Zum Auftakt der neuen Saison in der 3. Liga stehen sich am Samstag (14 Uhr) mit Rot-Weiß Erfurt und Preußen Münster zwei Vereine gegenüber, die die vergangene Spielzeit weitgehend auf Augenhöhe beendet haben. Und gemeinsam ist beiden Klubs auch, dass die finanziellen Voraussetzungen nicht die besten sind, weshalb nicht großartig in den Kader investiert werden konnte. Das primäre Saisonziel ist daher sowohl für Erfurt als auch für Münster, nach Möglichkeit nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben und sich zumindest im sicheren Mittelfeld aufhalten zu können. Der Traum von der 2. Bundesliga ist im Umfeld freilich jeweils auch vorhanden, scheint vor Saisonbeginn allerdings nicht wirklich realistisch.
Rot-Weiß Erfurt – Preußen Münster
Samstag 22.07.2017 | 14:00 Uhr
Ausgangslage
Erfurt hat die vergangene Saison mit 47 Punkten auf Rang 14 abgeschlossen und damit lediglich drei Zähler vor Rang 18, der für den SC Paderborn ohne den Lizenzentzug für den TSV 1860 München den sportlichen Abstieg bedeutet hätte. Die Rettung gelang den Thüringern mit einem 4:1 gegen Absteiger FSV Frankfurt erst am letzten Spieltag, was nun Warnung genug sein sollte. Eine abermalige Zittersaison soll es nicht geben, wobei dieses Vorhaben aufgrund des Verlustes der abgewanderten Mario Erb, Sebastian Tyrala, Ioannis Nikolaou, Erik Domasche und Okan Aydin nicht einfach zu erreichen sein dürfte. Denn im Gegenzug kamen mit Ausnahme von Routinier Alexander Ludwig ausschließlich sehr junge Neuzugänge, die mit Ausnahme von Ahmed Waseem Razeek (1. FC Magdeburg) bisher alle in der Regionalliga aktiv waren. Für den sehr beliebten Trainer Stefan Krämer wird es eine Herausforderung, aus dem verbliebenen Stamm und den vielen Talenten eine schlagkräftige Mannschaft zu formen.
Preußen Münster galt in den letzten Jahren zu Saisonbeginn auch aufgrund relativ hoher Investitionen stets als Aufstiegsanwärter, enttäuschte aber stets und fand sich in der vergangenen Winterpause in unmittelbarer Nähe zu den Abstiegsplätzen wieder. Dank Trainer-Routinier Benno Möhlmann spielten die Preußen aber eine gute Rückrunde (30 Punkte aus 19 Spielen) und kletterten letztlich noch bis auf den neunten Platz – allerdings auch nur mit sieben Zählern Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. Möhlmann blieb danach an Bord und gilt vor der neuen Saison als Hoffnungsträger, der über eine weitgehend eingespielte Mannschaft verfügt. Von den Abgängen schmerzt nur der Verlust des lediglich ausgeliehenen Sinan Tekerci, während mit Martin Kobylanski ein anderer Leihspieler fest verpflichtet werden konnte. Ein Stammplatz ist außerdem noch Fabian Menig zuzutrauen, der mit 23 Jahren der älteste Neuzugang ist. Ansonsten kamen mit Lucas Cueto, Nico Rinderknecht, Nils Körber, Luis Klante und Moritz Heinrich noch fünf Spieler, die alle eine gute Ausbildung durchlaufen haben, aber maximal 21 Jahre alt sind.
Rot-Weiß Erfurt Form
Die Vorbereitung von Rot-Weiß Erfurt hat sich mit klaren Siegen gegen die unterklassigen Klubs TSV 1865 Langewiesen (27:0), Bischlebener SV (16:0), BW Büßleben (5:1) und FC An der Fahner Höhe (4:0) gut angelassen, ehe es mit dem 1:2 gegen Regionalligist BFC Dynamo einen ersten Dämpfer gab. Gegen zwei weitere Teams aus der Regionalliga, den FC Viktoria 1889 Berlin (2:0) und den FSV Budissa Bautzen (2:1) lief es dann besser, doch die Generalprobe am vergangenen Wochenende setzte die Mannschaft von Trainer Krämer mächtig in den Sand. Beim Thüringer Medien Cup unterlag Erfurt zunächst Hertha BSC mit 0:3 und dann dem VfL Bochum sogar mit 0:6.
