionsverein wirklich aussichtlos? Oder gibt es eine Chance auf dauerhaften Zweitliga-Fußball in der Domstadt?
Fakten – die gegen Preußen Münster sprechen
Der wichtigste Punkt, der aktuell gegen Preußen Münster spricht, ist der Saisonauftakt. Die ersten Spiele haben gezeigt, dass die Mannschaft keine Chance auf den Klassenerhalt in der 2. Liga hat bzw. sich zumindest extrem schwertun wird.
Nach vier absolvierten Punktspielen hat das Team lediglich einen Zähler sowie ein Torverhältnis von 2:8 vorzuweisen. Weder in der Offensive noch in der Defensive läuft es nach Wunsch. Aktuell steht Preußen Münster auf dem unteren Relegationsplatz, nur der SV Darmstadt und Eintracht Braunschweig sind noch schlechter gestartet.
Münster hat zum Auftakt mit 1:3 in Fürth verloren. In den beiden darauffolgenden Heimspielen beim 0:0 gegen Hannover und 0:1 gegen Kaiserslautern hat Preußen kein Tor zustande gebracht.
Gleiches gilt für die 0:5 im DFB-Pokal gegen den VfB Stuttgart. In der Partie war der Zweitligist heillos überfordert. Vor der Länderspielpause war Münster beim 1:4 beim Hamburger SV ebenfalls chancenlos.
Wie lassen sich die Leistungen erklären? Grund 1 ist sicherlich, dass die Entwicklung in Münster zu schnell gegangen ist. Der Durchmarsch durch die 3. Liga war eine Sensation. Mittlerweile wird aber klar, dass die Spieler ihren Zenit erreicht haben.
Grund 2 ist, dass Münster sich nicht wirklich relevant verstärkt hat. Lediglich für Torge Paetow (SC Verl – 150.000 Euro), Johannes Schenk (FC Bayern München – 100.000 Euro) und Charalambos Makridis (VfL Osnabrück – 50.000 Euro) hat der Club bei den Spielerverpflichtungen Geld investiert. Alle anderen Neuzugänge sind nur geliehen. Auf der Verkaufsseite hat Preußen Münster keine Einnahme erzielt.
Durchschnittlich haben die Spieler von Preußen Münster einen Wert von 368.000 Euro. Der Gesamtwert des Kaders kommt auf 10,30 Millionen Euro. Einen noch geringeren Spieler- und Kaderwert hat lediglich Mitaufsteiger Regensburg.
Fakten – die für Preußen Münster sprechen
Natürlich gibt es auch Argumente, die für Verbleib der Preußen in der 2. Bundesliga bleiben. Mit Sascha Hildmann hat der Aufsteiger einen Trainer an der Seitenlinie, der das Maximum aus Team herausholen kann. Hildmann passt zu Preußen Münster wie „die Faust aufs Auge“.
Sollte der Zweitliga-Aufsteiger eine Serie starten, könnte das Selbstvertrauen ähnlich wie in der Vorsaison magische Züge annehmen. Die Münsteraner sind auch in der 2. Liga in der Lage sich in einen Rausch zu spielen.
Grundlage für den Klassenerhalt wird die Heimstärke sein, auch wenn die Preußen diese in den ersten beiden Punktspielen noch nicht abgerufen hat. Mit den eigenen Fans im Rücken kann Münster zu Hause auch die Top-Teams der 2. Bundesliga schlagen.
Eine erste Richtung hat das Match gegen Hannover 96 gezeigt. Die Hildmann-Truppe war über die gesamten 90 Minuten die bessere Mannschaft, hat es lediglich versäumt, die Chancen zu nutzen.
Wettquoten für Preußen Münster in der Saison 24/25
Absteiger-Wetten für die 2. Bundesliga sind aktuell bei den Online Buchmachern nicht verfügbar. Wer jedoch auf die Meister- und die Aufsteigerwetten blickt, wird erkennen, dass die Wettanbieter den Neuling ganz unten ansiedeln.
Für die Zweitliga-Meisterschaft hat Betovo eine Wettquote von 230,0 auf dem Bildschirm, die höchste Offerte aller Teams. Für den Aufstieg in die 1. Bundesliga – der genauso unrealistisch wie der Titel ist – gibt’s eine Wettquote von 90,0.
Die nächsten fünf Partien der Münsteraner
Die anstehenden fünf Begegnungen der Preußen können für den weiteren Saisonverlauf richtungweisend sein. Das Team von Trainer Sascha Hildmann muss unbedingt Selbstvertrauen tranken. Geht’s erfolglos weiter, wird sich der Kampf um den Verbleib in der 2. Bundesliga zu einer kaum lösbaren Mammutaufgabe entwickeln. Die Münsteraner haben folgende Punktspiele vor der Brust.
- 13. September um 18.30 Uhr: zu Hause gegen SC Paderborn 07
- 22. September um 13.30 Uhr: auswärts beim SSV Jahn Regensburg
- 28. September um 20.30 Uhr: zu Hause gegen FC Schalke 04
- 05. Oktober um 13.00 Uhr: auswärts beim 1. FC Nürnberg
- 19. Oktober um 13.00 Uhr: zu Hause gegen SV 07 Elversberg