Mats Hummels rechnet mit Jogi Löw ab: “Rauswurf war eine Art Schock”

Simon Schneider | am: 08.01.21
Hummels DFB Schock Rückkehr
Die Debatte um eine Rückkehr von Mats Hummels wird die deutsche Nationalmannschaft wohl nur bis zur EM 2021 begleiten. (Foto: foto2press)

In kommenden Sommer steht die Europameisterschaft an – und in Deutschland nimmt die Diskussion um eine mögliche Rückkehr der aussortierten Mats Hummels, Thomas Müller und Jerome Boateng kein Ende. Viele Experten und Medien drängen Bundestrainer Joachim Löw vor allem dazu, seine Entscheidung im Fall Hummels zu überdenken. Die deutsche Nationalmannschaft hat massive Abwehrprobleme, es fehlt ein echter Führungsspieler. Diese Rolle wäre perfekt für Hummels, der sich eineinhalb Jahren in einer herausragenden Form befindet. Man braucht kein ausgewiesener Fachmann zu sein für die Feststellung: Mats Hummels ist momentan der beste deutsche Innenverteidiger. Ob der 32-Jährige bei der EM aber wirklich für die DFB-Elf aufläuft, scheint nach den jüngsten Aussagen unwahrscheinlich.

Das Verhältnis zwischen Hummels und DFB-Chefcoach Jogi Löw scheint jedenfalls zerrüttet. Im Frühjahr 2019 hatte der Bundestrainer völlig überraschend entschieden, ab sofort auf die Dienste von Müller, Boateng und Hummels zu verzichten. Die drei Weltmeister von 2014 wurde ohne Vorwarnung rausgeworfen, es gab lediglich ein kurzes und nicht angekündigtes Gespräch auf dem Trainingsgelände des FC Bayern.

Hummels schaut keine DFB-Spiele mehr im Fernsehen

Mats Hummels hat nun erstmals öffentlich erklärt, wie sehr in diese plötzliche Degradierung verletzt hat: “Ich habe das irgendwie als surreal empfunden. Es war eine Art Schock. Nicht mehr Teil des Ganzen zu sein, das hat mich emotional getroffen. Ich habe ja schließlich seit 2007 fast zwölf Jahre durchgehend in den DFB-Auswahlmannschaften gespielt.”

Die Frustration geht sogar soweit, dass sich Hummels die Spiele des deutschen Nationalteams nicht mehr im TV anschauen kann. Es schmerzt ihn zu sehr, nur noch in der Rolle des passiven Beobachters zu sein. Vor allem weil auch Hummels selbst das Gefühl haben dürfte, der jungen Mannschaft entscheidend helfen zu können.

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Nationalelf hat massive Probleme in der Defensive

Experten sind sich jedenfalls einig, dass die peinliche 0:6-Klatsche gegen Spanien mit einer Innenverteidigung aus Mats Hummels und Jerome Boateng so nicht passiert wäre. Seit über einem Jahr fehlt es dem DFB-Team an defensiver Stabilität, selbst gegen Gegner wie die Türkei oder die Schweiz kassierte die Löw-Elf jeweils drei Gegentore.

Sollte Joachim Löw also über seinen Schatten springen und Hummels zurückholen? Der Bundestrainer ist dieser Frage zuletzt immer wieder ausgewichen. Die Tür scheint nicht komplett zu zu sein, aber ein Comeback wirkt unwahrscheinlich. Zumal auch völlig unklar ist, ob Hummels eine Einladung überhaupt annehmen würde.

Löw-Rücktritt hätte die Situation verändert

Wie man aus Dortmund hört, hatte Hummels nach dem Spanien-Debakel auf einen Rücktritt oder eine Entlassungs von Löw spekuliert. Dies ist nicht eingetreten. Jogi Löw wird das DFB-Team bei der Europameisterschaft 2021 definitiv als Cheftrainer betreuen.

Hummels möchte sich an den Spekulationen nicht weiter beteiligen: “Ich will mir über eine theoretische Situationen jetzt nicht den Kopf zerbrechen. Das kann ich noch machen, wenn die Frage wirklich konkret im Raum stehen sollte.”

Wichtige Ziele mit dem BVB

Mats Hummels wird sich also zunächst mal auf die restliche Saison mit Borussia Dortmund konzentrieren. Und da gibt es bekanntlich genügend Baustellen. Der Zug in Richtung Meisterschaft ist für den BVB schon jetzt abgefahren, es geht aber noch um die Sicherung der Champions League. Auch das wird in diesem Jahr kein Selbstläufer.

Der FC Bayern marschiert wohl zum neunten Meistertitel in Serie. Dahinter gibt es dann nur noch drei freie Plätze für die Königsklasse. Die Konkurrenten für den BVB heißen RB Leipzig, Bayer Leverkusen, VfL Wolfsburg und Borussia Mönchengladbach. Zwei dieser fünf Teams gucken am Ende in die Röhre.

 

Simon Schneider Seit etwa 15 Jahren ist Simon im Sportjournalismus aktiv. Seine Karriere begann bei einem Online-Portal und setzte sie anschließend als freiberuflicher Redakteur bei einem großen Sportverlag, der Sport-Revue, fort. Neben seinem umfassenden Fachwissen im Fußballbereich ist er besonders versiert in den Disziplinen Fußball, Esports und Skisport. In seiner aktuellen Position bei der Sp24 hat er sein Themenfeld um Tennis, MMA und Politik erweitert und ist für das aktuelle Nachrichtengeschehen verantwortlich.

Auch in der Redaktion ist Simon als vielseitiger Wett-Experte bekannt, der eine der höchsten Erfolgsquoten aufweist. mehr lesen