Die schlechten Nachrichten für den FC Schalke 04 reißen nicht ab. Jetzt hat der finanziell angeschlagene Bundesligist auch noch das Rennen um Alexander Schwolow verloren. Eigentlich schien zwischen Schalke und dem begehrten Torhüter vom SC Freiburg schon alles klar zu sein. In letzter Sekunde sagte Schwolow aber jetzt ab – und wechselt stattdessen zu Hertha BSC. Diese überraschende Wendung zeigt einmal mehr, wie brisant die wirtschaftliche Situation bei Schalke 04 ist. Offenbar konnte der Vizemeister von 2018 noch nicht einmal die von Freiburg geforderten acht Millionen Euro als Ablösesumme aufbringen. Nun soll Ozan Kabak neues Geld in die Kassen spülen. Der Innenverteidiger wird vom FC Liverpool umworben.
Schon vor Wochen meldeten diverse Medien und Schalke-Insider, dass der Wechsel von Alexander Schwolow vom SC Freiburg zu den Königsblauen so gut wie perfekt sei. Schalke sei sich mit dem Keeper einig, nur noch ein paar Details wären offen. Der 28-Jährige schien die ideale Lösung für das Schalker Torwart-Problem zu sein.
Schubert und Fährmann sind keine Option
Alexander Nübel hat den Verein bekanntlich verlassen und spielt ab der kommenden Saison beim FC Bayern. Sein designierter Nachfolger Markus Schubert leistete sich in der vergangenen Rückrunde so viele Patzer, dass Trainer David Wagner ihn wieder ins zweite Glied verbannte. Und mit Rückkehrer und Routinier Ralf Fährmann plant man auf Schalke höchstens als Nummer drei.
Acht Millionen Euro waren für Schalke zu viel
Da schien der talentierte Alexander Schwolow aus Freiburg eine gute und vor allem bezahlbare Option zu sein. Und tatsächlich – so ist es aus dem Schalker Umfeld zu hören – wollte Schwolow nach Gelsenkirchen kommen. Das Problem: Schalke hat es nicht geschafft, die finanziellen Vorstellungen des SC Freiburg zu erfüllen.
Schwolow hatte bei den Breisgauern schließlich noch einen gültigen Vertrag. Der Sportclub verlangte also logischerweise eine Ablösesumme, die mit acht Millionen Euro auch in einem realistischen Rahmen lag. Schalke 04 konnte diesen Betrag aber nicht zusammenkratzen. Die Knappen drücken angeblich knapp 200 Millionen Euro Schulden. Schalke bot Freiburg eine Ratenzahlung an, die SC-Bosse lehnten ab.
Hertha schnappt Schwolow weg
In dieser Woche war der 28-Jährige die endlose Hängepartie dann leid. Schwolow griff zum Telefonhörer und informierte Schalkes Sportvorstand Jochen Schneider, dass der Wechsel geplatzt sei. Nur 24 Stunden später gab dann – komplett überraschend – Hertha BSC die Verpflichtung des Keepers bekannt.
Hauptstadt statt Ruhrgebiet – Alexander Schwolow hat sich also entschieden. Und das stellt Schalke 04 vor neue Probleme. Denn der Poker um Schwolow hat bewiesen, dass die Verantwortlichen beim S04 auf keinen Fall mit Markus Schubert oder Ralf Fährmann in die neue Saison gehen wollen.
Frisches Geld falls Kabak geht
Offensichtlich ist der finanzielle Spielraum aber so klein, dass es auf dem Transfermarkt kaum sinnvolle Alternativen gibt. Schalke müsste also erst einen Top-Spieler verkaufen, um sich danach einen neuen Keeper leisten zu können.
An dieser Stelle konzentriert sich momentan alles auf Ozan Kabak. Die Reds wollen den 20-Jährigen angeblich an die Anfield Road holen. Trainer Jürgen Klopp plant demnach mit Kabak in der Innenverteidigung an der Seite von Weltstar Virgil van Dijk. Gerüchten zu Folge bietet Liverpool knapp 35 Millionen Euro – denn Kabak hat bei Schalke noch einen langfristigen Vertrag bis 2024.
Gerüchte um Sven Ulreich
Sollte der Kabak-Deal zu Stande kommen, hätte Schalke plötzlich wieder ganz andere Optionen auf dem Transfermarkt. Gerüchten zu Folge soll Sven Ulreich vom FC Bayern ein Kandidat als neue Nummer eins zwischen den Pfosten sein. Auch der gerade bei Hannover 96 ausgebootete Ron-Robert Zieler soll zur Diskussion stehen. Wegen der besonderen Corona-Umstände ist das Transferfenster noch bis zum 5. Oktober offen. Schalke könnte also auch nach dem Saisonstart in der Bundesliga noch reagieren.