Wie so viele Konkurrenten wussten auch der FC Hansa Rostock und Preußen Münster im Vorfeld der Saison ihren Leistungsstand im Ligavergleich nur schwer einzuschätzen. Nach fünf Spieltagen scheint es aber so, als ob beide eine durchaus gute Rolle spielen können. Am Sonntag (14 Uhr) könnte sich Rostock (zehn Punkte) mit einem Sieg schon im vorderen Tabellendrittel festsetzen, während die Partie für Münster (sieben Punkte) den Weg für die nächsten Wochen weisen könnte.
Ausgangslage
Hansa Rostock hat nach enttäuschenden Jahren fernab der Aufstiegsplätze im Sommer erneut einen Umbruch vollzogen. Größter Hoffnungsträger an der Ostsee ist aber keiner der Neuzugänge, sondern Trainer Pavel Dotchev, der mit nach Aufstiegen mit dem SC Paderborn und Erzgebirge Aue nun auch Rostock nach oben führen soll. Die offizielle Zielsetzung ist der Aufstieg allerdings nicht, aber eine bessere Rolle als zuletzt will man auf jeden Fall spielen – und die Basis dafür scheint nach fünf Spieltagen gelegt.
In der Rückrunde der vergangenen Saison kletterte Preußen Münster aus dem Tabellenkeller noch auf den neunten Tabellenplatz, was mit Blick auf die neue Spielzeit durchaus Hoffnungen weckte. Allerdings waren die Verantwortlichen unter dem maßgeblich am Aufschwung beteiligten Trainer Benno Möhlmann zurückhaltend, was auch an den begrenzten Möglichkeiten auf dem Transfermarkt lag. Daran änderte sich auch nach einem guten Start mit sieben Punkten aus den ersten drei Partien nichts, was aus heutiger Sicht wohl nicht ganz falsch war.
Hansa Rostock Form
Schon in der Vorbereitung deutete sich an, dass der FC Hansa Rostock eine bessere Saison vor sich haben könnte als zuletzt. Nach zuvor sechs Siegen und zwei Unentschieden wurde nur der letzte Test verloren, allerdings nur knapp gegen Bundesligist VfL Wolfsburg (0:1). Die Saison ging dafür umso besser los. Denn zum Auftakt nahm Rostock mit einem 2:0-Sieg bei den Sportfreunden Lotte gleich drei Punkte mit. Anschließend musste sich Hansa zu Hause gegen die SG Sonnenhof Großaspach zwar mit einem 0:0 begnügen, doch dafür wurde bei Rot-Weiß Erfurt (1:0) auch das zweite Auswärtsspiel der Saison gewonnen. Das folgende Heimspiel gegen den SV Meppen verlief dann allerdings bitter. Nach einer frühen roten Karte gegen Kapitän Amaury Bischoff unterlag Rostock dem Aufsteiger knapp mit 1:2. Und im DFB-Pokal setzte es gegen Hertha BSC (0:2) gleich die nächste Niederlage im eigenen Stadion. Auswärts hingegen läuft es für die Dotchev-Elf weiterhin optimal. Am vergangenen Wochenende siegte Rostock auch bei den Würzburger Kickers mit 3:0 und profitierte dabei diesmal von einem frühen Platzverweis für den Gegner.
Performance in den letzten Spielen (50%)   |
Letzer Sieg gegen Preußen Münster1:0 (Heim, 2016) |
Preußen Münster Form
Preußen Münster ging mit sieben Siegen und einem Unentschieden in acht Testspielen ungeschlagen in die Saison und bestätigte dort zunächst die guten Eindrücke aus der Vorbereitung. Das 1:1 zum Auftakt bei Rot-Weiß Erfurt war noch ein durchwachsenes Ergebnis, doch danach landete die Möhlmann-Elf zu Hause gegen den SV Meppen (3:0) und bei den Würzburger Kickers (1:0) gleich zwei Siege am Stück. Anschließend wäre gemessen am Spielverlauf gegen den SV Werder Bremen II ein dritter Sieg in Folge definitiv verdient gewesen, doch eine Kombination aus Pech und Abschlussschwäche mündete letztlich in eine ebenso enttäuschende wie vermeidbare 0:1-Heimpleite. Und diese scheint Spuren hinterlassen zu haben, denn danach scheiterte Münster zunächst im Landespokal beim SC Paderborn (1:3) und unterlag dann am vergangenen Wochenende auch dem 1. FC Magdeburg mit 0:1. Die beiden jüngsten Gegner gehören allerdings wohl zu den stärksten Teams der 3. Liga.
