Update: Nach dem nächsten desolaten Auftritt und der nächsten Niederlage (0:3 gegen Hoffenheim) ist bei Bayer Leverkusen endgültig Alarmstimmung ausgebrochen. Wie man von lokalen Journalisten hört, befassen sich die Bayer-Bosse bereits diese Woche mit einem Plan B auf der Trainerposition. Gerüchten zu Folge ist Marco Rose der Wunschkandidat als Seoane-Nachfolger. Das kommende Match in Mainz wird zum Endspiel für den Schweizer.
Bayer Leverkusen ist denkbar schlecht in die Saison gestartet: mit drei Niederlagen in drei Spielen. Schon im ersten Pflichtspiel gab es die 3:4-Pokalpleite gegen den Drittligisten SV Elversberg, dann folgten die zwei Niederlagen an den ersten beiden Bundesliga-Spieltagen. So steht die Werkself, die in der letzten Abschlusstabelle noch auf Platz drei rangierte, derzeit auf dem letzten Tabellenplatz. Das ist aktuell natürlich wenig aussagekräftig, nach dem nächsten Wochenende kann das schon wieder ganz anders aussehen. Trotzdem wird sich der eine oder andere im Verein fragen, ob die schlechten Ergebnisse mehr sind als nur eine Momentaufnahme. Um seinen Job bangen muss Bayer-Coach Gerardo Seoane vorerst wohl noch nicht. Trotzdem müssen die Leverkusener jetzt bald liefern, sonst wird es für Seoane doch irgendwann eng.
Echte Fragezeichen ergaben sich im Grunde erst mit dem dritten Pflichtspiel gegen Augsburg. Die indiskutable Leistung in der ersten Pokalrunde hätte man als Ausrutscher werten können. Es war das erste Spiel und im Pokal gibt´s immer mal wieder solche Überraschungen.
Beim Liga-Auftakt boten die Leverkusener dagegen eine ansprechende Leistung, mussten gegen den BVB einem frühen Rückstand hinterherlaufen und verloren am Ende gegen starke Dortmunder nur knapp. Erst die 1:2-Niederlage gegen den FC Augsburg, gegen den man zuvor 22-mal in Folge gewonnen hatte, lässt ernste Zweifel an der Verfassung der Werkself aufkommen.
Ergebnisflaute größtenteils erklärbar
So lässt sich die erste Niederlage als Ausrutscher, die zweite als im Prinzip gute Leistung gegen einen starken Gegner entschuldigen; alle drei Spiele durch eine zu so einem frühen Saisonzeitpunkt ungewöhnlich hohe Ausfallrate von Schlüsselspielern.
Amine Adli fehlte nach langer Verletzung noch gegen Elversberg und Dortmund, musste gegen Augsburg nach 63 Minuten ausgewechselt werden und fehlt nun erneut. Robert Andrich musste gegen Augsburg ebenso wie Karim Bellarabi verletzungsbedingt passen.
Der sich mit Wechselgedanken tragende Paulinho wurde nicht aufgestellt. Der als Verstärkung eingeplante Mykhaylo Mudryk bleibt bei Schachtar Donezk.
Trotz Katastrophen-Start: Seoane bleibt zuversichtlich
Gegen Augsburg kam dann vieles zusammen: der glänzende FCA-Schlussmann Rafal Gikiewicz, mangelnde Präzision im Leverkusener Offensivspiel, und Patrik Schicks geringe Chancenauswertung in allen drei Pflichtspielen.
Bayer-Coach Seoane will sich dennoch durch den vermasselten Saisonstart nicht beirren lassen. Es sind erst drei Spiele, es lässt sich alles noch einordnen. Die Mannschaft arbeite fokussiert, berichtet Seoane. Alles, was es jetzt braucht ist, die guten Ansätze, Dinge, die zuletzt noch nicht zusammengingen, endlich in Zählbares umzumünzen.
Gelingt gegen Hoffenheim die Trendwende?
Am kommenden Samstag empfängt die Seoane-Elf die TSG Hoffenheim, die nach einer Auswärtsniederlage in Gladbach zu Hause den VfL Bochum schlagen konnten. Für Leverkusen keine leichte, aber unter normalen Umständen lösbare Aufgabe.
Auch die Buchmacher glauben an einen Bayer-Sieg. Anbieter Betonic bietet etwa für einen Erfolg der Heimmannschaft eine Quote von 1.59 an, für einen Sieg der Breitenreiter-Elf dagegen eine 4.30er Quote.
Für Gerardo Seoane ist die Partie gegen Hoffenheim sicher kein „Endspiel“. Sollten die Leverkusener Samstag jedoch die vierte Niederlage in Folge einfahren, stünde die Werkself endgültig mit dem Rücken zur Wand, und auch für Seoane würde es dann langsam eng.