EM-Halbfinale: Frankreich vs. Deutschland

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Angesichts der Konstellation, dass sich im ersten Halbfinale EM-Neuling Wales und das bislang nach 90 Minuten noch sieglose Portugal gegenüber stehen, gilt das zweite Semi-Finale zwischen Frankreich und Deutschland nicht von ungefähr als vorweggenommenes Endspiel. Zwar ist nicht auszuschließen, dass es im Finale nach dem Vorbild von Dänemark 1992 oder Griechenland 2004 zu einer ganz großen Überraschung kommt, doch auf jeden Fall werden im Vorfeld des Endspiels die Rollen klar verteilt sein.

Definitiv klarer als nun am Donnerstag, wenn sich im Stade Velodrome in Marseille mit Gastgeber Frankreich und Weltmeister  Deutschland zwei der drei Mannschaften gegenüberstehen, die schon vor Turnierbeginn gemeinsam mit Titelverteidiger Spanien als große Favoriten galten.

Wie schwer sich auch die Buchmacher mit der Einschätzung dieser Partie tun, zeigt ein Blick auf die Wettquoten.

Frankreich – Deutschland, 07.07.2016, 21 Uhr

Für Wetten auf Frankreich liegt Interwetten mit der Quote 2,90 vorne, während die beste Quote für Tipps auf Deutschland mit der 3,00 von Bet365, Betsafe und Betsson nur unwesentlich höher ausfällt. Wer an eine Entscheidung erst in der Verlängerung oder nach Elfmeterschießen glaubt, ist mit der Quote 3,10 von Unibet, Betway und Betvictor am besten bedient.

Gespannt darf man auch sein, ob sich die französische Offensive, die die beste im bisherigen Turnierverlauf ist, gegen die starke deutsche Defensive, die in den fünf EM-Spielen nur ein einziges Gegentor und das auch noch per Elfmeter zugelassen hat, durchsetzen kann. Die Buchmacher rechnen auf jeden Fall mit einer eher torarmen Partie, wie die maximale Quote 1,57 von Tonybet und Betsson für Wetten auf Under 2,5 zeigt. Für Wetten auf Over 2,5 ist dagegen bei Unibet die Top-Quote 2,55 drin.

Viele Ausfälle bei Deutschland

Zu einem nicht unwesentlichen Faktor in diesem Halbfinale könnte neben dem Heimvorteil für Frankreich die Personalsituation werden. Denn während Frankreichs Coach Didier Deschamps dank der Rückkehr der im Viertelfinale gelbgesperrten Adil Rami und Ngolo Kante aus dem Vollen schöpfen kann und mehrere Optionen hat, muss Bundestrainer Joachim Löw mächtig improvisieren.

Mit Mats Hummels, der gegen Italien die zweite gelbe Karte sah, sowie Mario Gomez und Sami Khedira, die sich im Viertelfinale Muskelverletzungen zuzogen, fallen drei Akteure aus der Startelf vom vergangenen Samstag auf jeden Fall aus. Und hinter Bastian Schweinsteiger, der früh für Khedira kam und sich ebenfalls verletzte, steht ein dickes Fragezeichen. Wahrscheinlich, dass Julian Weigl oder Emre Can im zentralen Mittelfeld ihr EM-Debüt feiern.

Im Angriff bleibt derweil abzuwarten, ob Löw Thomas Müller in vorderster Front aufbietet oder aber Mario Götze wieder eine Chance als falsche Neun erhält. In der Innenverteidigung ist Benedikt Höwedes die erste Alternative zu Hummels und stand schon gegen Italien als Teil der Dreierkette in der Anfangsformation. Gegen Frankreich ist die Rückkehr zur Viererkette aber wahrscheinlich. Falls nicht, würde Shkodran Mustafi wohl zusammen mit Jerome Boateng und Höwedes die Abwehrkette bilden.

 

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