Was ist nicht alles um den künftigen Verein von Milot Rashica spekuliert worden in den vergangenen Monaten. Wahlweise wurden Ziele in England, Italien oder der Bundesliga genannt. Es schien zumindest völlig klar, dass Werder Bremen den Stürmer in der nächsten Transferphase verkaufen würde. Schließlich ist man an der Weser dringend auf Transfereinnahmen angewiesen. Rashica selbst hatte den Werder-Bossen schon im Frühjahr mitgeteilt, jetzt unbedingt den nächsten Karriere-Schritt zu einem größeren Club machen zu wollen. Am Montagabend ist die Wechselfrist nun abgelaufen – und Rashica ist zur Überraschung aller Beteiligten immer noch bei Werder! Wie durchsickerte, ist ein Transfer zu Bayer Leverkusen buchstäblich in letzter Minute gescheitert. Nun wird der Kosovare vorerst in Bremen bleiben. Zumindest bis zum Januar, wenn sich das Transferfenster bereits wieder öffnet.
Lange wurde Milot Rashica vor allem mit RB Leipzig in Verbindung gebracht. Die Sachsen wagten wohl auch am vergangenen Wochenende noch einmal einen letzten Vorstoß bei Werder, allerdings lagen die Vorstellungen hinsichtlich der Ablösesumme meilenweit auseinander. Leipzig wollte wohl maximal 15 Millionen Euro auf den Tisch legen, das war den Bremern viel zu wenig.
Rashica wollte nicht nach Neapel
Eine weitere heiße Spur führte in den vergangenen Wochen zum SSC Neapel. Der Top-Club aus der italienischen Serie A verhandelte auch konkret mit Werder, ein Wechsel scheiterte aber unter anderem am Veto des Spielers. Milot Rashica will bei seinem neuen Verein unbedingt international spielen, das kann Neapel in der aktuellen Saison aber nicht bieten.
Leverkusen-Wechsel wurde schon als fast perfekt gemeldet
Kurz vor dem Ende der Transferperiode gab es dann – erneut – Gerüchte um einen Wechsel zu Aston Villa. Auch hier war aber die Ablösesumme das Problem. Die Engländer stiegen schon am Sonntag aus dem Poker aus.
Wie aus dem Nichts tauchte dann plötzlich die Meldung auf, dass ein Transfer zu Bayer 04 Leverkusen so gut wie perfekt sei. Die Werkself hatte erst am Montagmittag den Kontakt zu den Verantwortlichen von Werder Bremen gesucht – nur wenige Stunden vor der Deadline um 18 Uhr.
Bremen bestand auf sofortigen Verkauf
Schließlich war Rashica wohl schon in Leverkusen und soll einseitig sogar einen Vertrag unterschrieben haben. Das Papier wird inzwischen in der Mülltonne gelandet sein, denn der Transfer platzte im letzten Moment. Knackpunkt waren die Modalitäten des Wechsels.
Werder bestand auf einem sofortigen Kauf und der vollen Zahlung der Ablösesumme. Knapp 20 Millionen Euro standen im Raum. Leverkusen soll aber auf eine einjährige Leihe plus Kaufverpflichtung gedrängt haben. Am Ende wurden die Verhandlungen so kompliziert, dass beiden Seiten die Zeit davon lief.
Wird der Transfer im Januar nachgeholt?
“Das waren harte Gespräche. Das Interesse von Leverkusen kam auch für uns überraschend und alles war sehr kurfristig. Bayer wollte einem fixen Wechsel nicht zustimmen. Letztlich hat uns dann die Zeit gefehlt, um irgendwie noch zu einer Lösung zu kommen”, bestätigte Werders Sportchef Frank Baumann. Ähnlich hatte auch Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler den gescheiterten Deal kommentiert.
Als Konsequenz daraus wird Milot Rashica nun in der Hinrunde weiter für Werder Bremen auflaufen. Man darf aber sicher davon ausgehen, dass der Poker im kommenden Januar aufs Neue beginnt. Denn dann beginnt bereits die nächste Transferperiode. Sollte Rashica bis zum Jahreswechsel also brillant aufspielen und viele Treffer für Werder erzielen, dürfte der Preis steigen.