Der Knoten ist geplatzt! Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat am Dienstag in Mönchengladbach endlich ihren ersten Sieg in der diesjährigen UEFA Nations League eingefahren. Das Team von Bundestrainer Hansi Flick bezwang Italien deutlich mit 5:2. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass der amtierende Europameister einen ganz schwachen Tag erwischt hatte und der DFB-Elf in allen Belangen unterlegen war. Vor allem die sonst so verlässliche Defensive der Italiener war löchrig wie Schweizer Käse. So geht Deutschland also mit einem guten Gefühl in die Sommerpause. Gleichwohl ist auch klar: Bis zur Winter-WM in Katar wartet auf Hansi Flick und die Mannschaft noch viel Arbeit.
Bemerkenswert an dem Sieg gegen die Squadra Azzura war auch, dass es der erste Erfolg in einem Pflichtspiel gegen Italien war. Das war einem deutschen Team zuvor noch nie gelungen. Denn der Sieg nach Elfmeterschießen bei der Europameisterschaft 2016 zählt in der Statistik als Unentschieden.
Flick erleichtert über gelungenen Stress-Test
Aber nicht nur weil endlich mal gegen Italien gewonnen und damit eine große Fußballnation bezwungen wurde, durfte man im deutschen Lager von einem rundum gelungenen Abend sprechen. Die zuletzt so kritisierte Offensive zündete diesmal von Anfang an. Chancen in Hülle und Fülle waren die Konsequenz.
“Nach drei Unentschieden in Folge war das heute ein echter Stress-Test. Wir wollten unbedingt gewinnen und den Fans hier etwas bieten. Großes Kompliment an die Mannschaft. Das 1:0 war der Türöffner, danach lief vieles von alleine. Ich bin total zufrieden”, so das Fazit von Bundestrainer Hansi Flick.
Die Fühung hatte Joshua Kimmich nach einer Flanke von David Raum erzielt. Und es war schon bemerkenswert, wie viel Zeit Kimmich wenige Meter vor dem italienischen Tor hatte.
Italien in der Defensive ungewohnt schwach
Italiens Trainer Roberto Mancini setzt nach dem Verpassen der WM konsequent auf junge Spieler. Man spürte in Mönchengladbach, dass dieser neuen Generation noch einiges an Erfahrung fehlt. Vor allem in der Abwehr waren die Italiener extrem ungeordnet und anfällig. Das kennt man von der Squadra Azzura so eigentlich nicht.
Auch Italiens Torhüter Donnarumma – letztes Jahr bei der EM noch der gefeierte Held – ließ sich offenbar von der nervösen Hintermannschaft anstecken. Der Keeper lieferte eine katastrophale Leistung mit haarsträubenden Fehlern.
Müller trifft nach der Halbzeit zum 3:0
Kurz vor der Halbzeit wurde Jonas Hofmann dann im Strafraum umgerempelt. Ilkay Gündogan verwandelte den fälligen Elfmeter sicher zum 2:0. Nach der Pause wurde Deutschland dann noch dominanter. Spätestens nach dem 3:0 durch Thomas Müller (51.) war die Partie dann auch entschieden.
Ein rekordverdächtiger Doppelpack von Timo Werner innerhalb von nur einer Minute (68. / 69.) schraubte das Ergebnis dann auf 5:0. Deutschland nahm einen Gang raus und erlaubte den Italienern in der Schlussphase mit zwei Treffern noch leichte Ergebniskosmetik.
Gegentore ärgern Neuer nur ein bisschen
“Natürlich ärgere ich mich über die beiden Gegentore. Das muss nicht sein. Aber das muss man an einem Tag wie heute auch nicht dramatisieren. Insgesamt war das eine Top-Leistung von uns. Mit viel Selbstvertrauen, genau so muss man gegen einen Gegner wie Italien auftreten”, so das Fazit von Kapitän Manuel Neuer.
Fest steht seit Dienstag übrigens auch der dritte Gruppengegner der deutschen Elf bei der WM. Neben Spanien und Japan wird Deutschland auf Costa Rica treffen. Die Truppe aus Mittelamerika setzte sich im Playoff mit 1:0 gegen Neuseeland durch.