Ackermann gewinnt nach einem weiteren schlechten Tag beim Giro, Arensman jetzt Achter im Klassement

Pascal AckermannPascal Ackermann hat am Mittwoch die 11. Etappe des Giro d'Italia gewonnen. Der Deutsche vom UAE Team Emirates war der Schnellste in einem spannenden Massensprint, an einem Tag, an dem ein weiterer Top-Favorit auf den Gesamtsieg ausfiel. Der Niederländer Thymen Arensman steigt dadurch in der Gesamtwertung auf.

Ackermann schob sein Vorderrad in Tortona kurz vor Jonathan Milan über die Linie. Der Sieger der zweiten Etappe dachte für einen Moment, er hätte einen weiteren Tagessieg bei diesem Giro errungen, doch das Zielfoto ließ ihn aus seinem Traum reißen. Die britische Sprintlegende Mark Cavendish musste sich mit dem dritten Platz begnügen.

Für Ackermann ist es der dritte Etappensieg beim Giro d'Italia. Bei der Ausgabe 2019 schlug der 29-jährige Deutsche zweimal zu, als er auch das Punktetrikot mit nach Hause nahm. Ein Jahr später gewann er zwei Etappen bei der Vuelta, geriet dann aber etwas in den Hintergrund. Am Mittwoch holte Ackermann seinen ersten Saisonsieg.

Der Träger des Rosetta-Trikots, Geraint Thomas, behauptete seine Führungsposition in der Gesamtwertung, aber fragen Sie nicht wie. Der Anführer der INEOS Grenadiers stürzte in einer Abfahrt nach der Hälfte der Etappe. Er konnte weiterfahren, aber nicht sein Teamkollege Tao Geoghegan Hart. Die Nummer drei der Gesamtwertung verließ den Giro auf einer Bahre.

Auf den letzten Kilometern entging Thomas einem weiteren Drama. Der 36-jährige Träger des Rosa Trikots sah zwei Fahrer neben sich zu Boden gehen, blieb aber wie durch ein Wunder selbst aufrecht.

Verschiebungen im Gesamtklassement

In der Gesamtwertung liegt Thomas drei Sekunden vor Primoz Roglic. Der slowenische Jumbo-Visma-Fahrer war ebenfalls in den Sturz von Geoghegan Hart verwickelt, konnte aber ohne größere Schäden weiterfahren. João Almeida ist die neue Nummer drei in der Gesamtwertung. Der portugiesische Teamkollege von Ackermann liegt 22 Sekunden hinter Thomas.

Arensman verbessert sich sogar um zwei Plätze und liegt nun auf dem achten Rang. Viel Spaß wird der 23-jährige Niederländer dabei nicht haben, denn neben Geoghegan Hart ist mit Pavel Sivakov ein weiterer seiner Teamkollegen ausgefallen. Der Franzose war ebenfalls in einen Sturz verwickelt und kam weit hinten an. INEOS hat damit zwei Bauern im Kampf um den Gesamtsieg verloren.

Der Giro d'Italia sieht mehr und mehr wie ein Müllrennen aus. Die italienische Runde wird vom Corona-Virus geplagt. Mehrere Spitzenfahrer mussten nach einem positiven Test aufgeben, darunter der belgische Klassementführer Remco Evenepoel am vergangenen Sonntag. Am Mittwochmorgen wurde bekannt, dass auch vier von Evenepoels Teamkollegen bei Soudal Quick-Step wegen einer Infektion aufgeben mussten.

Inzwischen liegt die Zahl der Ausfälle bei diesem Giro d'Italia bereits bei 36. Der größte Teil davon ist auf Infektionen der Korona zurückzuführen. Das Etappenrennen wird am Donnerstag mit einer überwiegend flachen Etappe fortgesetzt, die mit einem tückischen Anstieg im Finale endet. Am Freitag geht es dann ins Hochgebirge.

Top-Ten-Klassifizierung

1. Geraint Thomas (INE)
2. Primoz Roglic (Jum) +0,02
3. João Almeida (UAE) +0,22
4. Andreas Leknessund (DSM) +0,35
5. Damiano Caruso (Bhr) +1,28
6. Lennard Kämna (Bor) +1,52
7. Eddie Dunbar (Jay) +2,32
8. Thymen Arensman (INE) s.t.
9. Laurens De Plus (INE) +2,36
10. Aurélien Paret-Peintre (Ag2) +2,48