EURO 2024: Feiern, Fahnen, Fanmeilen – was ist während des Turniers erlaubt?

Deutschland im Fußballfieber. Das Sommermärchen erlebt seine Neuauflage. Doch an einige Regeln müssen sich Fußballfans trotzdem halten.

Am kommenden Freitag beginnt die mit Spannung erwartete EURO 2024. Bei der Heim-EM werden Fußballfans in einen Ausnahmezustand versetzt. Damit die Feierlaune nicht getrübt wird, sollte die Party nach geltenden Regeln ausgerichtet werden.

Fußball-Deutschland ist in Aufruhr. Trikots werden übergezogen, Fahnen und Wimpel aus den Schränken geholt. Als Gastgeber möchten wir Flagge zeigen und ein hoffentlich erfolgreiches deutsches Team feiern. Doch was ist während der EURO 2024 eigentlich erlaubt und was ist tabu?

Fußball-Dress kontra Arbeitskleidung

In den meisten Fällen dürfen sich Arbeitnehmer nach eigenen Vorstellungen und Geschmäckern kleiden. Damit spricht auch nichts dagegen, im EM-Trikot am Schreibtisch zu sitzen.

In einigen Fällen sollte die EM-Bekleidung bis nach Feierabend warten. Aus Sicherheits- oder Hygienegründen ist bei einigen Berufen spezielle Kleidung vorgeschrieben. Auch wenn direkter Kundenkontakt besteht, ist es von Vorteil, auf eine dezente Garderobe zurückzugreifen. Generell gelten bestehende Bekleidungsvorschriften auch während der Heim-EM. Bevor das EM-Trikot am Arbeitsplatz zum Ärgernis wird, einfach vorher nachfragen.

Torjubel während der Arbeitszeit?

Während der Arbeitszeit ist es in der Regel nicht möglich, die EM-Spiele im TV zu schauen. Natürlich dürfen die Vorgesetzten ein Auge zudrücken. Während der Arbeit Fußball zu schauen, ohne grünes Licht dafür bekommen zu haben, ist allerdings ein No-Go.

Der Büro-Computer gilt als Arbeitsmittel und darf nicht für private Zwecke missbraucht werden. Wer heimlich die EM-Spiele streamt, verstößt gegen das Gesetz und muss im schlimmsten Fall mit der Kündigung rechnen. Während der Pausen ist es dagegen kein Problem, auf privaten Endgeräten Fußball zu schauen. Da die meisten Spiele erst um 21 Uhr beginnen, heißt es für die meisten Deutschen ohnehin längst Feierabend.

Flagge zeigen – ja oder nein

Deutschland wird in den nächsten Wochen wieder als Fußball-Nation enger zusammenwachsen. Dem darf mit Fahnen, Wimpeln oder Bannern an Haus und Wohnung Ausdruck verliehen werden. Allerdings darf die Dekoration nicht den Nachbarn die Sicht rauben oder, dilettantisch befestigt, für andere zur Gefahrenquelle werden. Im Gegenzug bedeutet das Anbringen von Haltevorrichtungen an Fenstern, Mauern und Fassaden einen Eingriff in die Bausubstanz. Wer zur Miete wohnt, muss sich eine Berechtigung beim Vermieter einholen.

Auto EM-fit machen

Die Fahrzeuge dürfen mit Fahnen geschmückt werden. Die Dekoration darf sein, solange die Flagge nicht die Sicht des Fahrers einschränkt. Das Anbringen von Fan-Artikeln an der Heckscheibe, der Windschutzscheibe oder den vorderen Seitenfenstern ist nicht gestattet.

Autokorsos sind in der Regel untersagt. Bei derartigen Groß-Events drücken die Ordnungskräfte häufig ein Auge zu. Dies betrifft auch das nächtliche Hupen nach einem (hoffentlich) Deutschland-Sieg.

Partystimmung und Public Viewing

In zehn deutschen Städten finden sich die Fans in riesigen Fanmeilen zusammen. Private Partys sind ebenfalls erlaubt, allerdings im weit kleineren Rahmen. Immerhin dürfen sich bis zu 300 Menschen treffen, ohne dass die Veranstaltung als gewerblich eingestuft wird.

Größere Fanfeste dürfen bis in die Nacht stattfinden. Dies hat die Bundesregierung bereits im März genehmigt. Allerdings muss die Party von den Kommunen abgesegnet sein. Bei privaten Fußball-Partys gilt die gesetzliche Nachtruhe. Damit ist bei einem Sieg der Deutschen im Eröffnungsspiel am kommenden Freitag ab 22 Uhr Jubel in Zimmerlautstärke angesagt. Beschweren sich die Nachbarn, drohen Bußgelder oder im Wiederholungsfall sogar die Kündigung. Da hilft nur – mit den Nachbarn sprechen oder am besten alle zur Fußball-Party einladen.