Die ganz große Überraschung war es am Montagmorgen nicht mehr, als der 1. FC Nürnberg die Trennung von Trainer Robert Klauß verkündete. Vier Niederlagen an den letzten fünf Spieltagen, eine enttäuschende Zwischenbilanz von zehn Punkten aus zehn Partien und schließlich ein desolater Auftritt bei der 0:3-Niederlage am Sonntag beim Karlsruher SC ließen den Verantwortlichen letztlich keine andere Wahl mehr als die Reißleine zu ziehen.
Ab sofort wird also spekuliert: Wer wird neuer Trainer beim 1. FC Nürnberg? Wie man aus dem Umfeld des Club hört, steht Markus Weinzierl ganz oben auf der Liste und könnte schon am Sonntag gegen Holstein Kiel auf der FCN-Bank sitzen.
Aber es gibt auch andere heiße Kandidaten – unter anderem Christian Fiel. Unsere Redaktion gibt einen Überblick.
Vom Aufstieg spricht in Nürnberg aktuell niemand mehr
Verbunden mit dem Aus von Klauß ist die Hoffnung, schnell die Kurve zu bekommen, um wie eigentlich angepeilt, doch noch im vorderen Drittel und vielleicht sogar um die Aufstiegsplätze mitmischen zu können.
Verloren ist diesbezüglich bei neun Punkten Rückstand auf Rang drei, aber noch 24 ausstehenden Partien noch nichts. Allerdings ist auch klar, dass der neue Trainer auf Anhieb funktionieren und direkt die Erfolgsspur finden muss.
Dieter Hecking springt definitiv nicht ein
Die bisherigen Co-Trainer Ersan Parlatan und Frank Steinmetz, die vorübergehend in die erste Reihe rücken, sind als Dauerlösung aber kein Thema.
Stattdessen hat man sich laut Sportvorstand Dieter Hecking, der seine eigene Rückkehr auf die Trainerbank ausschließt, bereits auf einen Wunschtrainer festgelegt, der schon am nächsten Wochenende im Spiel gegen Holstein Kiel auf der Bank sitzen soll.
Wer ist dieser Mister X? Wir blicken nachfolgend auf einige in Frage kommende Kandidaten,:
Cristian Fiel
Medial gehandelt wird der aktuelle Trainer der zweiten Mannschaft des FCN, der bei Dynamo Dresden bereits Zweitliga-Erfahrung sammelte, dort aber eine Negativspirale nicht durchbrechen konnte.
Der 42-Jährige hat sich im Club-Nachwuchs einen guten Ruf erworben und wäre auch noch ein entwicklungsfähiger Trainer. Dennoch wäre Fiels Beförderung sicherlich mit einem gewissen Risiko verbunden und vermutlich schon zusammen mit der Trennung von Klauß kommuniziert worden.
Achim Beierlorzer
Der 54-Jährige ist seit seinem Aus als Co-Trainer bei RB Leipzig im Dezember ohne Job und besitzt eine besondere Verbindung zum Club. Zum einen spielte der in Erlangen vor den Toren Nürnbergs geborene Beierlorzer einst selbst im Nachwuchs für den FCN, schaffte es aber anders als der erfolgreichere Bruder Bertram nicht zum Profi.
Beierlorzer hat beim SSV Jahn Regensburg bereits sehr erfolgreich in der 2. Bundesliga gearbeitet und wäre einem Engagement nahe der Heimat kaum abgeneigt.
Dimitrios Grammozis
Neun Spieltage vor dem Ende der vergangenen Saison musste der 44-Jährige beim FC Schalke 04 gehen, hatte zuvor aber den Grundstein für den direkten Wiederaufstieg der Königsblauen gelegt. Und beim SV Darmstadt 98 bewies Grammozis zuvor, eine taumelnde Mannschaft mit Potential aus dem Tabellenkeller in die erweiterte Spitzengruppe führen zu können.
Markus Gisdol
Schon mehrfach hat sich der 53-Jährige als Feuerwehrmann bewährt, doch dauerhafter Erfolg blieb aus. Aktuell ist Gisdol nach einen kurzen Gastspiel bei Lokomotive Moskau, das der gebürtige Geislinger nach Kriegsbeginn selbst beendete, auf dem Markt und wäre vermutlich der Trainer, unter dem sich mit der größten Wahrscheinlichkeit schneller Erfolg einstellt.
Markus Weinzierl
Am letzten Spieltag der vergangenen Saison verkündete der gebürtige Niederbayer selbst seinen Abschied vom FC Augsburg und ist seitdem ohne Job. Nach wenig erfolgreichen Engagements beim VfB Stuttgart und auf Schalke wird es für den 47-Jährigen vermutlich nicht leicht, wieder in der Bundesliga unterzukommen.
Möglich deshalb, dass Weinzierl zum Schritt in die zweite Liga bereit ist. Und nach unseren Informationen ist Weinzierl auch die absolute Wunschlösung der FCN-Verantwortlichen.