UEFA entzieht St. Petersburg das Champions-League-Finale

Simon Schneider | am: 25.02.22
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Das Finale der Champions League 2022 wird in Paris statt in St. Petersburg stattfinden. (Foto: Shutterstock)

Das diesjährige Champions League-Finale wird nicht wie geplant in Sankt Petersburg stattfinden. Angesichts des russischen Einmarschs in die Ukraine hat sich die UEFA als Dachorganisation des Wettbewerbs entschlossen, Russland die Austragung des Finales zu entziehen. Am Freitag wird das Exekutivkomitee der UEFA zusammentreten, um „die Situation zu bewerten und alle notwendigen Entscheidungen zu treffen“. Die Entscheidung zur Verlegung des Finals gilt Medienberichten zufolge als beschlossene Sache. Der Entschluss soll Freitag offiziell verkündet werden, möglicherweise wird auch schon ein alternativer Austragungsort benannt. Favorit ist Paris. Offene Fragen gibt es auch um die in den europäischen Wettbewerben vertretenen russischen und ukrainischen Mannschaften, und um die WM-Playoff-Spiele in Russland.

An der Sitzung des UEFA-Exekutivkomitees werden auch DFB-Präsident Rainer Koch und Ex-Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge teilnehmen. Außerdem wird Alexander Dyukov, Präsident des russischen Fußballverbandes, dabei sein.

Dyukov ist nebenbei Vorstandsvorsitzender des russischen Erdölkonzerns Gazprom Neft, einer Tochter des russischen Staatsunternehmens Gazprom. Der russische Energiekonzern ist einer der Hauptsponsoren der Champions League, der UEFA selbst, und auch der EM 2024 in Deutschland.

Enge Verbindungen zwischen UEFA und Gazprom

Gazprom ist seit 2012 offizieller Sponsor der Champions League. Im vergangenen Jahr wurde die Partnerschaft bis 2024 verlängert und auf die Nations League sowie die Fußball-EM 2024 in Deutschland ausgedehnt.

Alle russischen Funktionäre in UEFA-Führungsgremien hatten Bezug zu Gazprom. So auch Alexander Dyukov, der seit 2021 im Exekutivkomitee der UEFA sitzt.

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Wachsende Kritik an russischen Sponsoren

Aufgrund der russischen Aggression hatten unter anderem der britische Premierminister Boris Johnson, mehrere Bundestagsabgeordnete und Mitglieder des Europäischen Parlaments eine Verlegung des Champions League-Finales gefordert.

Grünen-Europa-Abgeordnete Viola von Cramon erklärte, man solle alle Sponsorenverträge mit Gazprom beenden, auch die für die EM 2024 in Deutschland, und russische Funktionäre aus allen internationalen Gremien ausschließen.

Offene Fragen um Spiele mit russischer Beteiligung

Noch vollkommen unklar ist, welche Konsequenzen sich für Spiele mit russischer oder ukrainischer Beteiligung, oder an russischen Austragungsorten ergeben. Darf zum Beispiel Spartak Moskau, das noch in der Europa League vertreten ist, sein Heimspiel in Russland austragen?

Dieselbe Frage in Bezug auf Zenit Sankt Petersburg, das effektiv eine Gazprom-Werkself ist, regelte sich Donnerstagabend von selbst. Nach der 2:3-Niederlage gegen Real Betis Sevilla und nun dem 0:0 im Rückspiel, ist Zenit aus dem Wettbewerb ausgeschieden.

Polen, Tschechien und Schweden protestieren gegen WM-Playoffs in Russland

Kompliziert wird es auch mit den Playoff-Spielen für die WM in Katar. Die Begegnung Russland gegen Polen sollte am 24. März in Moskau ausgetragen werden, auch die Spiele der russischen Nationalmannschaft gegen Tschechien und Schweden könnten in Russland stattfinden.

Die Verbände Polens, Tschechiens und Schwedens haben die FIFA offiziell um eine Verlegung an andere Spielorte gebeten. Man wolle keinesfalls in Russland spielen, hieß es in den offiziellen Noten.

Wo findet das Champions League-Finale 2022 statt? Die Antwort heißt Paris!

Die Verlegung des Austragungsorts für das Champions League-Finale gilt als ausgemacht. Die Entscheidung über den neuen Finalort soll spätestens in der kommenden Woche fallen, möglicherweise aber auch schon im Laufe des Freitags.

In der engeren Wahl sind offenbar vor allem das Wembley-Stadion in London und das Prinzenpark Stadion in Paris.

Update: Wie jetzt bekannt wurde, hat die UEFA sich für die französische Hauptstadt Paris als Austragungsort für das Finale der Champions League 2022 entschieden.

 

Simon Schneider Seit etwa 15 Jahren ist Simon im Sportjournalismus aktiv. Seine Karriere begann bei einem Online-Portal und setzte sie anschließend als freiberuflicher Redakteur bei einem großen Sportverlag, der Sport-Revue, fort. Neben seinem umfassenden Fachwissen im Fußballbereich ist er besonders versiert in den Disziplinen Fußball, Esports und Skisport. In seiner aktuellen Position bei der Sp24 hat er sein Themenfeld um Tennis, MMA und Politik erweitert und ist für das aktuelle Nachrichtengeschehen verantwortlich.

Auch in der Redaktion ist Simon als vielseitiger Wett-Experte bekannt, der eine der höchsten Erfolgsquoten aufweist. mehr lesen