Gewinnt der FC Bayern München die Champions League 2020? Bei den Wettanbietern steht der Deutsche Meister jedenfalls hoch im Kurs. Neben Manchester City sind die Bayern der große Favorit beim Finalturnier in Portugal. Nicht ganz so euphorisch ist allerdings David Alaba. Der Linksverteidiger des FCB sieht ein Problem in der Tatsache, dass der FC Bayern im Gegensatz zu fast allen anderen Konkurrenten keinen Spielrhythmus hat. Die Bundesliga ist schon seit knapp vier Wochen beendet, die Ligen in England, Spanien und Italien laufen aber noch. Wird die fehlende Spielpraxis wirklich zum Nachteil für den FC Bayern? Ein wichtiger Faktor für die Bayern dürfte das Achtelfinal-Rückspiel gegen den FC Chelsea am 8. August sein.
In dieser Woche stand für die Profis des FC Bayern erstmals seit dem Ende der Bundesliga wieder eine kleine Trainingseinheit auf dem Programm. Der Urlaub ist beendet, ab sofort konzentriert sich an der Säbener Straße alles auf die Champions League. Die Bayern wollen das Triple holen – erstmals seit 2013.
Klassisches K.o.-Turnier in Lissabon
Allerdings ist in Corona-Zeiten alles ein bisschen anders. Eigentlich wäre das Endspiel in der Königsklasse schon im Mai in Istanbul gewesen, jetzt wartet ein klassisches Finalturnier vom 12. bis zum 23. August in der portugiesischen Hauptstadt Lissabon. Auch der Modus beinhaltet eine gravierende Änderung: Ab dem Viertelfinale wird es keine Rückspiele mehr geben.
Andere Top-Ligen noch bis Ende Juli im Spielbetrieb
Während der Ball in der italienischen Serie A, der englischen Premier League und der spanischen La Liga aber noch bis Ende Juli rollt, kommen die Bayern aus einer relativ langen Pause. Die Spieler von Trainer Hansi Flick dürften also ausgeruht sein, die Akkus sind wieder aufgeladen. Aber ist das wirklich ein Vorteil?
Den Bayern fehlt komplett der Rhythmus, während andere Teams wie Manchester City, der FC Barcelona oder Juventus Turin voll im Saft stehen und quasi aus dem laufenden Ligabetrieb in die Champions League einsteigen.
Alaba sieht lange Pause als Nachteil
Bayerns Abwehrspieler David Alaba befürchtet eher einen negativen Effekt für seine Mannschaft: “Unsere Pause macht die Situation speziell. Wie sich das auswirkt, kann man erst hinterher sagen. Vielleicht ist das für uns aber eher ein Nachteil. So oder so wird ein weiter Weg zum Titel.”
Barcelona als Gegner im Viertelfinale?
Besonders wichtig wird für den FC Bayern womöglich das erste Match gegen den FC Chelsea, das noch in München stattfinden wird. Im Hinspiel gelang noch vor der Corona-Unterbrechung ein glatter 3:0-Auswärtssieg an der Stamford Bridge. Da sollte im zweiten Duell also nichts mehr anbrennen. Die Bayern werden diese Partie nutzen, um wieder in den Wettbewerbsmodus zu kommen. Sechs Tage später folgt dann das Viertelfinale, dort heißt der Gegner entweder FC Barcelona oder SSC Neapel.
“Wir sind voll fokussiert, die längere Pause darf für uns auch keine Ausrede sein. Unser Selbstbewusstsein ist groß. Wenn man unsere Leistungen in der Rückrunde sieht, dann stehen die Chancen ganz sicher nicht schlecht”, bleibt auch Alaba trotz aller Unwägbarkeiten optimistisch.
Bayern nächste Saison ohne Alaba?
Ob der Österreicher auch in der kommenden Saison für den FC Bayern aufläuft, ist weiterhin unklar. Der Vertrag des 28-Jährigen läuft 2021 aus, wie man hört liebäugelt Alaba mit einem Wechsel. Unabhängig von der Entscheidung wird Alaba aber auf jeden Fall das Finalturnier in der Champions League noch für den FC Bayern spielen.
“Ja, er wird im August in der Champions League für uns auflaufen. Daran besteht gar kein Zweifel”, hat Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge in dieser Woche noch einmal betont.