Die DFB-Elf hat nach einer Zitterpartie gegen die Schweiz den Gruppensieg nach Hause geholt. Julian Nagelsmann brilliert noch mit anderen Qualitäten. Er stellt sich bereitwillig den Fragen der Journalisten und antwortet in nahezu perfektem Englisch.
Julian Nagelsmann hat sein Team souverän durch die Gruppenphase der EM 2024 geführt. Abseits des Platzes werden weitere Top-Qualitäten des Coachs nicht überhört. Die Fragen internationaler Journalisten sind für den DFB-Coach kein Hindernis. Er scheint richtig darauf zu brennen und kontert in beinahe makellosem Englisch.
Julian Nagelsmann packt eine Schippe Englisch drauf
Wo viele Trainer ins Stottern kommen oder der Konfrontation lieber komplett aus dem Wege gehen, gibt sich der DFB-Trainer souverän. In den Pressekonferenzen vor den Gruppenspielen ist es wohl niemandem entgangen: Der Bundestrainer spricht total gut Englisch.
Dies kommt nicht von ungefähr. Bereits bei den früheren Klubs Leipzig und Bayern hieß es: Wortschatz und Grammatik gut. Doch nun hat der Bundestrainer eindeutig noch eine gehörige Schippe Englisch draufgelegt. Woher kommt’s?
Auf alles vorbereitet
Wie die BILD weiß, hat sich Nagelsmann nicht zufriedengegeben und in letzter Zeit immer wieder an seinen Sprachkenntnissen gefeilt. Der Ehrgeiz ging dabei in eine ganz bestimmte Richtung.
Nachdem Nagelsmann im Frühjahr 2023 seinen Hut beim FC Bayern genommen hatte, stand die Zukunft zunächst offen. Ein Wechsel ins Ausland war durchaus denkbar. Schließlich fand sich Nagelsmann zwischenzeitlich auch bei Paris Saint-Germain, beim FC Chelsea, Manchester United oder Newcastle auf der Liste.
Auf diese geballte Ladung Englisch wollte Julian Nagelsmann vorbereitet sein und hat entsprechend gepaukt. Am Ende kam es, wie so oft im Leben, mal wieder anders. Im September vergangenen Jahres unterschrieb Nagelsmann beim DFB. Der Vertrag läuft bis zum Sommer 2026. Allerdings nicht ohne „Reißleinen-Klausel“. Eine Vertragsverlängerung über die Heim-EM hinaus besitzt nur Gültigkeit, wenn die DFB-Elf die K.-o.-Runde erreicht. Daran hat spätestens beim Sieg gegen die Schotten niemand mehr gezweifelt.
Klare Vorgaben und Geil-Ansage
Julian Nagelsmann machte schon während der Vorbereitungsphase kein Geheimnis aus seiner Startelf. Es gab von Beginn an klare Hierarchien: 13 Feldspieler stellen die erste Elf. Im Umkehrschluss bedeutet dies für die übrigen zehn Kicker, für gute Stimmung zu sorgen, und möglichst nicht negativ aufzufallen.
Wie BILD weiß, hat Nagelsmann seinen Reservisten in einer geheimen Ansprache Mut gemacht und die nötige Wertschätzung entgegengebracht. Nach dem 2:0 Sieg gegen die Ungarn gab es für die Reservisten beim Training eine motivierende „Geil-Ansprache“. „Ihr seid alle wichtig. Ihr müsst einfach weiter geil sein, wenn Ihr ins Spiel reinkommt.“
Mittlerweile haben sie fast alle ihre ganz persönlichen EM-Minuten bekommen. Emre Can traf als Joker gegen Schottland. Niclas Füllkrug brauchte nicht lange auf dem Platz, bis er einen Treffer landete. Gute Szenen im Ungarn-Spiel hatten auch Sané, Deniz Undav und Chris Führich. Gegen die Schweiz war Nagelsmann einmal mehr gefragt. Nach mehreren Auswechslungen fiel kurz vor Schluss das erlösende Tor. Nico Schlotterbeck oder David Raum bekamen ihren ersten EM-Auftritt spendiert. Nun bleibt es abzuwarten, welche Aufstellung Nagelsmann beim Spiel am kommenden Samstag auf den Rasen schickt.