Was für ein Paukenschlag in der Fußball-Bundesliga: Bayer 04 Leverkusen hat seinen Cheftrainer Peter Bosz mit sofortiger Wirkung beurlaubt! Damit reagierten die Verantwortlichen um Sportchef Rudi Völler auf die sportliche Talfahrt der vergangenen Wochen. Leverkusen war aus der Europa League und dem DFB-Pokal ausgeschieden. In der Bundesliga ist die Werkself auf Platz sechs zurückgefallen. Ein Nachfolger für Peter Bosz steht auch schon fest: Hannes Wolf soll bei der Werkself jetzt die Wende einleiten. Der Ex-Trainer des Hamburger SV bekommt zunächst einen Vertrag bis zum Ende der laufenden Saison.
Diese Entscheidung ist durchaus eine Überraschung – trotz der Leverkusener Krise in der Rückrunde. Noch am letzten Sonntag hatte Peter Bosz nach der 0:3-Niederlage gegen Hertha BSC betont, dass er “ganz sicher” sei, auch beim nächsten Match gegen Schalke noch auf der Trainerbank der Werkself zu sitzen. Das sahen die Bayer-Bosse jetzt aber wohl anders.
Pleite gegen Hertha hat das Fass zum Überlaufen gebracht
Man habe die Situation “sachlich und offen analysiert”, so steht es in der Pressemitteilung von Bayer Leverkusen, die am Dienstagvormittag für Aufsehen sorgte.
Weiter wird Rudi Völler zitiert: “Die Entwicklung der vergangenen Wochen hat uns zum Entschluss gebracht, dass die Trennung von Peter Bosz nicht mehr zu umgehen ist. Das 0:3 in Berlin war leider bezeichnend. Wir haben es einfach nicht geschafft, in die Erfolgsspur zurückzukehren.”
Im Dezember noch Tabellenführer
Noch kurz vor Weihnachten sah es in Leverkusen komplett anders aus. Da war Bayer ungeschlagener Tabellenführer der Bundesliga und Peter Bosz wurde als genialer Trainer gefeiert. In Dortmund trauerte man dem Coach damals schon hinterher. War Bosz beim BVB vielleicht nur verkannt und missverstanden worden?
Drei Monate später hat sich der Wind gedreht und Peter Bosz steht ohne Job da. Was ist also passiert? Viele sehen im Topspiel gegen den FC Bayern am 19. Dezember 2020 den Knackpunkt. Leverkusen kassierte damals in letzter Sekunde eine extrem unglückliche 1:2-Niederlage – von diesem Tiefschlag hat sich die Mannschaft nicht mehr erholt.
Peinliche Niederlagen gegen Bern und Essen
Seit dieser Partie wurde Bayer Leverkusen von Platz eins bis auf Platz sechs der Tabelle durchgereicht. Dazu kamen zwei krasse Blamagen in den beiden Pokalwettbewerben: In der Europa League kassierte die Werkself zwei Niederlagen gegen die Young Boys Bern. Im DFB-Pokal gab es eine peinliche Pleite beim Regionalligisten RW Essen.
Etwas überraschend haben die Bayer-Bosse auch gleich einen Nachfolger präsentiert: Vorerst bis zum Saisonende wird Hannes Wolf die Werkself übernehmen. Der 39-Jährige wurde als Trainer bei Borussia Dortmund ausgebildet. Als Chefcoach stand Wolf unter anderem beim VfB Stuttgart und beim Hamburger SV unter Vertrag.
Hannes Wolf feiert seinen Einstand gegen Schalke
Leverkusens Sportdirektor Simon Rolfes war bereits voll des Lobes über den neuen Trainer: “Hannes Wolf steht für einen Fußball, den wir hier in Leverkusen sehen wollen. Intensiv, attraktiv und offensiv. Er hat als junger Coach bereits Eindruck hinterlassen bei seinen bisherigen Stationen. Wir streben jetzt bis zum Saisonende den maximalen Erfolg an.”
Man wolle mindestens Platz sechs verteidigen und damit den Einzug in die Europa League sichern, so Rolfes. Acht Spiele sind es noch in der Spielzeit 2020/2021 – da ist theoretisch noch einiges möglich. Zumal Hannes Wolf bei seinem Einstand auf einen dankbaren Gegner trifft: Am 3. April spielt Bayer Leverkusen zu Hause gegen das abgeschlagene Schlusslicht Schalke 04.
Auch in der Redaktion ist Simon als vielseitiger Wett-Experte bekannt, der eine der höchsten Erfolgsquoten aufweist. mehr lesen
