Neuer Trainer beim FC Augsburg: Was läuft da mit Florian Kohfeldt?

Simon Schneider | am: 18.05.22
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Florian Kohfeldt könnte in der kommenden Saison als Cheftrainer beim FC Augsburg anheuern. (Foto: AFP)

Eigentlich hatte der FC Augsburg die Saison 2021/22 mit dem 2:1-Sieg gegen die SpVgg Greuther Fürth gerade versöhnlich abgeschlossen, als Trainer Markus Weinzierl am TV-Mikrofon von “Sky” seinen Abschied verkündete – ohne Wissen von Geschäftsführer Stefan Reuter, der beinahe zeitgleich noch den Eindruck erweckte, eine Verlängerung mit dem 47 Jahre alten Fußball-Lehrer wäre weitgehend Formsache. Spätestens am Samstag war für jedermann zu erkennen, dass in der bisherigen sportlichen Leitung keine gemeinsame Ebene mehr vorhanden ist und sich der FCA wieder auf Trainersuche begeben muss.

Diese wird federführend Reuter leiten, nachdem am Tag vor der Weinzierl-Demission überraschend auch schon Präsident Klaus Hofmann zurückgetreten war – offiziell aus gesundheitlichen Gründen, gemunkelt wird aber auch über einen Machtkampf mit Reuter und dessen Co-Geschäftsführer Michael Ströll.

Der Plan mit Armin Veh ist gescheitert

Laut “Bild” wollte Hofmann Armin Veh als eine Art Kontrolleur für die Geschäftsführung installieren, ist mit diesem Vorhaben aber offenbar gescheitert und zog die Konsequenzen.

Unabhängig davon benötigt der FC Augsburg möglichst zeitnah einen neuen Trainer, der zum einen bei der Zusammenstellung des Kaders für die neue Saison mitwirken, zum anderen aber auch mehr aus dem vorhandenen Personal herausholen soll, als es zuletzt Weinzierl und seinen Vorgängern Heiko Herrlich, Martin Schmidt und Manuel Baum gelungen ist.

Spekulationen um Enrico Maaßen

Konkrete Spekulationen ranken sich schon um Enrico Maaßen, der die zweite Mannschaft von Borussia Dortmund zunächst in die 3. Liga geführt und nun souverän als Tabellenneunter den Klassenerhalt geschafft hat.

Der 38-Jährige ist aber auch bei den Absteigern Arminia Bielefeld und Greuther Fürth ein Thema, besitzt überdies beim BVB einen Vertrag bis 2024.

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Der Markt gibt aktuell aber auch über Maaßen hinaus durchaus den einen oder anderen interessanten Kandidaten her. Mit Pal Dardai (zuletzt Hertha BSC), Achim Beierlorzer (zuletzt Co- und Interimstrainer RB Leipzig) und Frank Kramer (zuletzt Arminia Bielefeld), etwa drei Trainer mit einer gewissen Erfahrung, die allesamt vergangene Saison noch auf einer Bundesliga-Bank saßen.

Erste Gespräche mit Kohfeldt sollen schon gelaufen sein

Ebenso wie Florian Kohfeldt, der sogar erst am letzten Wochenende beim VfL Wolfsburg freigestellt wurde. Wie man von Insidern des FC Augsburg hört, soll Kohfeldt ganz oben auf dem Zettel von FCA-Sportdirektor Stefan Reuter stehen.

Eine erste Kontaktaufnahme soll bereits erfolgt sein. Kohfeldt habe sich allerdings Bedenkzeit erbeten. Es geht wohl vor allem um die sportliche Perspektive. Kohfeldt will nicht mehr zwingend gegen den Abstieg spielen.

Daniel Farke wird auch in Augsburg gehandelt

Während der nach seinem Aus bei Borussia Mönchengladbach ebenfalls erst seit kurzem arbeitslose Adi Hütter vermutlich höhere Ansprüche und auch andere Ambitionen hat als den FCA im gesicherten Mittelfeld der Bundesliga zu konsolidieren, könnten Daniel Farke und Markus Gisdol auf eine entsprechende Chance lauern.

Farke musste im Herbst bei Norwich City gehen und wird nach zwei Aufstiegen in die Premier League, allerdings auch einem Abstieg, schon seit geraumer Zeit immer wieder mit Bundesligisten in Verbindung gebracht.

Gisdol beendete derweil seine nur kurze Tätigkeit bei Lokomotive Moskau mit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine aus eigenem Antrieb und hofft ein gutes Jahr nach seiner Entlassung beim 1. FC Köln auf einen neuen Job in Deutschland.

Antwerpen oder Brdaric als Überraschungskandidaten?

Spannende, weil nicht unbedingt zu erwartende Lösungen sind indes auch nicht auszuschließen. In diese Kategorie etwa fielen Marco Antwerpen, der nach dem Ende der Drittliga-Saison und vor der Relegation gegen Dynamo Dresden beim 1. FC Kaiserslautern gehen musste.

Oder Thomas Brdaric, der eine interessante Vita vorweisen kann und 2021 mit dem KF Vllaznia albanischer Pokalsieger wurde, ehe sich in diesem März die Wege trennten.

 

Simon Schneider Seit etwa 15 Jahren ist Simon im Sportjournalismus aktiv. Seine Karriere begann bei einem Online-Portal und setzte sie anschließend als freiberuflicher Redakteur bei einem großen Sportverlag, der Sport-Revue, fort. Neben seinem umfassenden Fachwissen im Fußballbereich ist er besonders versiert in den Disziplinen Fußball, Esports und Skisport. In seiner aktuellen Position bei der Sp24 hat er sein Themenfeld um Tennis, MMA und Politik erweitert und ist für das aktuelle Nachrichtengeschehen verantwortlich.

Auch in der Redaktion ist Simon als vielseitiger Wett-Experte bekannt, der eine der höchsten Erfolgsquoten aufweist. mehr lesen