Performance in den letzten Spielen (64%) |
Letzter Sieg gegen Hansa Rostock3:1 (Heim, 2017) |
Team News
Der ehemalige Münsteraner Amaury Bischoff verpasst das Wiedersehen mit seinem alten Klub rotgesperrt, doch auch ohne den Spielmacher gelang zuletzt in Würzburg ein Sieg. Dabei bot Trainer Dotchev mit Soufian Benyamina erstmals eine zweite Spitze auf. Eine Variante, die nicht nur wegen Benyaminas Doppelpack bestes funktioniert hat und nun eine Wiederholung finden dürfte. Die potentiellen Stammspieler Willi Evseev, Tommy Gruppe und Christopher Quiring fallen derweil weiter aus, doch dafür finden sich die nachverpflichteten Flügelspieler Marcel Hilßner und Selcuk Alibaz immer besser zurecht.
Nachdem gegen Magdeburg zwar das Ergebnis das falsche war, Einstellung und Leistung aber stimmten, dürfte Münsters Trainer Benno Möhlmann nicht viel verändern. Weiterhin nicht einsatzbereit sind Lucas Cueto und Benjamin Schwarz, während sich Neuzugang Nico Rinderknecht langsam heranarbeitet.
Head to Head
Erstmals trafen beide Vereine in der Saison 2012/13 in der 3. Liga aufeinander, seitdem aber jedes Jahr und mittlerweile zehnmal. Mit fünf Siegen kann Münster die etwas bessere Bilanz vorweisen, während es der FC Hansa bei zwei Unentschieden nur auf drei Erfolge bringt. In Rostock gewann Münster bemerkenswerterweise bei fünf Gastspielen dreimal und verlor bei einem Remis nur eine Partie – allerdings in der Vorsaison mit 0:1.
Quoten und Vorhersagen
Tipico bietet mit der 2,45 die beste Quote für Wetten auf einen Rostocker Heimsieg, während Mybet mit der Quote 3,15 die erste Wahl für Tipps auf Münster darstellt. Betway führt derweil den Quotenvergleich für Wetten auf Remis mit der 3,20 an.
Beide Mannschaften fühlen sich bislang auswärts wohler. Während Rostock sogar neun von zehn Punkten auf fremdem Platz einfuhr und zu Hause in zwei Partien nur einen Zähler behalten konnte, holte Münster bei drei von neun möglichen Heimpunkten auf gegnerischem Platz immerhin vier Zähler und ist dort noch ungeschlagen. Sollte Rostock gewinnen, würden damit gleich zwei Serien reißen. Allerdings war der FC Hansa schon vorige Saison mit 21 Punkten aus 19 Spielen das schwächste Heimteam der Liga – Münster mit lediglich 14 Zähler allerdings zugleich die zweitschwächste Auswärtself.
Unser Wett Tipp:
Der Trend spricht gegen Münster, während Rostock zuletzt in Würzburg reichlich Selbstvertrauen tanken konnte und nun endlich auch den ersten Heimdreier einfahren will. Mit der Unterstützung des Publikums im Rücken und mit Blick auf die Münsteraner Auswärtsschwäche der letzten Saison halten wir dieses Vorhaben auch für sehr realistisch und tippen mit der Quote 2,40 auf einen Rostocker Sieg.
