Es gibt nichts mehr zu beschönigen. Hertha BSC wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit aus der Bundesliga absteigen. Zwei Spieltage vor Schluss steht der Hauptstadt-Club mit sechs Zählern hinter dem Nichtabstiegsplatz und mit fünf Zählern hinter dem Relegationsrang. Doch es könnte noch viel schlimmer kommen.
Der Alten Dame droht sogar der Gang in die Regionalliga. Hertha BSC ist einfach pleite. Wird aus dem selbsternannten Big City Club nun ein Amateur-Verein?
Lizenz für die Bundesliga in ernster Gefahr
Aus der DFL-Zentrale war vor wenigen Tagen zu hören, dass Lizenz-Situation bei Hertha hochkritisch sei. Wörtlich ließ eine Person, die mit der Spielgenehmigung zu tun hat, dass es einen derartigen Fall in der Geschichte der DFL bisher noch nie gegeben hat. Hertha BSC muss den Nachweis bringen, auch in der kommenden Spielzeit liquide zu sein. Nur wie?
Eine 40 Millionen Euro Anleihe ist der Knackpunkt
Der Knackpunkt ist eine 40 Millionen Euro Anleihe, die der Club im Herbst bedienen muss. Das unbesicherte Papier wurde 2018 an institutionelle Anleger für einen Zins von 6,5 Prozent herausgegeben. Die Zinsen hat Hertha BSC wohl vereinbarungsgemäß im vierteljährlichen Rhythmus gezahlt.
Mit der Rückzahlung der Schuldsumme bricht aber nun vermutlich das Berliner Finanzkonstrukt in sich zusammen. Die Anleihe war 2018 ein Teil des Planes, um sich vom ehemaligen Investor KKR lösen zu können. Das Wertpapier ist an der Stuttgarter Börse kürzlich auf einen Handelswert von 65 Prozent der Ausgabesumme gefallen, ein Zeichen dafür, wie riskant es eingestuft wird.
Neuer Investor 777 Partners wird kritisch gesehen
Bei der DFL wird zudem der Einstieg der amerikanischen Investmentfirma 777 Partners kritisch gesehen. Es werde geprüft, ob Hertha BSC mit dem Deal gegen die geltende „50 + 1 Regel“ im deutschen Profi-Fußball verstößt.
Es bleibt noch Zeit bis zum 7. Juni
Die Verantwortlichen von Hertha mussten sich am Sonntag auf der Mitgliederversammlung den bohrenden Fragen der Fans stellen. Erkennbar war das Bemühen, die Diskussion auf einem sachlichen Fundament zu halten.
Es wurde versichert, dass man im Gespräch mit den Deutschen Fußball-Liga sei und guter Dinge, dass die Lizenz für die kommende Spielzeit gewährt wird. Bis zum 7. Juni sei Zeit, entsprechende Liquiditätsnachweise zu erbringen.
Einräumen musste die Vereinsführung aber, dass man in der laufenden Saison von einem erneuten Minus von 65 Millionen Euro ausgeht. Die hohe Verschuldung besteht, obwohl 777 Partners bereits im März die erste Tranche des 100 Millionen Euro Deals gezahlt hat.
Momentan steht wohl im Raum, dass der neue Investor mit einer zusätzlichen Bankbürgschaft für die Auszahlungssicherheit der Anleihe sorgt.
Hertha BSC – Der Umbruch wird brutal
Wer die Stellungnahmen der Vereinsmitglieder verfolgt hat, wird festgestellt haben, dass es einige Fans nicht wirklich schlecht finden, wenn bei Hertha ein Radikalschnitt erfolgt, sprich ein Neuanfang in der Regionalliga. Die zweite Mannschaft der Berliner spielt in der Nordost-Staffel eine anständige Rolle, so dass ein Neuaufbau von ganz unten durchaus denkbar wäre.
Klar ist, sollte Hertha (vermutlich unter strengen Auflagen) die Lizenz für die 2. Bundesliga erhalten, wird es extrem schwierig ein konkurrenzfähiges Team auf den Rasen zu schicken. Ein Großteil der aktuellen Mannschaft muss mit Sicherheit verkauft werden.
Leistungsträger wie Dodi Lukebakio oder Lucas Tousart könnten einige Millionen in die Kasse bringen, welche aber lediglich ein Tropfen auf den heißen Stein sind.
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