Aleksandar Pavlović musste in den letzten Monaten häufiger pausieren. Nun will der 20-Jährige seiner Gesundheit den Vorrang geben und sich einer Operation unterziehen.
Während seine Vereinskollegen Urlaubspläne schmieden, gehen Aleksandar Pavlović ganz andere Gedanken durch den Kopf. Die Gesundheit ist ihm aktuell wichtiger. Nun wird sich der Mittelfeldspieler während der Sommerpause wohl von seinen Mandeln trennen.
Krankenhaus anstatt Urlaubspläne
Krankheiten und Verletzungen werfen Fußballer nicht nur aus dem aktuellen Rennen, sondern auch in ihrer gesamten Karriere zurück. Dies musste auch Aleksandar Pavlović in den letzten Monaten lernen.
Gegenüber der tz machte der 20-jährige Bayernspieler nun seinem Ärger Luft: „Ich habe keinen Bock mehr, ständig krank zu werden und dann für Wochen auszufallen.“ In letzter Zeit hatte der Bayern-Kicker mehrmals mit einer Mandelentzündung zu kämpfen und musste mehrere Wochen pausieren.
Die Mandel-OP hält Pavlovic für unausweichlich. Er möchte sich nicht mehr körperlich zurückwerfen lassen und dabei vielleicht wichtige Chancen verpassen. So verhinderten die entzündeten Mandeln Pavlovićs Berufung in den DFB-Kader im März und hätten damit beinahe die EM-Nominierung zunichte gemacht. Glück gehabt: Julian Nagelsmann hat den 20-Jährigen trotzdem für die EM aufgestellt. Das Testspiel gegen die Ukraine wurde zum Länderspieldebüt für den Bayern-Kicker.
Zwischen den Stühlen
SPOX hat Pavlovic im EM-Trainingslager in Herzogenaurach getroffen und zu seinen Klub-Sympathien im Heimatland des Vaters befragt. „Meine Familie in Serbien ist Partizan. Ich bin eher ein Mix“, meinte Pavlovic lachend. An Roter Stern gefalle ihm das Stadion am besten. Bei Besuchen in Serbien schaue er dort häufiger vorbei.
Letztlich tentiere er aber doch zu Roter Stern. „Meine Familie wird mich dafür hassen.“ Schwer zu glauben, denn bei der besonderen Stimmung im Marakana, wenn Roter Stern gegen den Stadtrivalen Partizan antritt, findet die Fußballgemeinde ohnehin zusammen.
Schweinsteiger als Idol und Wegbereiter
Wird Pavlovic nach Menschen gefragt, die ihn prägten und förderten, fällt der Name Thomas Tuchel zuerst. Dieser verließ den Klub mittlerweile. Nachfolger Vincent Kompany hält Pavlovic für sehr emotional. Ein intensiverer Austausch steht allerdings noch aus. Besondere Dankbarkeit empfinde er für Danny Galm. Dieser hatte ihm nach einer wenig erfolgreichen Zeit in der U19 zum Stammspieler gemacht.
Als Vorbilder von einst nennt Aleksandar Pavlović Toni Kroos und Bastian Schweinsteiger. „Schweinsteiger kennt mich gut“, so Pavlovic. Das Zusammentreffen sei immer lustig. Als Kind hatte Pavlovic beim Training der Bayern zugeschaut und Autogramme von Schweinsteiger gesammelt.
Mit Kroos kann Pavlovic nun in der National-Elf auf Augenhöhe zusammentreffen. Pavlovic schätzt dessen Ruhe und Gelassenheit und ordnet seinen eignen Spielstil in dessen Liga ein.
Marktwert erhöht
Während seiner ersten Profi-Saison bei den Bayern absolvierte Pavlovic 22 Pflichtspiele. Was er auf dem Rasen ablieferte, kam an und schraubte den Marktwert binnen eines Jahres von 200.000 auf beachtliche 30 Millionen Euro. Bei einem Blick in die Statistik wird dieser Marktwert-Sprung aus deutscher Sicht lediglich von Florian Wirtz übertroffen.
Damit der steile Aufstieg binnen kurzer Zeit nicht länger durch gesundheitliche Ausfälle gebremst wird, hat sich Pavlovic zum chirurgischen Eingriff entschlossen. Auch in anderer Hinsicht sieht der Kicker Verbesserungspotential. „Ich möchte ein paar mehr Muskeln aufbauen und auch an meinem Spiel gegen den Ball Verbesserungen vornehmen.“