Eintracht Frankfurt: Ist die neue Offensive bundesligatauglich?

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Wochenlang tat sich bei Eintracht Frankfurt in Sachen Neuzugänge nicht viel. Während mit Sebastian Rode (FC Bayern München), Sebastian Jung (VfL Wolfsburg) und Pirmin Schwegler (TSG 1899 Hoffenheim) sowie den zuletzt nur ausgeliehenen Joselu (Hannover 96) und Tranquillo Barnetta (FC Schalke 04) gleich fünf Stammkräfte den Verein verlassen haben, waren die beiden Nürnberger Makoto Hasebe und Timothy Chandler sowie Aleksandar Ignjovski vom SV Werder Bremen lange Zeit die einzigen drei Neuen der Eintracht. Vor allem die Offensive, in der mit Vaclav Kadlec und dem unerfahrenen Gian-Luca Waldschmidt nur noch zwei gelernte Angreifer standen, kam arg dünn besetzt daher.

 

Piazon und Valdez da – Seferovic folgt

Das hat sich in der vergangenen Woche aber deutlich geändert, hat Sportdirektor Bruno Hübner doch schon zwei Neue für die Offensive an Land gezogen und einen dritten Spieler fest an der Angel. Bereits am Ende der vergangenen Woche sicherte sich die Eintracht für ein Jahr auf Leihbasis die Dienste von Lucas Piazon. Der 20 Jahre alte Brasilianer kommt vom FC Chelsea und soll sich in Frankfurt weiterentwickeln. Vergangene Saison gelangen Piazon als Leihspieler für Vitesse Arnheim in der niederländischen Ehrendivision in 29 Spielen elf Tore und acht Vorlagen.Bei Chelsea kam der frühere U17-Nationalspieler Brasiliens zuvor nur zu einem Kurzeinsatz in der Premier League. Dem auf allen Offensivpositionen einsetzbaren Rechtsfuß wird allgemein großes Potential bescheinigt, sodass der Eintracht durchaus ein Glückstreffer gelungen sein könnte.

 

Eher skeptisch beäugt wird derweil die Verpflichtung von Nelson Valdez, der ablösefrei von Al-Jazira aus Abu Dhabi kommt, zuletzt aber auf Leihbasis für Olympiakos Piräus aktiv war und in zehn Spielen der griechischen Super League sechs Tore zum Gewinn der Meisterschaft beisteuerte. Valdez, der einst bei Werder Bremen unter dem heutigen Eintracht-Trainer Thomas Schaaf zum Profi wurde, hat in den letzten vier Jahren eine Odyssee mit fünf Vereinen in vier Ländern hinter sich. Von Borussia Dortmund wechselte der mittlerweile 30 Jahre alte Paraguayer 2010 zu Hercules Alicante und später über Rubin Kazan in Russland zum FC Valencia, ehe ihn der Lockruf aus Abu Dhabi ereilte. Nun will es der Familienvater, der einen Zweijahresvertrag unterschrieb und nach eigenem Bekunden so schnell nicht mehr umziehen möchte, noch einmal in der Bundesliga wissen. Für Bremen und Dortmund gelangen Valdez in 220 Bundesliga-Partien 40 Treffer.

 

Ablöseverhandlungen in Sachen Seferovic

Der letzte Neue für den Angriff wird aller Voraussicht nach der Schweizer WM-Fahrer Haris Seferovic, mit dem aktuell aussichtsreiche Gespräche laufen. Mit Real Sociedad San Sebastian gilt es zwar noch die genaue Ablöse für den 22-Jährigen zu klären, doch letztlich wird der auch von anderen Klubs umworbene Seferovic in Frankfurt landen. Der Schweizer mit bosnischen Wurzeln gilt als nicht ganz einfach, verbrachte etwa in Spanien nach einem Streit mit seiner Freundin schon eine Nacht im Gefängnis, aber zugleich auch als durchschlagskräftiger Angreifer. Bei der WM gelang Seferovic im Auftaktspiel der Schweiz als Joker der späte Siegtreffer zum 2:1 gegen Ecuador. In 39 Pflichtspielen für San Sebastian liest sich die Bilanz des 1,87 Meter großen Stürmers mit vier Treffern und zwei Vorlagen indes eher durchwachsen.

Durchaus berechtigt ist unter dem Strich die Frage, ob die Eintracht mit dem vorhandenen Personal in der Offensive bundesligatauglich ist. Weder Valdez noch Seferovic sind bislang als ausgewiesene Torjäger in Erscheinung getreten und bei Piazon bleibt abzuwarten, ob der noch immer junge Brasilianer seine Qualitäten auch in der gegenüber der Ehrendivision doch deutlich stärkeren Bundesliga zeigen kann. Schlagen die Neuen nicht ein, bleibt zwar die Hoffnung, dass es wieder einmal Alexander Meier in vorderster Front richtet, doch ist der  Routinier für das Mittelfeld eigentlich zu wichtig. Eine verlässliche Prognose fällt im Vorfeld der Saison schwer, doch scheint nicht ausgeschlossen, dass die Eintracht im Winter noch einmal nachbessern muss.