Das Saisonziel des FC Schalke 04 heißt Wiederaufstieg in die Erste Liga. Da man glaubte, sich mit Trainer Dimitrios Grammozis zuletzt zu weit von diesem Ziel zu entfernen, entschieden sich die Schalke-Bosse ihn zu entlassen. Zum neuen Trainer wurde interimsweise Co-Trainer Mike Büskens bestimmt. Büskens soll die Knappen bis zum Saisonende anleiten und danach wieder in das Amt des Assistenten zurückkehren. Dem 53-Jährigen ist die Rolle des Interimstrainers wohlvertraut. Der ehemalige Mittelfeldspieler hatte bereits zwischen 2002 und 2009 kontinuierlich im Wechsel Aufgaben als Co- und Interimstrainer übernommen. Offiziell heißt es, dass Büskens nur bis zum Saisonende an der S04-Seitenlinie stehen soll. Wer wird also dann zur Saison 2022/23 neuer Schalke-Coach? Die Spekulationen dazu schießen ins Kraut.
In die lange Trainer-Liste bei den Königsblauen haben sich im Laufe der Jahre viele klangvolle Namen eingetragen. Von Huub Stevens über Ralf Rangnick bis zu Jupp Heynkes. Auch Felix Magath war schon einmal Schalke-Coach. Nach seiner Übernahme bei Hertha BSC Berlin hält man mittlerweile alles für möglich.
Büskens übernimmt bis Saisonende – oder doch für länger?
Nach der Entlassung von Dimitrios Grammozis am 6. März wurde der bisherige Assistent Mike Büskens ins Cheftraineramt befördert. Allerdings nur bis zum Saisonende. Die Zeit bis dahin will die S04-Vereinsführung nutzen, um jemanden zu finden, der die Gelsenkirchener auf lange Sicht zum Erfolg führen kann.
Offen ist, welchen Einfluss das Thema Aufstieg auf die Trainerfrage hat. Was, wenn den Knappen mit Büskens der Wiederaufstieg gelingt?
Bleibt er dann, oder muss er dann erst recht den Platz machen? Wenn der Aufstieg nicht gelingt, und es unter diesen Umständen nicht gelingt, einen namhaften Trainer zu verpflichten – bleibt Büskens dann?
Im Allgemeinen nimmt man an, dass der Interimscoach zur neuen Saison so oder so wieder in die Co-Trainerrolle schlüpfen wird.
Was die Trainersuche gegenwärtig erschwert
Man kann die Entscheidung für einen erklärten Interimscoach in der gegenwärtigen Situation, in der es im Saisonfinale darum geht, die entscheidenden Punkte für den Wiederaufstieg zu sammeln, für falsch halten. Die Trainersuche gestaltet sich für die Schalke-Verantwortlichen aber aus mehreren Gründen schwierig.
Zum einen weiß man eben nicht, in welcher Spielklasse man kommende Saison auflaufen wird. Zum anderen kann man nach der Trennung vom russischen Investor beim Vertragsangebot an den Neuen nicht aus dem Vollen schöpfen. Büskens war insofern die preisgünstige, einfache Lösung.
Daniel Farke als wahrscheinliche Option für den Sommer
Wer wird dann im Sommer Büskens Nachfolger? Bruno Labbadia will wohl nicht; auf den Ex-Bielefeld-Coach Uwe Neuhaus deutet momentan nichts hin, außer dass immer wieder sein Name bei Spekulationen zur S04-Trainerfrage fällt. U19-Nationalmannschaftstrainer Hannes Wolf wird in dem Zusammenhang ebenfalls gelegentlich genannt.
Ein ernstzunehmender Kandidat scheint Friedhelm Funkel zu sein. Angeblich stehen die Schalke-Bosse mit ihm bereits seit Januar in Kontakt. Ob der 68-Jährige allerdings der Richtige ist, wenn man eine langfristige Lösung sucht, bleibt dahingestellt.
Die wahrscheinlichste Option ist allerdings wohl doch Daniel Farke, der den englischen Zweitligisten Norwich City 2018 erfolgreich in die Premier League führte. Sein Intermezzo bei FK Krasnodar beendete er unlängst nach dem russischen Angriff auf die Ukraine.
Farke wäre also verfügbar, und er wäre jemand, der die Königsblauen auf längere Sicht erfolgsorientiert anführen könnte.
Oder gibt es eine Überraschung?
Vielleicht nimmt man sich aber auch an der Berliner Hertha ein Beispiel und holt einen verdienten Routinier. Bei Schalke gibt es immer einen kurzen Weg zu Huub Stevens, der die Königsblauen bereits wiederholt trainierte. Zuletzt 2020.
Stevens sitzt seit 2018 außerdem im Aufsichtsrat von Schalke 04. Er wäre ungefähr so alt wie Felix Magath.