Brasilien empfängt Kroatien im eigenen Land – und es war ein typisches Eröffnungsspiel: Keine Mannschaft ging bis an ihre Grenzen und zeigte Bilder für die Ewigkeit. Dennoch fielen mehr Tore als bei WM-Starts üblich. Es gab ein klares Ergebnis, das dem Spielverlauf nicht gerecht werden will.Fußballwetten leben von solchen Begegnungen.
Eigentlich war es ja vorhersehbar: Logisch, die Südamerikaner werden das Ding schon schaukeln, die Kroaten aber sicher gut gegenhalten! Am Ende erzielten die Brasilianer alle vier Treffer, zum Einstieg versenkte Marcelo den Ball im eigenen Tor. Dann drehte Superstar Neymar auf und es rappelte in der Kiste der Kroaten.
Schiri in der Kritik
Nachdem Schiedsrichter Yuichi Nishimura vor allem damit aufgefallen war, mit einer Sprühdose die Position der Mauer zu markieren – ein Novum bei dieser WM in Brasilien – sprach er den Brasilianer einen Elfmeter zu, der keiner war: Seleção-Stürmer Fred war spektakulär und von keinem Kroaten berührt zu Boden gegangen.
Neymar verwandelte souverän, Torwart Pletikose lenkte sich den Ball selbst ins Netzt. Die Aufregung im kroatischen Team war groß, von einem Gastgeber-Bonus war die Rede. Als in der 90. Minute Oscar mit der Pike traf, war das Spiel gelaufen.
Apropos gelaufen: 95 Kilometer bewegte sich die kroatische Mannschaft zurück, 87 die brasilianische. Bei Bundesligaspielen sind es meist deutlich über 100 Kilometer. WM-Beobachter sehen dies als ein erstes Indiz, wie das Klima den Spielverlauf beeinflusst. Auf Fußball in den Tropen zu wetten ist also eine ganz eigene Geschichte.
Ein Eintrag in die Geschichtsbücher
Hervorzuheben ist noch, dass Marcelos Eigentor das erste der brasilianischen WM-Geschichte überhaupt war. Die Brasilianer boten abschnittsweise guten Fußball, entfalteten aber keinen Ballzauber und zeigten gegen beherzt agierende Kroaten öfter Schwächen als für einen Favoriten gut ist.
Und dies, obwohl in ihren Reihen neben dem 22-jährigen Hoffnungsträger Neymar ein richtiger Superheld unterwegs ist: Stürmer Hulk, der jedoch in diesem Spiel alles andere als unglaublich war … weshalb er in der 76. Minuten ausgewechselt wurde. Aber er bekommt ja bald die nächste Gelegenheit, seine Power zu zeigen: am 17. Juni gegen Mexiko.
