Nach dem furiosen Schottland-Spiel am letzten Freitag bekam die deutsche Elf am Samstag einen freien Tag. Am Sonntag begannen die Vorbereitungen für das heutige Gruppenspiel gegen die Ungarn. Emre Can stellte sich am Sonntagmittag den Fragen der Presse.
Emre Can rückte für den vom Pech verfolgten Aleksandar Pavlovic erst zwei Tage vor dem Auftaktspiel ins Team. Noch ist Can dabei zu realisieren, was dann Schlag auf Schlag passierte. Der Frankfurter sprach nun über seine „krasse Story“.
Volltreffer aus der zweiten Reihe
Emre Can wurde aus dem Urlaub in den DFB-Kader berufen. Bevor Can das Training im Nagelsmann-Team aufnahm, schickte er Genesungswünsche nach München. „Ich wünsche Aleksandar Pavlovic gute Besserung. Es tut mir leid, er hätte den Einsatz verdient gehabt.“ Pavlovic musste wegen einer wiederkehrenden Mandelentzündung auf die EURO verzichten.
Beim grandiosen Schottland-Spiel bekam Emre Can dann in der 80. Spielminute seine Chance. Er wurde für Toni Kroos eingewechselt. Can war aus der zweiten Reihe in die DFB-Auswahl nachgerückt. Das Vertrauen des Teams quittierte Emre Can ebendort. Erst wenige Minuten auf dem Platz landete er einen tollen Treffer aus zweiter Reihe und besiegelte den 5:1 Sieg gegen ein vollkommen überfordertes schottisches Team. Für den gebürtigen Frankfurter war dies erst der zweite Treffer in der DFB-Auswahl.
Emre Can: Unbeschreiblich
Die Pressekonferenz am vergangenen Sonntag nutzte Emre Can, um seinen Emotionen Luft zu machen: „Ich kann es nicht so richtig beschreiben. Erst Donnerstag vor dem Spiel das erste Training. Ich habe nicht gedacht, eingewechselt zu werden. Eine richtig krasse Story und dann noch das Tor in der Nachspielzeit. Das ist unbeschreiblich.“
Can bescheinigte dem deutschen Team eine „sehr gute Energie“. Das Training lief gut, die Stimmung ist gut, das ist einfach ein menschliches Gefühl und etwas, was die Mannschaft auf den Platz mitnimmt, äußerte der Nachrücker im Interview.
Ungarn unangenehmer Gegner
Beim heutigen Gruppenspiel gegen Ungarn sieht Emre Can einen „unangenehmen Gegner“ auf die deutsche Elf zukommen. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass mit den Ungarn immer zu rechnen ist. Auch wenn Gruppengegner Schweiz die Ungarn souverän besiegte. Jedes Spiel ist anders, bringt eine andere Dynamik mit und wird erst auf dem Platz entschieden.
Can sieht den Fokus auf die eigene Mannschaft gerichtet. „Die Mannschaft steht einfach über allem. Wir wollen uns beweisen, wenn wir auf dem Platz stehen. Wir müssen nur auf uns schauen, viel Energie mitnehmen.“
Deutschland hat sich heiß gespielt
Der Auftakt verlief nach Maß. Die DFB-Jungs haben sich in einen wahren Rausch gespielt. Das Sommermärchen 2.0 darf weitergeträumt werden. Am heutigen Abend könnte ein weiterer großer Schritt in Richtung EM-Titel gemacht werden. Deutschland ist heiß auf den Sieg. Die Stimmung kann heute im Spiel gegen Ungarn erneut angeheizt werden. Anstoß in Stuttgart ist um 18 Uhr. Die ARD und Magenta TV übertragen live.
Gruppenspiele im Visier
Fest steht: Deutschland muss sein zweites Gruppenspiel gewinnen. Alle Augen werden auch auf die Gruppengegner gerichtet sein. Sollten die Schotten heute Abend gegen die Schweiz verlieren, kann die deutsche Elf jubeln. Deutschland hätte sechs Punkte. Die Schweiz käme auch nicht auf mehr. Ungarn bliebe bei null und die Schotten hätten maximal einen Zähler. Damit wäre Deutschland schon jetzt Gruppenzweiter. Dann würden sich Deutschland und die Schweiz am kommenden Sonntag nur noch um den Gruppensieg streiten.