Zu Beginn der laufenden Saison 2023/24 schien es schon so, als könnte der Hamburger SV den Fluch der vergangenen Jahre brechen und endlich Richtung Aufstieg marschieren. Doch der aktuelle Trend ist wieder mal bedenklich. Zuletzt kassierte der HSV eine bittere 3:4-Heimpleite gegen den Karlsruher SC. Damit ist man an der Elbe endgültig zurück in der Krise. In der Tabelle sind die Hamburger erstmals in dieser Saison auf Platz vier zurückgefallen. Und von hinten sitzen dem HSV gleich mehrere Verfolger im Nacken. Coach Tim Walter besaß bis zuletzt das Vertrauen der HSV-Bosse. Eine Diskussion um den Trainer kam nie auf. Das hat sich nach der Niederlage gegen den KSC geändert. Der Trainerstuhl von Tim Walter wackelt massiv. Gerüchten zu Folge beschäftigt sich der HSV bereits mit einem Nachfolger.
Tim Walters Zukunft war in dieser Saison ganz klar mit dem Aufstieg in die Bundesliga verknüpft. Dieses Ziel ist aktuell – mal wieder – in großer Gefahr. Ziehen die HSV-Bosse noch vor Weihnachten die Reißleine? Angeblich gibt es bereits Kontakt zu möglichen Nachfolgern. Einer davon heißt Urs Fischer.
Der Trend beim HSV zeigt schon wieder nach unten
Um Bundesliga-Dino zu den „Unaufsteigbaren“ – die Entwicklung beim Hamburger SV ist mittlerweile grotesk. Der HSV ist in den zurückliegenden Jahren in klassischer Beständigkeit am Bundesliga-Aufstieg gescheitert. In der aktuellen Saison bahnt sich ein ähnliches Szenario an.
Der Rothosen sind auf den vierten Tabellenplatz abgerutscht und stehen mit 34 Punkten auch nur drei Zähler besser als Fortuna Düsseldorf. Der FC St. Pauli, Greuther Fürth und Holstein Kiel sind derzeit auf den drei Top-Plätzen.
Walter hat schon zwei Mal den Aufstieg verpasst
Spätestens nach der peinlichen 3:4-Heimniederlage am vergangenen Wochenende gegen den Karlsruher SC wird die Kritik an Trainer Tim Walter lauter. Der Coach lässt lieben gern Hurra-Fußball spielen, in den entscheidenden Momenten fehlt dem Hamburger SV aber die Cleverness. Mit Tim Walter ist der HSV bereits 2022 und 2023 nicht aufgestiegen.
Zudem ist das Team in dieser Saison bereits bei Hertha BSC aus dem DFB-Pokal ausgeschieden. Offiziell steht die Vereinsführung noch hinter ihrem Coach, doch sollte das Team am Wochenende in Berlin – wieder mal geht es gegen die Hertha – erneut verlieren, könnte sich der Wind sehr schnell drehen.
HSV Insider reden „nur“ über Urs Fischer
Wie aus Insiderkreisen des HSV zu erfahren war, wird hinter vorgehaltener Hand bereits über einen Trainer diskutiert. Ein Name spielt dabei immer wieder eine Rolle – Urs Fischer. Der Schweizer musste vor der Winterpause beim 1. FC Union Berlin seinen Hut nehmen.
Fischer wäre sicherlich die Top-Besetzung für den Trainerposten bei den Rothosen. Wie aus Hamburg zu hören war, gibt’s aber leise Zweifel, ob man in der Lage ist, die finanzielle Belastung zu stemmen. Urs Fischer sei der Beste, aber nicht der Billigste.
In der Hauptstadt ist der Schweizer eine Legende
In Köpenick ist Urs Fischer zu Legende worden. Der Schweizer hat Eisern Union 2018 übernommen, in die Bundesliga und zuletzt drei Mal in internationale Geschäft geführt. Mit der Champions League Teilnahme hat sich Fischer in der Hauptstadt für immer sein eigenes Gedenkmal geschaffen.
Der Weg – 2. Bundesliga, Aufstieg, Europa, Champions League – ist der Traum eines jeden HSV Fans. Fischer wäre der perfekte Mann an der Seitenlinie des HSV, keine Frage.
Weitere Trainer-Kandidaten für den HSV
Wie aus den HSV Insiderkrisen zu hören ist, werden aber auch andere Name als Walter-Nachfolger diskutiert.
Andre Breitenreiter
Ganz hoch im Kurs soll Andre Breitenreiter stehen. Dem 50jährigen wird ein sehr guter Kontakt zu HSV Sport-Chef Jonas Boldt nachgesagt. Breitenreiter hat seinen größten Erfolg in der Schweiz gefeiert, die Meisterschaft mit dem FC Zürich. Sein letztes Bundesliga-Engagement bei der TSG 1899 Hoffenheim verlief jedoch milde ausgedrückt suboptimal.
Friedhelm Funkel
Zudem soll in den Hamburger Führungsgremien der Name Friedhelm Funkel kursieren. Sollte der erfahrene 70jährige beim HSV übernehmen, wäre dies aber vermutlich keine langfristige Lösung. Funkel hat eigentlich erklärt, dass seine Trainerkarriere beendet ist. Zuletzt stand Friedhelm Funkel kurz als Interimslösung 2021 beim 1. FC Köln an der Seitenlinie, zuvor megaerfolgreich bei Fortuna Düsseldorf.
Steffen Baumgart
Apropos 1. FC Köln. Steffen Baumgart ist seit Kindheit erklärter HSV-Fan. Der Ex-Coach des Effzeh könnte für die Hamburger (neben Urs Fischer) die ideale langfristige Lösung sein. Baumgart wäre nach seiner Entlassung in Köln auch sofort verfügbar. Allerdings soll auch Union Berlin an Baumgart denken, falls in Köpenick schon wieder ein Trainerwechsel ansteht.
Denkbar wäre aus Sicht des Hamburger SV vielleicht der Aufstieg mit Friedhelm Funkel und im Anschluss der Neustart im Oberhaus mit Steffen Baumgart.
Falsche Trainer-Entscheidung wäre fatal für Jonas Boldt
Letztlich wird die Entscheidung Jonas Boldt fällen. Beim Vorstand-Sport des HSV laufen alle Fäden zusammen. Boldt ist bei den Norddeutschen seit 2019 verantwortlich und mittlerweile ein Sinnbild für die verfehlten Aufstiege.
Sollte Jonas Boldt eine „falsche Trainer-Entscheidung“ treffen – wie Andre Breitenreiter wäre dies aus unserer Sicht der Fall – könnte es ihm ebenfalls an den Kragen gehen. Aktuell hat der Vorstand-Sport noch einen Vertrag bis Sommer 2025.