Bielefelds Patrick Wimmer auf dem Weg zum neuen Bundesliga-Star

Simon Schneider | am: 25.01.22
Wer ist Patrick Wimmer?
Patrick Wimmer (rechts) hat in der Bundesliga zuletzt mächtig für Furore gesorgt. Der Österreicher ist einer der Gründe, warum Arminia Bielefeld aktuell einen Höhenflug erlebt. (Foto: AFP)

Arminia Bielefeld sah in der laufenden Saison lange wie ein sicherer Absteiger aus. Nach dem 13. Spieltag hatte die Arminia als Tabellenvorletzter gerade einmal neun Punkte, vier Zähler Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz. Doch während mittlerweile Vereine wie Stuttgart, Wolfsburg und selbst Gladbach in die Abstiegszone oder deren unmittelbare Nähe rutschen, orientieren sich die Arminen zielstrebig nach oben. Von den letzten fünf Partien konnte die Kramer-Elf drei gewinnen, ohne eine einzige zu verlieren. Und das nicht gegen heurige Hasen. Es gelang Teams wie Freiburg auswärts ein 2:2-Unentschieden abzutrotzen, und Leipzig und zuletzt Frankfurt auswärts gar zu schlagen. Bielefelds Projekt Klassenerhalt hat gut Fahrt aufgenommen. Eine nicht unbedeutende Rolle dabei spielt Bielefelds neuer junger Wilder, der 20-jährige Österreicher Patrick Wimmer.

Im Sommer 2021 von Austria Wien nach Bielefeld gekommen, erfrischt der junge Mittelfeldmann mit seiner unbekümmerten Spielweise auf dem Platz, die nicht selten an Frechheit grenzt.

Vergangenen Freitag beim 2:0-Erfolg über die Frankfurter Eintracht besorgte der Youngster nicht nur das 1:0, sondern gab auch die spektakuläre Vorlage zum 2:0-Siegtreffer.

Wimmers “jugendlicher Irrsinn”

Wimmer, der Freitag sein drittes Saisontor schoss, erklärte seinen als Rabona-Flanke bekannten hinter dem Standbein geschossenen Lupfer damit, dass er in dem Moment einfach kein Vertrauen in seinen linken Fuß gehabt habe. Wenn sowas schiefgeht, wird einem leicht Arroganz vorgeworfen, weiß das Nachwuchstalent. „Zum Glück ist es gut gegangen“, freut sich Wimmer.

Bielefeld-Keeper Stefan Ortega Moreno attestiert dem jungen Österreicher jugendlichen Irrsinn. Was man von ihm die Saison über gesehen habe, begeistere ihn wirklich, treibe einen aber auch manchmal zur Weißglut. Wimmer habe etwas Verrücktes, Unbekümmertes, was der ganzen Mannschaft unglaublich guttue.

Sollte er nicht zu übermütig werden, und weiter an den Basics arbeiten, könne er für das Team noch wichtiger werden, als er es ohnehin schon sei, glaubt Ortega.

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Anfänge beim SV Gaflenz in Österreich

Patrick Wimmer hat nicht in irgendeiner Kaderschmiede in Hoffenheim, Salzburg oder München Fußball spielen gelernt. Der aus Tulln an der Donau stammende Wimmer kam 2015 zum SV Gaflenz.

Nicht, weil dort das Sprungbrett in die große weite Fußballprofiwelt zu vermuten gewesen wäre, sondern weil er die dortige HTL Waidhofen, ein Ausbildungszentrum für Fußball und Wirtschaft, besuchte.

Initiator dieser Ausbildungsstätte war Raimund Harreither, Selfmademann in der Heiz- und Kühlsystembranche, sowie im Nebenberuf Vizepräsident des österreichischen Erstligisten Austria Wien. Harreither gab den Austria-Scouts einen heißen Tipp, nachdem er den jungen Wimmer in Gaflenz spielen gesehen hatte.

Bielefelds Trainer Frank Kramer will den positiven Lauf fortsetzen

2019 kam das Talent aus Tulln erst zu den Austria Junioren, dann nach seinem Abitur, zu den Profis des österreichischen Hauptstadtklubs. Ein Jahr später stand er erstmals in der ÖFB-Auswahl, zeitgleich wurden die Talentsucher der deutschen Bundesliga auf ihn aufmerksam. Seit August 2021 schließlich spielt der 20-jährige Offensivgeist in Bielefeld.

Nach dem Spiel gegen Frankfurt gelobte Wimmer, man wolle so weitermachen. Hinten kompakt stehen, vorne die Buden machen. Arminen-Coach Frank Kramer fügte hinzu, dass man in der Spielpause nicht vorhabe, in Urlaub zu gehen. Man werde sich konsequent auf die nächsten Spiele vorbereiten.

Bielefeld gegen Gladbach: für beide Teams ein extrem wichtiges Spiel

Die erste Partie nach der kurzen Spielpause ist das Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach am 5. Februar. Für beide Seiten eine außerordentlich wichtige Begegnung. Die Arminia würde sich mit einem Sieg erstmals in der Saison deutlich Luft zur Abstiegszone verschaffen.

Für die Borussen geht es darum, nicht in dieselbe zu rutschen. Und für Trainer Adi Hütter und Sportdirektor Max Eberl geht es wahrscheinlich auch um ihren Job.

Die Wettanbieter glauben in der Regel an einen Sieg der Gäste. Betonic etwa sieht für die Gladbacher eine 1.95-Quote vor, für die Bielefelder eine 3.40-Quote.

 

Simon Schneider Seit etwa 15 Jahren ist Simon im Sportjournalismus aktiv. Seine Karriere begann bei einem Online-Portal und setzte sie anschließend als freiberuflicher Redakteur bei einem großen Sportverlag, der Sport-Revue, fort. Neben seinem umfassenden Fachwissen im Fußballbereich ist er besonders versiert in den Disziplinen Fußball, Esports und Skisport. In seiner aktuellen Position bei der Sp24 hat er sein Themenfeld um Tennis, MMA und Politik erweitert und ist für das aktuelle Nachrichtengeschehen verantwortlich.

Auch in der Redaktion ist Simon als vielseitiger Wett-Experte bekannt, der eine der höchsten Erfolgsquoten aufweist. mehr lesen