Noch 180 Minuten plus Nachspielzeit stehen für Werder Bremen in dieser völlig verkorksten Saison auf dem Programm. Zwei Spiele, in denen Werder ein grauenhaftes Jahr doch noch zu einem versöhnlichen Ende führen könnte. Am Donnerstag (2. Juli) und am Montag (6. Juli) stehen die beiden Relegationsduelle gegen den 1. FC Heidenheim an. Bremen ist als Erstligist natürlich der klare Favorit, aber Trainer Florian Kohfeldt hat höchsten Respekt vor dem Underdog von der Ostalb. Hoffnung macht vor aus Bremer Sicht ein DFB-Pokalspiel vor neun Monaten. Damals konnte Werder gegen Heidenheim klar mit 4:1 gewinnen. Diesmal ist der Druck aber ungleich größer. Es geht um alles oder nichts.
Dass der traditionsreiche SV Werder Bremen überhaupt noch eine Chance auf den Verbleib in der ersten Bundesliga hat, grenzt bereits an ein Wunder. Nur durch einen spektakulären 6:1-Sieg gegen den 1. FC Köln am letzten Spieltag und der zeitgleichen Niederlage von Fortuna Düsseldorf bei Union Berlin rutschte Werder noch auf den Relegationsrang.
Kohfeldt warnt vor den Heidenheimer Standards
Die Erleichterung war in Bremen aber nur von kurzer Dauer, denn noch ist der Klassenerhalt nicht unter Dach und Fach. Alles entscheidet sich nun in den zwei Matches gegen den 1. FC Heidenheim. Am Donnerstag (Anstoß ist um 20:30 Uhr) hat Werder zuerst Heimrecht.
“Niemand bei uns wird den Fehler machen und Heidenheim unterschätzen. Sie haben durchaus gefährliche Waffen, die uns weh tun können. Ich denke da vor allem an Standardsituationen, extrem hohe Physis und starkes Zweikampfverhalten. Sie werden uns alles abverlangen”, blickt Werders Trainer Florian Kohfeldt voraus.
Der Außenseiter hofft auf die Sensation
Der deutlich größere Druck liegt bei den Grün-Weißen, das steht fest. Für Bremen wäre der Abstieg eine mittlere Katastrophe, die Folgen wären – vor allem auch wirtschaftlich – fatal. Von Heidenheim erwartet hingegen niemand den Aufstieg. Dass das Team aus der süddeutschen Provinz überhaupt in der Relegation steht, ist schon der größte Erfolg der Vereinsgeschichte.
Heidenheims Trainer Frank Schmidt macht aber auch klar, dass die beiden Duelle mit Werder als Chance begriffen werden: “Natürlich sind wir der Außenseiter. Aber Werder ist verwundbar. Die haben in der Bundesliga 69 Gegentore bekommen, das sagt einiges. Wir wollen es packen, wir wollen aufsteigen.”
Frank Schmidt, das Trainer-Urgestein
Für den FCH wird es darum gehen, im Hinspiel irgendwie ein achtbares Ergebnis zu erreichen. “Das Resultat muss so sein, dass wir am Montag in Heidenheim noch eine realistische Chance haben”, so Schmidt, der in Heidenheim schon seit 2007 (!) auf der Trainerbank sitzt. Kein aktueller Coach im deutschen Profifußball kann auf eine längere Amtszeit zurückblicken.
Beide Duelle live im ZDF
Bei den Experten und Buchmachern ist die Meinung trotzdem relativ eindeutig: Werder hat sein Selbstvertrauen zurück, das darf und kann gegen Heidenheim jetzt nicht mehr schief gehen. Oder etwa doch? Florian Kohfelst bringt es auf den Punkt: “Wir sind total fokussiert und wollen es jetzt zu Ende bringen.” Für Spannung ist jedenfalls gesorgt. Beide Partien laufen übrigens live bei DAZN.
Und wer auf das Hinspiel zwischen Werder Bremen und dem 1. FC Heidenheim wetten möchte, dem legen wir die ausführliche Prognose unserer Redaktion ans Herz. Auch wir gehen davon aus, dass sich die deutlich größere Qualität im Kader der Norddeutschen am Ende klar durchsetzen wird.
Auch in der Redaktion ist Simon als vielseitiger Wett-Experte bekannt, der eine der höchsten Erfolgsquoten aufweist. mehr lesen
