Nach dem 1:1-Unentschieden von Borussia Dortmund bei dem stark vom Abstieg bedrohten FC Augsburg, hallten Sprechchöre von den Rängen. Es waren allerdings keine Lobeshymnen: Die eigenen Fans, die am 24. Spieltag mit nach Augsburg gereist waren, forderten lautstark die Entlassung von Trainer Marco Rose. Wird die Geschäftsführung der Dortmunder rund um Hans-Joachim Watzke die Trainerfrage stellen, obwohl der BVB immer noch sicher auf dem zweiten Tabellenplatz steht? Wir werfen einen Blick auf die aktuelle Entwicklung.
Fakt ist: In der Bundesliga kann der BVB mit der laufenden Saison einigermaßen zufrieden sein. Die Punkteausbeute stimmt, am Ende wird die Borussia wohl relativ sorgenfrei die Vizemeisterschaft eintüten und damit das wichtigste Saisonziel – das erneute Erreichen der Champions League – perfekt machen.
Das kann aber nicht überdecken, dass es rund um die aktuelle Mannschaft massive Baustellen gibt. Die Auftritte in den Cup-Wettbewerben (Champions League, DFB-Pokal und Europa League) waren teilweise katastrophal bis blamabel.
Ausscheiden gegen die Glasgow Rangers war peinlich für den BVB
Der Frust vieler BVB-Fans ist verständlich, denn nach dem Aus in der Gruppenphase der UEFA Champions League sah man bei Schwarz-Gelb gute Chancen, zumindest in der UEFA Europa League weiterzukommen und möglicherweise den Titel zu holen.
Obwohl der BVB als Favorit auf den Titel in die Zwischenrundenpartie gegen den amtierenden schottischen Meister, die Glasgow Rangers ging, ging die Partie mit einer peinlichen 2:4-Niederlage im eigenen Stadion zu Ende. Nur rund eine Woche später folgte das 2:2 in Glasgow, durch das die Dortmunder endgültig aus dem internationalen Wettbewerb ausschieden.
Als Bayern-Jäger kann man Dortmund nicht wirklich sehen
Doch damit nicht genug, auch im DFB-Pokal erhielt man sich nicht die Chance, in dieser Saison einen Titel zu holen. Schon im Achtelfinale war gegen den Zweitligisten FC St.Pauli Schluss. Die Partie in Hamburg endete für den BVB mit einer 1:2-Niederlage.
Nun liegt alle Hoffnung auf der Liga: Zwischenzeitlich hatte der FC Bayern München aber seinen Vorsprung auf den Tabellenzweiten bis auf neun Punkte ausgebaut.
Dem Team von Trainer Marco Rose gelang es dennoch, durch die Niederlage des deutschen Rekordmeisters gegen den VfL Bochum den Rückstand bis auf sechs Punkte zu verkürzen. Mit dem 1:1-Unentschieden beim FCA ließen die Dortmunder wichtige Punkte liegen.
Haaland hat fast die Hälfte aller Pflichtspiele verpasst
In einem Interview, nach dem Spiel gegen den FCA, erklärte Marco Rose nur, dass er Diskussionen um seine Position als Trainer des BVB nicht mit Kommentaren zur aktuellen Situation anheizen werde. Besonders bitter ist es aber auch, dass Shootingstar Erling Haaland seinem Team schon wieder verletzt fehlte.
Seit dem 22. Januar war der 21-jährige schon nicht mehr in der Lage seine Mannschaft zu unterstützen. Laut der Bild soll der Norweger nun auch noch einen Rückschlag erlitten und wird Marco Rose noch länger nicht zur Verfügung stehen.
Permanente Verletzungssorgen machen Rose das Leben schwer
In Augsburg fehlte dem BVB zudem auch noch Kapitän Marco Reus, Thomas Meunièr, Giovanni Reina, Dan-Axel Zagadou und Manuel Akanji. Die Partie des vergangenen Spieltages gegen den FSV Mainz 05 wurde aufgrund zu vieler Coronafälle im Mainzer Team auf den 16. März verlegt.
Somit haben auch Marco Rose und seine Dortmunder Zeit, sich nach den Nackenschlägen wieder zu erholen.
Bei Trennung von Rose stünde Terzic wohl parat
Der künftige Sportdirektor Sebastian Kehl erklärte nach dem Spiel gegen die Glasgow Rangers allerdings, dass es so nicht weitergehen würde. Immer wieder kommen Gerüchte auf, die Edin Terzic als möglichen Nachfolger von Marco Rose ins Spiel bringen.
Terzic, der aktuelle als technischer Direktor beim BVB fungiert, hatte die Mannschaft im letzten Jahr als Cheftrainer bis zum Sieg im DFB-Pokal geführt. Verdichtende Hinweise gibt es diesbezüglich aber noch nicht.
Am kommenden Sonntag (Anstoß 17:30 Uhr) muss Dortmund nun zuhause gegen Arminia Bielefeld ran. Bei dem Buchmacher Betonic gibt es aktuelle eine Quote von 1,19 auf den Sieg. Arminia Bielefeld rangiert bei 11,00. Schwarz-Gelb muss gewinnen, wenn sie sich zumindest rein rechnerisch die Chance auf die Meisterschaft erhalten wollen.