Hessischer Wahnsinn in Sevilla: Eintracht Frankfurt gewinnt die Europa League!

Simon Schneider | am: 19.05.22
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Der Held mit dem Pokal: Kevin Trapp jubelt in der magischen Nacht von Sevilla! (Foto: AFP)

Eintracht Frankfurt ist Europa League-Sieger 2022. In einem harten, dramatischen Match bezwangen die Adler nach Verlängerung und Elfmeterschießen die Glasgow Rangers, die in dem Wettbewerb zuvor Borussia Dortmund und den RB Leipzig ausgeschaltet hatten. Nach schwierigem Start und wechselvoller Saison gelang der SGE der perfekte Abschluss. Der Titel von Sevilla ist der erste europäische Erfolg nach 42 Jahren. Das letzte Mal konnten die Adler im Jahre 1980 den UEFA-Cup gewinnen. Der letzte große nationale Erfolg liegt mit dem Gewinn des DFB-Pokals 2018 nicht ganz so lange zurück. Held des Tages war neben Torschütze Borré und Vorlagengeber Kostic vor allem auch Torhüter Kevin Trapp, der nicht nur im Spiel mehrere Glanzparaden anbot, sondern auch im abschließenden Elfmeterschießen den alles entscheidenden Ball hielt.

Sevilla war für die Frankfurter Eintracht nicht nur sportlich, sondern auch finanziell gesehen, eine goldene Nacht. Nicht nur, dass der Finalsieg der SGE nach den Einnahmen der bisherigen Europa League-Saison noch einmal zusätzliche 8,6 Millionen Euro bescherte.

Der EL-Titel bringt obendrein einen Startplatz für die kommende Champions League-Saison mit sich. Zusätzlich hat man sich mit dem Sieg des gestrigen Abends für den ebenfalls finanziell nicht uninteressanten UEFA Supercup qualifiziert.

Grandioser Sieg im Hexenkessel von Sevilla

Der Sieg in Sevilla am Mittwochabend war nicht zuletzt auch ein Triumph der Moral. 120 Minuten lang hatte sich die Glasner-Elf alles abverlangt: Jeder Zweikampf wurde angenommen, kein Laufweg war zu viel. Man lies sich weder durch ein Foul, vergebene Chancen, noch einen Rückstand beirren.

Die Adler starteten druckvoll, dominierten in der ersten Hälfte und zu Beginn der zweiten, hatten aber mehrmals Pech beim Abschluss, und mussten dann schließlich in der 57. Minute den Gegentreffer hinnehmen.

Die Glasner-Elf zeigte sich trotz des Rückschlags unbeeindruckt, drängte unmittelbar auf den Ausgleich, der in der 69. Minute nach Kostic-Vorlage durch Borré gelang.

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Da in der restlichen regulären Spielzeit und dann auch in der Verlängerung trotz Chancen auf beiden Seiten kein Treffer mehr erzielt wurde, musste die Entscheidung im Elfmeterschießen fallen. Die Rangers begannen. Nach sechs erfolgreichen Schützen scheiterte der Ramsey an Kevin Trapp. Anschließend verwertete Borre zur Entscheidung.

Krönung einer wechselhaften Saison

Die Frankfurter Eintracht krönte mit ihrem Erfolg in Sevilla eine wechselvolle und vor allem in mehrfacher Hinsicht zweigespaltene Saison. In der Bundesliga erwischte die SGE einen schwachen Start. Nach dem 10. Spieltag stand man mit nur neun Punkten auf dem 15. Tabellenplatz. Erst in der Rückrunde lief es dann ein wenig besser.

Im europäischen Wettbewerb dagegen präsentierten sich die Frankfurter von Anfang an wie eine andere Mannschaft. Von 13 Partien in Europa ging keine einzige verloren! Wer dann im Laufe des Wettbewerbs Mannschaften wie den FC Barcelona, West Ham United, Betis Sevilla und die Glasgow Rangers aus dem Rennen wirft, hat sich die Europa League-Krone redlich verdient.

Glasner als Meistermacher: Der Anteil des Trainers

Die Eintracht hat den Erfolg nicht zuletzt auch ihrem Trainer zu verdanken. Oliver Glasner begann seine Trainerkarriere 2012 als Assistent von Roger Schmidt bei RB Salzburg, und setzte dann das Erlernte ab 2015 beim Linzer ASK um.

Als der VfL Wolfsburg den Oberösterreicher 2019 verpflichtete, verspotteten die Medien ihn als „Nobody“. In der zweiten Saison qualifizierten sich die Wölfe unter ihrem Nobody für die Champions League. Ein Ergebnis, von dem man in Wolfsburg heute träumt.

Bei der Frankfurter Eintracht war Adi Hütter in der vorletzten Saison so erfolgreich, dass er von Gladbach für sieben Millionen Euro weggelobt, und durch Glasner ersetzt wurde.

Hütter ist in Gladbach mittlerweile Geschichte, Glasner schreibt sie in Frankfurt gerade. Mit der neu gewonnenen Einnahmesituation und der damit verbundenen Planungssicherheit, kann der 47-Jährige auch darauf hoffen, dass man ihm für die kommende Saison ein starkes Team unterstellt.

Frankfurt bucht Tickets für die Champions League und den UEFA Supercup

Neben den 8,6 Millionen Euro für den Finalsieg in Sevilla darf sich die SGE auch über die sich daraus resultierende Teilnahme am UEFA Supercup freuen, wo sie am 10. August auf den Champions League-Sieger (Liverpool oder Real Madrid) trifft. Als Startgeld erhält die Eintracht hier 3,5 Millionen Euro. Für einen Sieg gäb´s nochmal eine Million extra.

Darüber hinaus hat man sich mit dem Europa League-Sieg für die Teilnahme an der europäischen Königsklasse qualifiziert. Damit kann man für die kommende Saison schon mal weitere 15,64 Millionen Euro fest einplanen.

Bleibt Kostic bei der Eintracht?

Zudem findet sich die SGE zusammen mit dem Champions League-Titelträger und den Meistern der besten sechs europäischen Landesligen bei der Gruppen-Auslosung im Topf 1 wieder, sodass die Wahrscheinlichkeit, in eine ähnliche Hammergruppe wie in dieser Saison RB Leipzig zu geraten, gering sein dürfte.

Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, weit zu kommen, und dementsprechend noch deutlich mehr zu verdienen. Möglicherweise wird es mit diesen neuen Aussichten auch möglich, Leistungsträger wie etwa Filip Kostic zu halten.

 

Simon Schneider Seit etwa 15 Jahren ist Simon im Sportjournalismus aktiv. Seine Karriere begann bei einem Online-Portal und setzte sie anschließend als freiberuflicher Redakteur bei einem großen Sportverlag, der Sport-Revue, fort. Neben seinem umfassenden Fachwissen im Fußballbereich ist er besonders versiert in den Disziplinen Fußball, Esports und Skisport. In seiner aktuellen Position bei der Sp24 hat er sein Themenfeld um Tennis, MMA und Politik erweitert und ist für das aktuelle Nachrichtengeschehen verantwortlich.

Auch in der Redaktion ist Simon als vielseitiger Wett-Experte bekannt, der eine der höchsten Erfolgsquoten aufweist. mehr lesen