Während der EM könnte es Gelbe Karten hageln. Der Grund ist eine Regeländerung der UEFA. Julian Nagelsmann zählt zu den Befürwortern. Wer wegen Reklamierens eine Gelbe kassiert, wird zur Kasse gebeten. Diesmal wird es richtig teuer.
Die UEFA stellt sich Labern und Rudelbildung in den Weg. Dabei wird nicht nur die Erhöhung der Nettospielzeit angestrebt. Die Kicker werden sich schnell umstellen müssen, sonst sehen sie Gelb und das wird richtig teuer.
EM ohne Rudelbildung und Reklamieren
Jedes Fußballspiel dauert 90 Minuten – theoretisch. In der Praxis wird nur etwa 60 Minuten wirklich gespielt. Die restliche Zeit ist nervig für Spieler und Zuschauer. Als einer der Hauptgründe für Spielunterbrechungen wird die Rudelbildung genannt.
Dies soll sich nun ändern. Die UEFA hat die Turnierregeln angepasst. Künftig dürfen nur noch die Mannschaftskapitäne nach umstrittenen Entscheidungen mit dem Schiedsrichter diskutieren. Eine Ausnahme wird dabei genannt. Ist der Torhüter gleichzeitig Team-Chef, darf dieser die Aufgabe an einen der Feldspieler delegieren. Können sich Feldspieler nicht zurückhalten, scharen sich zusammen und labern mit, winkt die Gelbe Karte.
Schlotterbeck traf es als ersten
Nico Schlotterbeck staunte nicht schlecht, als er während des Champions-League-Finales nach einer kleinen Meckerei die Gelbe Karte vor Augen hatte. An seinem entgeisterten Gesichtsausdruck war deutlich abzulesen, dass ihm entgangen war, dass die neue Regel bereits bei diesem Wettbewerb Premiere hatte.
Während der EM 2024 soll die Regeländerung strikt befolgt werden. Julian Nagelsmann findet dies gut. Die Neuerung im Blick bekannte der Coach, dass im Fußball einfach zu viel gelabert wird. Dabei nannte er nicht nur die Spieler, Nagelsmann machte auch bei sich selbst keine Ausnahme.
Auch wenn die reine Spielzeit nicht als Hauptgrund genannt wird, fände es der Bundestrainer nach eigenen Worten schön, wenn die Nettospielzeit anstatt bei 53 bei 70 Minuten läge.
Gelbe EM-Karte: so teuer wird sie wirklich
Hierzu gibt der aktuelle Artikel 15 (4) der UEFA Disciplinary Regulations Auskunft. Bei Endrunden kostet eine Gelbe Karte 2.000 Euro. Kommt es zu einem Platzverweis, werden 4.000 Euro fällig.
BILD liefert die Information, was mit dem Geld passiert. Die bei der EM vermutlich stattlichen einkassierten Beträge kommen der UEFA-Stiftung zugute.
Nagelsmann greift in eigene Tasche
Nagelsmann machte deutlich, dass er eine mögliche Strafe selbst bezahlen würde und sie nicht dem Verband aufdrücken will. Die letzte Gelbe Karte für den Coach liegt nicht allzu weit zurück. Beim Spiel gegen Frankreich im März (2:0) sah der Bundestrainer Gelb.
Da es sich dabei um ein Testspiel handelte, blieb Nagelsmann von einer Geldstrafe verschont.
Nachhilfe für DFB-Stars
Damit es für die deutschen Kicker bei der EM im eigenen Land keine Gelben Karten hagelt, will man nun auf Nummer sichergehen. Die DFB-Elf hält sich derzeit im EM-Camp in Herzogenaurach auf. Dort bekommt sie Besuch von Roberto Rosetti. Der Boss der UEFA-Schiedsrichter wird den Spielern die neuen Regeln detailliert erläutern.
Die Gelben Karten sitzen locker bei der Heim-WM. Wer zweimal Gelb gesehen hat, muss vom Platz und ist für die nächste Partie gesperrt. Wenn die Elf von Julian Nagelsmann am Freitag gegen Griechenland antritt (20.45 Uhr/RTL) gilt die Regel noch nicht.
Die Kicker sind aber angehalten, zu beweisen, dass sie ihre Hausaufgaben bereits erledigt haben. Nur DFB-Kapitän İlkay Gündoğan darf mit dem Schiedsrichter sprechen. Thomas Müller und Joshua Kimmich sind als seine Stellvertreter benannt.
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