FC Bayern fightet um TV-Rechte: Fragebogen an DFL

Der Streit um die TV-Rechte eskaliert. Der FC Bayern fordert nun Aufklärung von der DFL.

Die Debatten um die TV-Rechte nehmen kein Ende. Jetzt hat sich auch der Rekordmeister eingeschaltet und verlangt „alle verfügbaren Informationen“ von der DFL.

Wie die BILD berichtete, hat der FC Bayern am Mittwoch in einem Schreiben an die DFL-Geschäftsführung um Aufklärung gebeten und Transparenz über die Ausschreibung der TV-Rechte für die nächsten Jahre gefordert. Die DFL hat den Eingang des Schreibens bestätigt, sich aber vom Vorgang überrascht gezeigt.

Verhärtete Fronten und wenig Neuigkeiten

Wir erinnern uns: Im April lagen sich DAZN und DFL heftig in den Haaren. Der Streaming-Dienstleister sorgte mit einem Schreiben für Wirbel. Dieses war an die Liga, die Vereine und das Bundeskartellamt gerichtet. Die DFL reagierte prompt und verhängte „Auktion und Zuschlag“.

Seither gibt es nicht viel Neues. Die Fronten bleiben knallhart. Die DAZN droht mit jahrelangen Rechtsstreitigkeiten. Mehr als einen Monat nach dem allgemeinen Aufschrei ist den Bayern nun offenbar der Kragen geplatzt. Antworten sollen her.

DFL überrascht

Auf eine Anfrage der Deutschen Presse-Agentur hat die DFL den Erhalt des Schreibens bestätigt. Am Mittwochabend flatterte das Papier angeblich ins Haus. Die DFL zeigte sich überrascht, angeblich waren die Inhalte des Schreibens schon einige Stunden davor öffentlich gemacht worden.

Wie BILD weiß, haben die Bayern 20 konkrete Fragen gestellt und diese in drei verschiedene Rubriken eingeteilt: Ausschreibung, Auktion und Zuschlag und Rechtsstreit.

Paket B ging an neue Adresse

Im Streit mit der DFL um die Unterbrechung der Auktion für die TV-Rechte der Spielzeiten 2025/26 bis 2028/29 hat sich die DAZN Anfang Mai an die DIS (Deutsche Institution für Schiedsgerichtsbarkeit) gewandt. Anlass der Streitigkeiten war konkret die Vergabe des Pakets B. Die DAZN stellt die Behauptung auf, die DFL habe das Angebot nicht berücksichtigt, weil eine Bankbürgschaft nicht binnen eines Tages erlangt werden konnte.

Nach Angaben der DFL ging Paket B völlig zu Recht an einen anderen Bieter. Paket B ist so begehrt, weil es sich um das größte Päckchen handelt. Darin enthalten sind die Partien am Samstagnachmittag und am Freitagabend. Auch die Relegationspartien gehören zum Umfang. Die Auktion ruht aktuell und soll erst nach dem Schiedsverfahren fortgeführt werden.

DFL steht für Fragen offen

Die DFL-Geschäftsführung hat sich zum Anliegen des FC Bayern nach Eingang des Schreibens geäußert. Dabei hielt man sich allgemein und berief sich darauf, schon im April ein klares Statement abgegeben zu haben.

In der Mitteilung hieß es: „Wir haben schon im April allen Vereinen mehrfach angeboten, sich mit Fragen betreffs DAZN an uns zu wenden.“ Ein persönlicher Austausch wurde also angeboten und das Angebot gelte selbstverständlich weiter, so die DFL-Führung. Ob dies die Münchner, die auf klare Antworten drängen, befriedigt, bleibt abzuwarten.

Droht jetzt ein jahrelanger Rechtsstreit?

Die DAZN geht nicht von ihrem Standpunkt zurück und wirft der DFL Ungleichbehandlung vor. Das Bieterverfahren ist aufgrund der eingereichten Beschwerde aktuell ausgesetzt. Ginge es nach dem Schiedsgericht, könnte sich die DAZN auch an ein ordentliches Gericht wenden. Wenn sich die Beteiligten nicht einigen können, steht wohl ein jahrelanger Rechtsstreit ins Haus.