EM 2024: Achtelfinale ohne Tah – und was ist mit Rüdiger?

Jonathan Tah wird im Achtelfinale nicht dabei sein. Er hat zweimal Gelb gesehen.

Die deutsche Elf kann aufatmen. Die Hürde gegen die Schweiz wurde genommen. Das Achtelfinale ist erreicht. Nun muss Julian Nagelsmann sich Gedanken um die Aufstellung machen. Tah wird ganz bestimmt ausfallen. Sorgen macht sich der Coach auch um Antonio Rüdiger.

Am Samstag bestreitet die deutsche Elf das Achtelfinalspiel. Ganz sorglos kann Julian Nagelsmann nicht in die Partie gehen. Jonathan Tah ist nach zwei Gelben Karten für das Spiel gesperrt. Muss der Bundestrainer nun auch auf Antonio Rüdiger verzichten?

Gelb-Situation angespannt

Niclas Füllkrug hat mit einem späten Treffer zum 1 : 1 gegen die Schweiz Deutschland den Gruppensieg beschert und die Gefahr des Angstgegners England im Achtelfinale zunächst abgewendet.

Julian Nagelsmann sieht sich bei der Vorbereitung für das Spiel am kommenden Samstag dennoch in Zugzwang. Schon vor dem Schweiz-Spiel hat der Coach betont, dass eine mögliche Gelbsperre keinen Einfluss auf seine Mannschaftsaufstellung haben wird. So schickte er seine vier mit Gelb bedachten Kicker von Anfang an auf den Rasen. „Die Gelb-Situation berücksichtige ich nicht. Ich habe Vertrauen in meinen Kader.“

Hat Nagelsmann nun zu hoch gepokert? Mit seiner Entscheidung war der 36-Jährige immer bewusst das Risiko eingegangen, dass gleich mehrere Stammspieler für das Achtelfinalspiel ausfallen, wenn sie erneut Gelb kassieren.

Jonathan Tah: Einmal Gelb zu viel

Nun ist es tatsächlich passiert. Das Nagelsmann-Team hat einen seiner Stammspieler für das Achtelfinale eingebüßt. Spielminute 38 gegen die Schweiz: Es kommt zu einem Zweikampf zwischen Jonathan Tah und Breel Embolo. Beim Duell rutscht das Bein von Jonathan Tah wohl eine Etage zu hoch.

Schiedsrichter Daniele Orsato ist dies nicht entgangen. Er muss nicht lange überlegen und verteilt Gelb. Nagelsmann zeigt sich entrüstet und findet die Entscheidung „wirklich hart“.

Schlotterbeck ersetzt Tah, Rüdiger-Einsatz bleibt fraglich

In der zweiten Spielhälfte gegen die Schweizer kommt Nico Schlotterbeck für Jonathan Tah aufs Feld. Die Einwechslung kann bereits als Warm-up für das Achtelfinale neben Antonio Rüdiger verstanden werden. Doch genau hier liegt der Haken. Ob der Dortmunder Abwehrchef am Samstag gegen Dänemark antreten kann, ist aktuell noch nicht sicher.

Nach dem Schweiz-Spiel erklärte Nagelsmann gegenüber der ARD, dass Antonio Rüdiger Probleme mit dem Oberschenkel habe. „Wir wissen noch nichts Genaues. Hoffentlich ist es nichts Schlimmes.“  Die Einwechslung Schlotterbecks für Tah deutet darauf hin, dass der Dortmunder Nagelsmanns erste Wahl für die Innenverteidigung am Samstag sein wird. Sollte Rüdiger beim Achtelfinalspiel tatsächlich ausfallen, scheint der Einsatz von Waldemar Anton wahrscheinlich.

Nagelsmann muss umbauen

Das Spiel gegen die Schweiz bedeutete für die deutsche Elf nicht nur den ersten Rückstand während des Turniers, sondern auch eine Gelbe Karte mit Folgen. Nun ist klar, Nagelsmann kann nicht mehr an seiner seit den Länderspielen im März aufgestellten Wunschformation festhalten.

Nico Schlotterbeck ist als mögliche Tah-Alternative nun beinahe wahrscheinlich. Alternativen fänden sich mit Robin Koch oder Waldemar Anton. Auch Nachrücker Can kennt sich in der Abwehr aus. Käme Rüdiger zum Einsatz, würde wohl Schlotterbeck die Pole-Position im Abwehrzentrum neben ihm einnehmen.