Was ist denn da nur los beim VfL Wolfsburg? Wie verschiedene Medien übereinstimmend berichten, steht Trainer Oliver Glasner bei den Wölfen kurz vor der Entlassung. Das ist eine durchaus erstauliche Entwicklung, wenn man sich die sportliche Bilanz der laufenden Saison anschaut. Denn da gibt es eigentlich wenig Grund zur Kritik. Wolfsburg ist nach sieben Spieltagen noch ungeschlagen und liegt in der Tabelle auf Platz sechs. Trotzdem scheint das Verhältnis zwischen Glasner und Geschäftsführer Jörg Schmadtke zerrüttet. Auch Sportdirektor Marcel Schäfer hat sich inzwischen klar positioniert. Grund für das Chaos sind die öffentlichen Beschwerden Glasners über die angeblich schlechte Transferpolitik des VfL. Damit dürfte Glasner nicht mehr zu halten sein. Erste Namen von möglichen Nachfolgern kursieren bereits durch Wolfsburg.
Es ist schon ungewöhnlich, dass gleich mehrere Medien eine Trainerentlassung so konkret voraussagen. Aber sowohl der kicker als auch die Bild-Zeitung gehen inzwischen felsenfest davon aus, dass Oliver Glasner schon sehr bald nicht mehr auf der Trainerbank des VfL Wolfsburg sitzt. Ählich berichtet auch der TV-Sender Sky.
Trainerwechsel schon in dieser Woche?
Laut Bild sei es “undenkbar”, dass Glasner seinen noch bis 2022 laufenden Vertrag erfüllen wird. Und für den kicker ist klar, dass Glasner nur noch “ein Trainer auf kürzere Zeit” ist. Seine jüngsten Äußerungen würden ihn “über kurz oder lang den Job kosten”, schreibt das Fachmagazin.
Das deckt sich mit den Informationen von Sportwetten24. Wie aus Wolfsburg zu hören ist, soll es in der Länderspielpause nochmal den Versuch eines klärenden Gesprächs geben. Es ist aber nicht mehr auszuschließen, dass die VfL-Bosse um Geschäftsführer Schmadtke und Sportdirektor Schäfer schon diese Pause für einen geordneten Trainerwechsel nutzen werden.
Grammozis, Weinzierl und Doll werden gehandelt
Inzwischen werden auch schon konkrete Namen von möglichen Nachfolgern gehandelt. Das Profil ist klar umrissen: Der neue Coach muss natürlich sofort verfügbar sein, soll deutschsprachig sein und für einen aktiven und offensiv ausgerichteten Fußball stehen. Hartnäckig werden derzeit vor allem immer wieder Dimitrios Grammozis (zuletzt Darmstadt 98), Markus Weinzierl (zuletzt VfB Stuttgart) und Thomas Doll (zuletzt APOEL Nikosia).
Glasner von Anfang an nur die B-Lösung
Schon zu Beginn des Jahres brodelte in Wolfsburg die Gerüchteküche. Damals wackelte der Trainerstuhl von Glasner in einer sportlich schlechten Phase. Es wurde gemunkelt, dass der VfL in diesen Wochen bereits mit Roger Schmidt verhandelt hatte. Es kam aber anders: Glasner bekam mit der Mannschaft noch die Kurve – und Schmidt unterschrieb bei der PSV Eindhoven.
Dass Oliver Glasner beim VfL Wolfsburg von Anfang an nicht die Wunschlösung war, ist ebenfalls bekannt. Jörg Schmadtke hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass er am liebsten Marco Rose in die Autostadt geholt hätte. Rose entschied sich aber für Borussia Mönchengladbach – und der VfL verpflichtete Glasner als B-Lösung.
Fatales Interview
Der wesentliche Grund für die jüngste Dynamik rund um Glasner und den VfL Wolfsburg ist ein Interview des Trainers. Dort beklagte sich der Österreicher darüber, dass die Transferziele nicht erreicht worden sein. Man sei sich einig gewesen, dass man Spieler mit “Tempo und Tiefgang” benötigt hätte. Das hätte aber offenbar nicht geklappt. Schmadtke reagierte darauf mit dem beißenden Kommentar, man sei ja nicht im “Phantasialand”.
Glasner stößt den neuen Spielern vor den Kopf
Glasner ist also offenbar unzufrieden mit dem Kader, der ihm von den VfL-Bossen zur Verfügung gestellt wurde. Die Kritik stieß aber nicht nur Schmadtke und Schäfer sauer auf. Man muss sich auch die Frage stellen, wie solche Außerungen bei den Wolfsburger Neuverpflichtungen wie Maximilian Philipp wohl ankommen?
Nach der Länderspielpause tritt der VfL Wolfsburg beim FC Schalke 04 an (21. November um 15:30 Uhr). Gut möglich, dass dann in Gelsenkirchen schon ein neuer Chefcoach das Zepter bei den Wölfen schwingt.