Vorfall bei der EM 2024: Varga zieht sich Knochenbrüche zu

Ein Zusammenprall hat schlimme Folgen. Barnabas Varga zieht sich mehrere Knochenbrüche zu und muss minutenlang auf dem Spielfeld behandelt werden.

Es hätte so schön sein können. Ungarn trifft kurz vor Schluss und hält so die Hoffnung auf den Einzug ins Achtelfinale am Leben. Dank einer neuen Regelung können nämlich auch die vier Gruppendritten an der K.-o.-Runde teilnehmen.

Leider wird der Last-Minute-Sieg durch einen Vorfall im Elfmeterraum überschattet. Nach einem Zusammenprall zwischen Schottlands Torhüter Angus Gunn und dem ungarischen Stürmer Barnabas Varga bleibt letzterer bewegungslos am Boden liegen.

Kampf um den dritten Platz

Bei dem Spiel zwischen Schottland und Ungarn ging es für beide Seiten um den Einzug ins Achtelfinale. Zwar konnten sie beide nicht mehr Gruppenzweiter werden, es bestand aber noch Hoffnung, als einer der vier besten Gruppendritten im Turnier weiterzukommen. Beide hätten dafür einen Sieg gebraucht. Für Schottland sollte es am Ende nicht reichen, was das Team schwer enttäuscht zurückließ.

Der Schockmoment

In der zweiten Halbzeit kam es zu einem Freistoß durch Dominik Szoboszlai. Der Torhüter der Schotten wehrte den Ball mit der Faust ab und stieß dabei mit Barnabas Varga zusammen. Beide gingen zu Boden. Die TV-Wiederholungen ließen zunächst nicht erahnen, wie hart der Aufprall gewesen war. Die Begegnung der beiden Spieler wirkte auf dem Bildschirm nicht härter als viele andere Kontakte.

Varga blieb allerdings liegen, sodass schnell klar wurde, dass es sich um ein ernsthaftes Problem handelte. Der ungarische Stürmer musste von den Sanitätern und Ärzten noch auf dem Feld behandelt werden. Um ihn zu schützen, wurde er durch Planen vor den Blicken der Zuschauer und vor den Kameras abgeschirmt. Nach einigen Minuten brachten ihn die Sanitäter auf einer Trage und unter dem Applaus der Zuschauer nach draußen.

Spiel läuft weiter

Nachdem Varga erstversorgt und ins Krankenhaus gebracht wurde, läuft das Spiel weiter. Trotz des Schockmoments gelingt den Ungaren in der Nachspielzeit ein Treffer. Sie gewinnen mit 1:0 und können so mit etwas Glück sogar ins Achtelfinale einziehen. Da wird Barnabas Varga aber nicht mit von der Partie sein. Der ungarische Trainer ließ bereits verlauten, dass das Turnier aufgrund seiner Verletzungen für ihn beendet ist. Um ihren Teamkollegen zu ehren, feierten die Ungarn den Sieg mit seinem Trikot.

Mehrere Knochenbrüche im Gesicht

Später gab es zumindest eine kleine Entwarnung. Vargas Zustand soll stabil sein, sodass seine Mitspieler und Fans zumindest ein wenig aufatmen können. Allerdings hat er mehrere Knochenbrüche im Gesicht erlitten, die eine Operation erfordern. Hinzu kommt eine Gehirnerschütterung.

Vorwürfe gegen die Ersthelfer vor Ort

Der ungarische Kapitän kritisierte, dass seinem Teamkollegen nicht schnell genug geholfen wurde. Seiner Meinung nach brauchten die Ersthelfer viel zu lange, um zu Varga zu gelangen, um ihn zu versorgen. Bis sie eintrafen, kümmerten sich die Spieler um ihn. Die UEFA wehrte die Vorwürfe ab und ließ verlauten, dass es zu keinen Verzögerungen gekommen sei. Schon innerhalb von 15 Sekunden nach dem Vorfall soll ein Arzt zugegen gewesen sein. Nur wenig später soll ein zweiter Arzt eingetroffen sein.

Varga wurde mittlerweile operiert

Am Montag wurde Varga operiert und konnte später sogar Besuch empfangen. Der ungarische Verband teilte ein Foto auf X, das den Spieler im Krankenhausbett und mit nach oben gerecktem Daumen zeigt. Er soll frühestens am Mittwoch aus dem Krankenhaus entlassen werden.