Performance in den letzten Spielen (36%) |
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Höchster Sieg gegen Preußen |
1:0 |
Preußen Münster Form
Preußen Münster hat acht Vorbereitungsspiele absolviert und kein einziges verloren. Lediglich gegen die SG Wattenscheid 09 musste sich die Möhlmann-Elf mit einem 1:1 begnügen. Ansonsten gelangen ausschließlich Siege beginnend mit standesgemäßen Erfolgen gegen die unterklassigen Teams DJK SV Mauritz (16:0) und SC Reckenfeld (14:0) sowie eine Begatal Auswahl (6:0). Auch gegen stärkere Gegner wie Borussia Dortmund II (2:0), den SC Wiedenbrück (1:0) und Westfalia Rhynern (4:0) hielten sich die Preußen schadlos. Die Generalprobe wurde beim BSV SW Rehden (2:1) ebenfalls erfolgreich gestaltet.
Performance in den letzten Spielen (64%) |
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Höchster Sieg gegen Erfurt |
4:0 |
Preußen Münster startet mit “hungrigen Spielern” in die Saison
Team News
Mit Theodor Bergmann und André Laurito fehlen Erfurt zum Auftakt zwei absolute Leistungsträger verletzungsbedingt. Zudem stehen mit Tugay Uzan und Liridon Vocaj zwei weitere Akteure nicht zur Verfügung. In Kombination mit den jüngsten Testspielpleiten gegen Berlin und Bochum sind die Sorgenfalten vor dem Start tief. Nicht wenige Fans fürchten eine Saison im Zeichen des Abstiegskampfes, die sich wohl nur dann vermeiden lässt, wenn die vielen jungen Spieler schnell Fuß fassen.
Head to Head
14 Begegnungen gab es bisher zwischen beiden Vereinen, die bis auf die ersten beiden Duelle in der Saison 2005/06 (Regionalliga Nord) allesamt seit 2011 in der 3. Liga stattfanden. Die bisherige Statistik ist dabei durchaus bemerkenswert, denn gleich neun dieser 14 Partien endeten unentschieden. Münster gelangen vier Siege, während Erfurt erst ein einziges Mal gegen Münster die Oberhand behielt. Dieser eine Sieg gelang Erfurt in der Saison 2014/15 vor eigenem Publikum im Steigerwaldstadion, wo die übrigen sechs Aufeinandertreffen allesamt mit einem Remis zu Ende gingen.
Erfurt gewann | Unentschieden | Münster gewann |
Erfurt gegen Münster: Statistik vergangener Begegnungen
Quoten und Vorhersagen
Die Buchmacher sehen das Duell im Vorfeld nahezu ausgeglichen. Wohl nur wegen des Heimvorteils fällt die maximale Siegquote für Erfurt mit der 2,60 von Bet365 und Tipico etwas niedriger aus als die Top-Quote 3,00 von Unibet und Betvictor für Wetten auf Münster. Angesichts der jüngsten Testspielergebnisse erscheint die Quote für Münster sehr interessant, ist Erfurt doch offenkundig nicht in Bestform.
Wer an das zehnte Remis im 15 Aufeinandertreffen beider Vereine glaubt, hat mit der Quote 3,20 auch zwei Buchmacher zur Auswahl (Interwetten und Mybet). Mit Blick auf die Statistik ist auch das eine sehr attraktive Quote.
Unser Wett Tipp:
Nach den desaströsen Leistungen am letzten Wochenende fällt uns der Glaube an einen Erfurter Auftaktsieg schwer, zumal sich Münster in der Vorbereitung sehr stabil präsentiert hat. Unsere Wahl ist deshalb ein Tipp mit Doppelter Chance X2 und der Quote 1,53 bei Betway.