Antonio Rüdiger: Streitpunkt Zeigefinder

Schon im März war Antonio Rüdiger mit einer umstrittenen Geste aufgefallen. Nun ging der Zeigefinger schon wieder nach oben.

Erneut gab es Aufregung um den DFB-Star. Antonio Rüdiger muss sich erklären. Nachdem es schon im Frühjahr einen Vorfall gegeben hatte, ist Rüdiger nun wieder mit erhobenem Zeigefinger zu sehen – und diesmal ist er nicht allein.

Nach einem Instagram-Post hatte Antonio Rüdiger im März für Aufsehen gesorgt. Der Zeigefinger der rechten Hand wurde gegen den Himmel gestreckt. Dies kann als „tauhid“, eine muslimische Geste, verstanden werden. Nun kam es erneut zu einem Foto dieser Art. Antonio Rüdiger findet mehrere Antworten.

Rüdiger mit fragwürdigen Gesten

Im März fanden Instagram-Nutzer Antonio Rüdiger im weißen Gewand auf einem Gebetsteppich vor. Der DFB-Kicker reckte seinen rechten Zeigefinger in den Himmel. Unter dem Foto befand sich ein Gruß zu Ramadan, dem Fastenmonat der Muslime: „Möge der Allmächtige unser Gebet und unser Fasten annehmen.“

Der Gruß ist nicht nur als Glaubensbekenntnis im Islam üblich, sondern wird auch als Geste der Islamisten gedeutet. Vor der EURO 2024 schrillten nun erneut die Alarmglocken. Rüdiger war im Trikot der DFB-Elf mit eben dieser Geste zu sehen. Dabei handelte es sich allerdings um keinen Alleingang. Rüdiger folgte damit einem offiziellen UEFA-Shooting.

Fingerzeig als Feierpose gedacht

Antonio Rüdiger erklärte bereitwillig, wie es zu dem erneuten Fingerzeig kam: „Das Foto entstand während eines offiziellen Shootings. Dutzende andere Spieler haben diese Pose auch gemacht.“ Tatsächlich gibt es mehr als 50 weitere Fotos mit Spielern, die eben diese Geste machen. Es tauchten mehrere Fotos von Team-Kollegen auf. Auch Marc-André ter Stegen, Chris Führich oder Maxi Mittelstädt recken den Zeigefinger in die Höhe.

Auch die UEFA hat sich mittlerweile dazu geäußert und machte deutlich, dass es sich bei der während der Fotosession entstandenen Bildserie um eine „typische Feierpose“ handele. In diesem Zusammenhang wurde auf die UEFA-Zielsetzung verwiesen, welche sich klar und unmissverständlich von religiösen oder politischen Inhalten distanziere.

Rüdiger zeigte Tauhid-Finger

Bereits im März war Antonio Rüdiger gefragt und musste nach der Veröffentlichung seines Instagram-Posts eine Erklärung abgeben. Er schrieb damals, dass die verwendete Geste der „Tauhid-Finger“ sei. Diese Pose steht im Islam für die Einheit und Einzigartigkeit Gottes.

Die Geste sei weltweit unter Muslimen verbreitet. Rüdiger verwies damals auch auf eine jüngst erfolgte Einschätzung des Bundesinnenministeriums: „Die Geste wurde erst vor wenigen Tagen als unproblematisch eingestuft.“

Rüdiger schloss mit einem klaren Statement: „Gewalt und Terrorismus sind inakzeptabel.“ Er stehe für Frieden und für Toleranz ein, so der DFB-Spieler. „Toleranz und Respekt gelten in unserer Familie schon immer als grundlegende Prinzipien.

Blickwinkel ändern: Daumen hoch

Damit ist hinreichend geklärt, warum es zu dieser Geste gekommen war. Zumindest im Vorfeld der Euro scheint sie ihren Zweck erfüllt zu haben. Die DFB-Elf startete bestens motiviert und vorbereitet in die Heim-EM.

Der 5:1 Sieg gegen Schottland hat Fußball-Deutschland heiß gemacht auf den weiteren Turnierhergang. Heute wird es ab 18 Uhr gegen Ungarn ernst. Freuen wir uns auf eine spannende Partie, in der Deutschland seiner Führungsrolle hoffentlich gerecht wird. Da bleibt nur zu sagen: Daumen hoch!