Eigentlich wollte sich der VfL Wolfsburg in der Winterpause konzentriert auf die Rückrunde vorbereiten und die Grundlage dafür schaffen, den aktuellen zweiten Platz zu verteidigen und erstmals seit der überraschenden Meisterschaft 2009 wieder in die Champions League einzuziehen.
Der tragische Tod von Junior Malanda, der am 10. Januar bei einem Autounfall ums Leben kam, hat alle sportlichen Aspekte aber erst einmal weit in den Hintergrund rücken lassen. Zwar ist der VfL-Tross mit einem Tag Verspätung doch ins Trainingslager nach Südafrika geflogen, doch die Arbeit dort stand nicht zuletzt wegen der Anwesenheit eines Psychologen klar im Zeichen der Trauerbewältigung. Wenn die Wölfe nun zurück in die Heimat reisen, wird das Team von Trainer Dieter Hecking noch einmal mit der ganzen Tragödie rund um den nur 20 Jahre alt gewordenen Belgier konfrontiert. In dessen Heimat findet am Dienstag die Beisetzung statt, zu der sich der VfL Wolfsburg in kompletter Besetzung angekündigt hat.
Rückrundenauftakt gegen den FC Bayern
Dennoch müssen die Wolfsburger Verantwortlichen um Manager Klaus Allofs und den sichtlich betroffenen Trainer Hecking den Spagat zwischen Trauer und Sport schaffen, denn lediglich zehn Tage nach dem endgültigen Abschied von Malanda empfängt der VfL zum Rückrundenauftakt den FC Bayern München. Im absoluten Spitzenspiel zwischen dem Zweiten und dem Ersten geht es für Wolfsburg darum, die hervorragende Ausgangsposition mit schon sechs Punkten Vorsprung auf den dritten Platz zu verteidigen.
Dabei muss Trainer Hecking vor allem auf Malandas Position im defensiven Mittelfeld improvisieren, da Joshua Guilavogui verletzt passen muss. Anstelle des Franzosen hätte mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit Malanda neben Luiz Gustavo im defensiven Mittelfeld begonnen, so aber muss Hecking eine andere Lösung finden. Kandidaten für die Rolle auf der Doppelsechs dürften in erster Linie Christian Träsch und Maximilian Arnold sein.
Bwin sieht Wolfsburg klar unter den Top-4
Vor dem Rückrundenstart fällt es angesichts der Geschehnisse schwer, die Verfassung der Wolfsburger Mannschaft einzuschätzen. Für den Buchmacher Bwin sind die Niedersachsen aber nach wie vor der Top-Favorit auf den zweiten Platz hinter den schon enteilten Bayern, die bei elf Punkten Vorsprung selbst auf den VfL kaum mehr einzuholen sein dürften.
Deutlich wird die Wertschätzung für den VfL Wolfsburg anhand der Quoten von Bwin für diverse Bundesliga-Langzeitwetten. So gibt es für Wetten darauf, dass der VfL unter den ersten sechs Mannschaften landen wird, lediglich die Quote 1,03. Und für einen Platz unter den Top-4 fällt die Quote mit der 1,10 nur unwesentlich höher aus.
Zum Vergleich dazu: für Bayer Leverkusen und den FC Schalke 04, beides in den letzten Jahren Stammgäste in der Champions League, fallen die Quoten um einiges höher aus. Für Wetten auf Leverkusen unter den Top-6 und den Top-4 betragen die Wettquoten 1,08 und 1,40. Für Schalke brächten richtige Tipps dieser Art sogar dem 1,28- bzw. 1,80-fachen Einsatz.
Diese Wettquoten verändern sich aber in der Regel nach jedem Spiel. Sollte Wolfsburg gegen die Bayern erfolgreich starten und weitere Siege nachlegen, dürften die Wetten auf den VfL bezogen sogar ziemlich schnell aus dem Programm genommen werden.