Wer kein Spiel der anstehenden Heim-EM verpassen will, kann sich nicht nur auf die klassische Antenne verlassen. Nicht alle Spiele laufen im Free-TV. Bei einigen Diensten kann es zu Verzögerungen kommen.
Wenn der Jubel bei den Nachbarn ein Fragezeichen hinterlässt, war die Auswahl für den passenden Kanal nicht glücklich getroffen. Dann arbeitet der Dienst mit Verzögerungen, die Fußball-Fans sauer aufstoßen lassen.
Streaming für Nachzügler
Die Fußball-EM avanciert zum Unterhaltungs-Highlight des Sommers. Die meisten Partien laufen im Free-TV. Nur wer wirklich jeden Ballwechsel mitbekommen möchte, muss auf Bezahldienste ausweichen. Dies ist allerdings nur bei fünf Partien notwendig.
Ein ganz anderes Problem dürfte die Gemüter in den kommenden Wochen erhitzen. Wer sich die Spiele über Internet-Streaming ansieht, dem kann geraten werden, die Fenster fest zu verschließen. Ansonsten können Jubel oder Buh-Rufe schneller sein, als der eigentliche Grund dafür auf dem Bildschirm ersichtlich ist. Wer die Tore sehen will, bevor die Nachbarn feiern oder stöhnen, der sollte sich für einen anderen Dienst entscheiden.
Satellit hat die Nase vorn
Die Fachzeitschrift c`t wollte nichts dem Zufall überlassen und hat vor dem großen Fußball-Event Ermittlungen angestellt, auf welchem Wege das Fußballgeschehen bei ARD und ZDF möglichst ohne Zeitverzögerung empfangen werden kann.
Als eindeutiger Sieger ging dabei der Satellitenempfang hervor. Bis der Torjubel im Stadion auf dem heimischen Bildschirm ankommt, dauert es zwar immer noch ganze sechs Sekunden, was aber beim einsetzenden Torjubel kaum von Bedeutung sein dürfte. Wer nicht im Stadion sitzt, wird nicht schneller Bescheid wissen, als Fußballfans mit Sat-Schüssel. Daher wurde der Satellitenempfang als Königsweg betrachtet.
Antenne schlägt Internet
Die weiteren klassischen Möglichkeiten der Übertragung sind dem Satelliten dicht auf den Fersen. Das Kabelfernsehen hinkt der Sat-Schüssel mit maximal 1,5 Sekunden hinterher. Vodafone zeigt damit, dass die Hausaufgaben erledigt sind und sich gegenüber vergangenen Tests deutlich etwas in positive Richtung bewegt. Das digitale Antennenfernsehen DVB-T2 braucht kaum länger.
Aktuell stellt sich in Millionen von Haushalten die Frage, ob der Kabel-TV-Anschluss gekündigt werden soll. Besonders die Anbieter von Internet-Streaming rühren kräftig die Werbetrommel.
Einfacher Empfangsweg nicht unbedingt der beste
Im Vergleich zur WM 2022 haben einige Dienste den Turbo gezündet. Wichtig ist aber auch, wie der Stream empfangen wird. Einfach ist dabei nicht immer gut. Es ist zwar möglich, sich die verschiedenen Apps auf den Smart-TV zu laden, doch nur bei den Mediatheken von ARD und ZDF scheint dies rentabel. Diese sind nur maximal sechs Sekunden langsamer als das Satellitensignal. Zattoo landete im Test auf Platz 2 und bringt 18 Sekunden Verzögerung mit. Komplett unbrauchbar scheint die Joyn-App mit etwa 40 Sekunden zu sein.
Magenta TV im Fußballfieber
Magenta TV hat sich für die EURO 2024 in Schale geworfen. Der Telekom-Service zeigt alle 51 EM-Spiele in voller Länge. Die Übertragungsgeschwindigkeit dämpft auch hier die Euphorie. Das Streaming auf Smart-TV oder Windows-Rechner bringt mehr als 20 leidige Extrasekunden mit. Mit dem Media Receiver 401 kann das Signal in sechs Sekunden empfangen werden. Die Telekom hat aktuell keine Geräte vorrätig. Somit können nur Bestandskunden, die das Gerät ohnehin besitzen, profitieren.