Der letzte Spieltag der Bundesliga steht bevor und bringt ein spannendes Duell um das letzte Ticket für die Champions League mit sich. Hinter den bereits qualifizierten Teams Dortmund, Bayern und Leipzig kämpfen Leverkusen, Wolfsburg und Frankfurt um die verbleibenden Plätze für die europäischen Wettbewerbe. Es könnten sich dabei kuriose Szenarien ergeben.
Die Top 3 der Bundesliga-Tabelle sind bereits sicher für die Champions League qualifiziert. Dortmund, Bayern und Leipzig haben ihr Ticket für die Königsklasse bereits in der Tasche. Doch um den vierten Startplatz in der Champions League gibt es am letzten Spieltag ein Fernduell zwischen Union Berlin und dem SC Freiburg.
Union oder Freiburg: Wer kommt in die Königsklasse?
Beide Mannschaften haben bisher jeweils 59 Punkte gesammelt, aber aufgrund einer etwas besseren Tordifferenz (+12 gegenüber +8) hat Union derzeit den vierten Platz inne. Union Berlin empfängt am letzten Spieltag Werder Bremen, während der SC Freiburg zeitgleich bei Eintracht Frankfurt zu Gast ist.
Dieses Fernduell verspricht jede Menge Spannung, da Union nicht nur einen Sieg benötigt, um nächste Saison in der Champions League anzutreten. Theoretisch könnte Freiburg bei einem Union-Sieg noch vorbeiziehen, wenn sie in Frankfurt vier Tore mehr erzielen als Union Berlin.
Union hat die besseren Karten
In der Praxis sollte jedoch ein Sieg von Berlin ausreichen, um sich für die Champions League zu qualifizieren. Wenn Union Berlin unentschieden spielt oder verliert, ist die Mannschaft jedoch auf einen Patzer von Freiburg angewiesen. Wenn Berlin unentschieden spielt und Freiburg ebenfalls nicht gewinnt, gehört der vierte Platz Union Berlin. Wenn Berlin verliert, könnte Freiburg mit einem Sieg oder Unentschieden den letzten Champions-League-Platz erreichen.
Leverkusen und Wolfsburg hoffen auf die Europa League
Im Kampf um die Europa League hat der Verlierer des Fernduells zwischen Union und Freiburg immerhin den fünften Platz und damit das Ticket für die Europa League sicher. Leverkusen, der Sechstplatzierte, liegt neun Punkte hinter dem Duo Union/Freiburg zurück und kann in der Tabelle nicht mehr weiter nach oben klettern.
Dennoch haben Leverkusen und die anderen Verfolger noch Hoffnung auf die Teilnahme an der Europa League.
Ein besonderer Fall betrifft den DFB-Pokal. Hier richten Leverkusen und Wolfsburg ihre Aufmerksamkeit auf das Finale am 3. Juni zwischen RB Leipzig und Eintracht Frankfurt. Wenn der Pokalsieger bereits über die Liga für einen europäischen Wettbewerb qualifiziert ist, geht der Startplatz in der Europa-League-Gruppenphase, normalerweise für den Pokalsieger vorgesehen, an die Bundesliga.
DFB-Pokal im Fokus
In diesem Fall würde das konkret bedeuten: Wenn Leipzig, das bereits sicher für die Champions League qualifiziert ist, den Pokal gewinnt, spielen sowohl der Fünfte als auch der Sechste der Bundesliga in der nächsten Saison in der Europa League.
Der Siebte erhält einen Platz in den Europa Conference League Play-offs. Wenn jedoch Frankfurt den Pokal gewinnt, bleibt es bei der aktuellen Situation, dass nur der Fünfte in der Europa League und der Sechste in der Europa Conference League teilnimmt.
Was die Europa Conference League betrifft, deuten sich am letzten Spieltag spannende Kämpfe um den sechsten Platz an. Eintracht Frankfurt hat drei Punkte Rückstand auf Leverkusen und eine deutlich schlechtere Tordifferenz (+5 gegenüber +11) und hat daher nur noch Außenseiterchancen.
Stattdessen wird der Kampf um den sechsten Platz voraussichtlich zwischen Leverkusen und Wolfsburg entschieden. Leverkusen ist in Bochum gefordert, während Wolfsburg das bereits abgestiegene Hertha zu Gast hat.
Leverkusen will Platz sechs verteidigen
Auf den ersten Blick ist die Ausgangslage eindeutig: Wenn Leverkusen gewinnt, gehört ihnen der sechste Platz. Leverkusen (50 Punkte) geht mit einem Punkt Vorsprung gegenüber Wolfsburg (49) in das Bundesliga-Finale. Wenn Leverkusen unentschieden spielt, muss Wolfsburg gewinnen, um vorbeizuziehen. Es könnte jedoch kurios werden, wenn Leverkusen verliert und Wolfsburg unentschieden spielt.
Bei einer Punktgleichheit entscheidet die Tordifferenz, wobei Leverkusen nur einen minimalen Vorteil hat (+11 gegenüber +10). Wenn Leverkusen zum Beispiel 0:1 in Bochum verliert und Wolfsburg gleichzeitig 1:1 spielt, würden beide Teams jeweils 50 Punkte, eine Tordifferenz von +10 und ein Torverhältnis von jeweils 57:46 haben. In diesem Fall würde das direkte Duell in Betracht gezogen werden, aber beide Spiele endeten in dieser Saison ebenfalls unentschieden (0:0 in Wolfsburg und 2:2 in Leverkusen).
Es bleibt spannend und es muss gerechnet werden
Die Entscheidung würde also letztendlich der vierte Tiebreaker bringen, nämlich die Anzahl der auswärts erzielten Tore im direkten Vergleich. Aufgrund des 2:2 in Leverkusen würde der sechste Platz somit an Wolfsburg gehen.
Für Eintracht Frankfurt ergibt sich im Pokalfinale noch eine andere Möglichkeit, sich für Europa zu qualifizieren. Selbst bei einer Niederlage gegen Leipzig könnte Frankfurt jedoch noch in die Conference League einziehen, wenn sie am letzten Bundesliga-Spieltag gegen Freiburg gewinnt und Wolfsburg gegen Hertha verliert, sodass Frankfurt an Wolfsburg vorbeizieht. Der achtplatzierte Verein geht in jedem Fall leer aus.