Hertha BSC Berlin befand sich die ganze Saison hindurch im Abstiegskampf und ist zwei Spieltage vor Saisonende immer noch nicht ganz sicher. Seit Felix Magath das Team der Berliner vor dem 27. Spieltag übernommen hat, nimmt das Projekt Klassenerhalt jedoch Konturen an. Während unter Tayfun Korkut kein einziges Spiel der Rückrunde gewonnen werden konnte, hat Hertha in den sechs Partien, in denen Magath ihre Mannschaft anleitete, immerhin zehn Punkte gesammelt. Kommenden Samstag sollte gegen Mainz möglichst noch der eine oder andere Zähler dazukommen, um die Klasse zu sichern. In der neuen Saison wird allerdings ein andere Trainer auf der Hertha-Bank sitzen. Der 68-jährige Magath war von vornherein nur als Feuerwehrmann bis Saisonschluss vorgesehen. Hertha-Geschäftsführer Fredi Bobic hatte in den vergangenen Wochen in verschiedene Richtungen sondiert, und offenbar einen Favoriten ausgemacht: Er heißt Sandro Schwarz.
Der 43-jährige Sandro Schwarz hatte zwischen 2009 und 2020 die Mannschaften von Wehen Wiesbaden, dem 1. FC Eschborn und dem 1. FSV Mainz 05 gecoacht, bevor er das Traineramt bei Dynamo Moskau übernahm. Sein Vertrag dort läuft noch bis 2024, Schwarz möchte ihn aber aus naheliegenden Gründen nicht weiter erfüllen.
Eine ganze Saison lang auf Trainersuche
Hertha-Geschäftsführer Fredi Bobic war im Prinzip die ganze Spielzeit über mit der Suche nach neuen Trainern beschäftigt. Zunächst blieben unter Pal Dardai die erhofften Erfolge aus, Ende November folgte seine Entlassung.
Da Bobics Wunschkandidaten – Domenico Tedesco, der später die Mannschaft von RB Leipzig übernahm, und Dortmunds Technischer Direktor Edin Terzic – absagten, wurde Tayfun Korkut Trainer bei der Alten Dame.
Korkut war ein Griff ins Klo
Die Talfahrt setzte sich weiter fort, am 26. Spieltag standen die Berliner auf dem 17. Tabellenplatz, auf dem man direkt absteigt. Erneut musste ein neuer Trainer her, doch erneut sagte der Wunschkandidat ab.
Roger Schmidt, Cheftrainer des niederländischen Tabellenzweiten PSV Eindhoven, wird in der kommenden Saison statt der Hertha-Mannschaft wohl die von Benfica Lissabon trainieren.
Sandro Schwarz als Kandidat für die lange Frist
Mit der Verpflichtung des Routiniers Felix Magath als Retter in der Not, gelang dann doch noch der entscheidende Coup, der höchstwahrscheinlich zum Klassenerhalt führen wird. Für die nächsten Jahre würde sich Fredi Bobic etwas weniger Krisen und dafür mehr Kontinuität ohne permanente Abstiegssorgen wünschen.
Offenbar glaubt Bobic in Sandro Schwarz den richtigen Mann gefunden zu haben.
Der Deal ist perfekt – das sagen alle Quellen aus der Hauptstadt
Schwarz, der mit dem aktuellen russischen Tabellenzweiten Dynamo Moskau eine erfolgreiche Saison hinter sich hat, soll im Sommer zu Hertha BSC Berlin wechseln. Offiziell bestätigt ist der 43-Jährige aber bislang noch nicht.
Wie man aus Berlin hört, sind sich Hertha und Schwarz aber einig. Die Unterschrift ist nur noch Formsache.
Thema Klassenerhalt: Hertha könnte gegen Mainz alles klarmachen
Einstweilen muss noch die alte Saison mit Anstand zu Ende gebracht werden. Die Berliner haben aktuell auf dem 15. Tabellenplatz stehend vier Punkte Vorsprung auf den direkten Verfolger VfB Stuttgart (33 zu 29). Arminia Bielefeld liegt derzeit sechs Punkte zurück.
Sollten die beiden Konkurrenten am Wochenende verlieren – Stuttgart muss nach München, Bielefeld nach Bochum – wäre also für die Magath-Elf auch bei einer Niederlage der Verbleib im Oberhaus sicher.
Bei einem Sieg über den FSV Mainz, könnte man aus eigener Kraft alles klarmachen, ohne auf die Ergebnisse anderer schauen zu müssen. Die Buchmacher halten einen Hertha-Erfolg für möglich.
Der Wettanbieter Betonic sieht für die Heimmannschaft eine Siegquote von 2.35 vor, für die Gäste aus Mainz eine 2,60. Anpfiff der Partie im Berliner Olympiastadion ist Samstagabend um 18:30 Uhr.