Schiedsrichter Felix Zwayer startet früher als gedacht in die Heim-EM. Die Premiere des 43-Jährigen auf dem Rasen steht mit der Partie Italien gegen Albanien an.
Felix Zwayer feiert am heutigen Samstag einen ganz besonderen Moment. Seinen ersten Einsatz als Schiedsrichter auf dem Feld erlebt der Berliner in Dortmund beim Auftaktspiel des Titelverteidigers Italien.
Premiere und besonderer Moment
Felix Zwayer hat bereits Schiedsrichtererfahrung gesammelt, allerdings bislang nicht auf dem Feld. Bei der WM 2018 war der 43-jährige Berliner als Video-Schiedsrichter aktiv. Der erste Einsatz auf dem Rasen steht dem nicht unumstrittenen Schiedsrichter unmittelbar bevor.
Gegenüber dem SID hat Zwayer betont, eine bestmögliche Leistung abliefern zu wollen. Einen ganz besonderen Moment sieht der Berliner auf sich zukommen, wenn er im Tunnel steht und darauf wartet, zu seinem ersten Spiel auf den Rasen auflaufen zu dürfen. Zwayer fiebert dem heutigen Abend entgegen und hofft auf eine tolle Atmosphäre.
Glanzvolle Kulisse mit eingeschränkter Kapazität
Der Signal-Iduna-Park wurde für die EURO 2024 zum „BVB Stadion Dortmund“ ungetauft. Zwayers Premiere ist eine der anspruchsvollsten Partien der Gruppenphase. Das Auge nationaler wie internationaler Beobachter wird auf den Titelverteidiger Italien gerichtet sein. Die Frage der deutschen Fans: Schlägt sich Italien in seinem Auftaktspiel ebenso überzeugend, wie die deutsche Elf es gegen die Schotten am Freitagabend vorgemacht hat?
Für Felix Zwayer wird es in Dortmund ab 21 Uhr ernst. Das drittgrößte Stadion der Heim-EM wird zu einer grandiosen Kulisse werden. Allerdings werden die Platzkapazitäten des Signal-Iduna-Parks nicht komplett ausgeschöpft. Da die UEFA während des Turniers keine Stehplätze duldet, schrumpft die Zuschauerzahl von 81.365 auf 62.000. Dies wird der besonderen Atmosphäre keinen Abbruch tun und für Zwayer einen ganz besonderen Moment in dessen Karriere bereithalten.
Siebert vierte Offizieller
Unterstützung erhält Zwayer bei seiner Rasen-Premiere von den Linienrichtern Marco Achmüller und Stefan Lupp. Mit Daniel Siebert wurde der zweite deutsche Unparteiische als vierter Offizieller für das Italien-Auftaktspiel nominiert. Bastian Dankert und Christian Dingert sind im Leipziger VAR-Raum als Video-Schiedsrichter eingeteilt. Der Niederländer Rob Dieperink agiert als zweiter VAR-Assistent.
Daniel Siebert pfeift seit der Saison 2012/13 in der Bundesliga. Auch bei der WM 2022 in Katar stand Siebert auf dem Rasen. Der Sportwissenschaftler gab beim Qualifikationsspiel zur U-19-Europameisterschaft zwischen der Türkei und Portugal sein internationales Schiedsrichter-Debüt.
UEFA-Schiedsrichter vor großen Aufgaben
Neben den beiden deutschen Unparteiischen sind 17 weitere Schiedsrichter für die EURO 2024 abberufen. Ein Trainer-Gespann kommt aus Argentinien nach Deutschland. Die UEFA arbeitet für diesen Austausch mit dem südamerikanischen Verband CONMEBOL zusammen.
Während des Turniers beziehen Felix Zwayer und seine Schiedsrichter-Kollegen in einem Fünf-Sterne-Hotel in der Nähe von Frankfurt Quartier. Im Rahmen der Heim-EM kommen einige Neuerungen auf die Unparteiischen zu. Es bleibt interessant, wie diese Vorgaben umgesetzt werden. So dürfen während der EURO 2024 nur die Kapitäne des jeweiligen Teams das Gespräch mit dem Schiedsrichter suchen. Beschweren sich andere Spieler beim Unparteiischen und es bilden sich Gruppen, sehen die Spieler Gelb. Im Spiel der Deutschen gegen die Schotten hat es auch bereits die erste rote Karte des Turniers gegeben.
