TV-Zuschauer möchten keinen Moment der Heim-EM verpassen. Einige Momente der EURO bleiben allerdings im Stadion. Darunter der Auftritt eines jungen Fans, der wohl zu den emotionalsten des ganzen Turniers zu zählen ist. Warum verwehrt uns die UEFA den Blick auf Flitzer?
Das Spiel Portugal – Türkei wurde für Berat zu einem unvergesslichen Tag. Der Junge hatte seinen großen Auftritt an der Seite von Cristiano Ronaldo. Den Zuschauern in Dortmund wird ein unerwartet süßer Moment geboten. Am heimischen Bildschirm ist davon nichts zu sehen. Die Diskussion über Flitzer ist erneut entfacht. Ebenso die Frage, warum die UEFA Fernseh-Deutschland den Blick darauf verwehrt.
UEFA: Alles Interessante wird gezeigt
Cristiano Ronaldo bekam beim Spiel gegen die Türken ordentlich zu tun. Es blieb nicht beim Kontrollieren des Spielverlaufs und dirigieren des Balls. Nachdem ein junger Fan bewiesen hat, dass es klappen kann, folgten mehrere Flitzer seinem Beispiel und kamen dem Superstar näher als erlaubt.
Auf die Frage, warum derartige Szenen im TV nicht zu sehen sind, erklärte ein Sprecher der UEFA: „Wir zeigen alles, was für den Verlauf des Spieles von Interesse ist. Dinge wie Flitzer oder Bengalos gehören nicht dazu. Wir möchten derartige Aktionen nicht fördern und deshalb werden wir sie auch nicht zeigen.“ So kam es, dass den Zuschauern alle Flitzer-Szenen mit Ronaldo entgingen und wir uns mit den Schilderungen des TV-Kommentators begnügen mussten.
Mini-Ronaldo erlebt Traumspiel
Dieser Tag wird für Berat unvergesslich bleiben. Der Zehnjährige war beim Spiel der Portugiesen gegen die Türkei live dabei und nahm diesen Umstand nur allzu wörtlich. In der 67. Spielminute sprintete der Junge auf den Rasen und steuerte geradewegs auf Ronaldo zu.
Der Superstar zeigte seine menschliche Seite. Er lächelte und bückte sich am Mittelkreis herunter. Nachdem das Selfie im Kasten war rannte der Junge in Richtung Seitenlinie. Dort wurde er von zwei Ordnern in Empfang genommen und vom Feld geführt. Den Fans im Stadion gefiel diese unerwartete Einlage. Sie spendeten dem mutigen Fan Applaus und zeigten mit Sprechchören Sympathie für die Reaktion Cristiano Ronaldos.
Trainer spricht von geiler Aktion
Turgay Gölbasi ist die Szene nicht entgangen. Der Junge im Trainingsanzug mit dem Schriftzug des KSV Kassel ist ihm kein Unbekannter. Der 41-Jährige war früher selbst beim KSV aktiv und trainiert heute die U11 der Löwen.
Eine „geile Aktion“, zieht Berats Trainer Bilanz. Den Zuschauern hat es gefallen und Ronaldo hat super reagiert. Auf die Frage, ob er von den Plänen seines Schützlings wusste, verriet Gölbasi: „ Irgendwie eine Ahnung hatte ich. Berat ist gewitzt und selbstständig und natürlich ein riesiger Fan von Ronaldo.“
Flitzer hoch fünf: Ronaldo genervt
Ein kleiner Fan mit Vorbildfunktion. Tatsächlich blieb es nicht bei einer Aktion. Kurz vor Schluss rannte ein weiterer Fan aufs Feld. Diesmal sprintete ein halbes Dutzend Ordner hinter ihm her und griff rechtzeitig ein. Auch Ronaldo zeigte sich genervt und drehte sich weg. Diesmal reagierte das Publikum mit einem Pfeifkonzert.
Während der Nachspielzeit und nach Spielende nahmen noch drei weitere Fans Anlauf und steuerten den nun sichtlich genervten Ronaldo an. Die Ordner griffen schnell zu, brachten die Fans zu Fall und führten sie schnell vom Platz. Damit hatte die Aktion nur für Berat ein Happy-End.
