Die Baustellen in der Abwehr des FC Bayern München sind nach dem Erstarken von Niklas Süle nicht mehr so groß, wie noch zu Saisonbeginn. Trotzdem ist man bestrebt, sich auch in den Abwehrreihen so breit aufzustellen, dass ausfallende Stammspieler ohne nennenswerten Qualitätsverlust ersetzt werden können. Bei der letzten Bundesliga-Partie gegen die Frankfurter Eintracht war deutlich zu erkennen, dass man hinten bei weitem nicht so sicher stand, wie man es sich für ein Team wie den FCB wünschen würde. Julian Nagelsmann ist das bewusst. Deshalb macht der Bayern-Coach schon seit Wochen sowohl dem Gladbacher Matthias Ginter, als auch Antonio Rüdiger vom FC Chelsea heftige Avancen. Rüdigers Vertrag bei Chelsea läuft nächsten Sommer aus.
Antonio Rüdiger hält sich derzeit in Hamburg auf, im Trainingscamp von Hansi Flick. In Hamburg findet am Freitag das WM-Qualifikationsspiel der deutschen Elf gegen Rumänien statt. Beim Training der deutschen Nationalmannschaft trifft er auf die Bayern-Stars. Allen voran Niklas Süle, mit dem er zumindest schonmal in der Flick-Elf glänzend harmoniert.
Antonio Rüdiger könnte 2022 ablösefrei wechseln
Rüdigers Vertrag beim FC Chelsea läuft im kommenden Sommer aus. Dann könnte er ablösefrei wechseln. Für den amtierenden Champions League-Sieger wäre das die schlechteste aller Lösungen. Wenn man ihn in der englischen Hauptstadt nicht halten könnte, würde man ihn wohl eher früher als später für gutes Geld verkaufen wollen.
Julian Nagelsmann hatte zuletzt immer wieder zum Ausdruck gebracht, dass ihm der England-Legionär sehr gut gefällt. Rüdiger habe eine sehr gute Entwicklung genommen. Er habe eine unglaublich gute Aggressivität. Es sei immer gut, wenn ein Verteidiger seiner Berufsbezeichnung gerecht werde, und das träfe auf Rüdiger definitiv zu, so Nagelsmann.
Auf die Frage, ob er mit Bayern-Vorstand Salihamidzic über Rüdiger gesprochen habe, antwortete Nagelsmann: „Wenn ich es gemacht hätte, würde ich es euch auch nicht verraten.“
Noch keine Vertragsverlängerung beim FC Chelsea
Der deutsche Nationalspieler hat seinen Vertrag bei Chelsea bislang noch nicht verlängert. Rüdiger war im vergangenen Jahr von Chelseas damaligen Trainer Frank Lampard aufs Abstellgleis gesetzt worden, verfolgte die Spiele seines Clubs meist von der Bank. In der Phase war unklar, ob er bei seinem englischen Arbeitgeber überhaupt einen neuen Vertrag angeboten bekommt.
Dann kam Thomas Tuchel und 28-jährige Abwehrrecke blühte auf. Dass er seinen Vertrag nicht verlängert habe, als er auf der Tribüne saß, sei nur logisch, so Rüdiger. Jetzt wolle er erstmal abwarten, wie sich alles entwickelt.
Rüdiger: “Wichtigste Entscheidung meiner Karriere”
Dass sich der FC Bayern mit ihm beschäftige habe er natürlich registriert, so Rüdiger. Es ehre ihn, und zeige, dass man viel richtig gemacht habe in den letzten Jahren und Monaten. Dennoch lasse er sich davon nicht allzu sehr ablenken. Er habe seinem aktuellen Arbeitgeber gegenüber eine Verpflichtung: Leistung zu bringen.
Gespräche mit Chelsea über eine eventuelle Vertragsverlängerung habe es gegeben. Aber, so Rüdiger, es sei für ihn jetzt die wichtigste Entscheidung seiner Profikarriere. Da werde er nichts überstürzen.
Am Freitag mit dem DFB-Team gegen Rumänien
Bei den 6:0- und 4:0-Erfolgen der deutschen Nationalelf gegen Armenien beziehungsweise Island bildete Rüdiger zusammen mit Niklas Süle die Innenverteidigung. Die beiden hätten im September sehr viel Stabilität gegeben, so Bundestrainer Hansi Flick. Er habe das registriert und sich sehr darüber gefreut.
Freitag stehen Rüdiger und Süle gegen Rumänien wieder im deutschen Abwehrzentrum. An den Beiden soll es nicht liegen, dass man hinten wieder zu null spielt. Anstoß der Partie im Volksparkstadion ist 20:45 Uhr.