Nie mehr im BVB-Trikot: Mario Götzes stiller Abschied aus Dortmund

Simon Schneider | am: 24.06.20
Götze zu Lazio Rom
Dieses Bild wird es in Zukunft nicht mehr geben: Mario Götze im Trikot von Borussia Dortmund. (Foto: foto2press)

Am kommenden Samstag endet die Bundesliga-Saison 2019/2020 – und damit auch die Ära von Mario Götze bei Borussia Dortmund. Nach insgesamt 16 Jahren im BVB-Trikot wird Götze den Club jetzt heimlich, still und leise verlassen. Im Kader für das letzte Match gegen die TSG Hoffenheim steht der WM-Held von 2014 nicht. Dies hat zwar private Gründe, allerdings spielt Götze auch sportlich schon seit Monaten keine Rolle mehr beim BVB. Wohin es den 28-Jährigen nun zieht, steht noch nicht fest. Ab Juli ist Götze vertragslos und damit ablösefrei. Eine heiße Spur führt nach Italien zu Lazio Rom.

Mario Götze kam im Jahr 2001 zu Borussia Dortmund und durchlief beim BVB sämtliche Jugendmannschaften. Zu Beginn der Saison 2009/2010 wurde der damalige BVB-Trainer Jürgen Klopp dann auf das Ausnahmetalent aufmerksam. So kam Götze bereits im Alter von 17 Jahren zu seinem Bundesliga-Debüt bei den Profis.

Bayern-Wechsel schockte den BVB

Es dauerte nicht lange, bis der feine Techniker zu einer zentralen Säule im Spiel des BVB wurde. Götze hatte entscheidenden Anteil am Gewinn der Deutschen Meisterschaft 2011, des Doubles 2012 und des Einzugs ins Finale der Champions League 2013. Danach sorgte der Mittelfeldspieler aber auch dafür, dass für viele Borussen eine Welt zusammenbrach.

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Als Götze im Frühjahr 2013 seinen Wechsel zum FC Bayern verkündete, traf Borussia Dortmund dies bis ins Mark. Bis heute gilt Götze deswegen bei vielen BVB-Fans als Persona non grata – trotz seiner Rückkehr drei Jahre später.

Die Bayern hatten Götze damals für eine vertraglich festgelegte Ablösesumme von 37 Millionen Euro nach München gelotst. Damals galt der gebürtige Memminger noch als größte Hoffnung des deutschen Fußballs. Die hohen Erwartungen konnte Götze aber weder bei den Bayern noch in der Nationalmannschaft erfüllen.

Tor im WM-Finale machte Götze unsterblich

Im Sommer 2014 kam es dann trotzdem zum großen Highlight in der Karriere des Mario Götze. Sein entscheidendes Tor im WM-Finale 2014 sicherte Götze für immer einen Platz in der deutschen Fußballgeschichte und machte ihn international zum Star. Was heute oft vergessen wird: Die Weltmeisterschaft war bis zu diesem Moment eine riesige Enttäuschung für Götze, der von Bundestrainer Joachim Löw kaum Einsatzzeit bekam.

Rückkehr nach Dortmund wird zum Fiasko

Vor vier Jahren holte der BVB – vor allem auf Drängen von Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke – den “verlorenen Sohn” dann nach Dortmund zurück. Aus heutiger Sicht muss dies als gigantische und teure Fehlentscheidung betrachtet werden. Götze konnte nicht einmal annähernd an die frühere Stärke anknüpfen, war in den vier Jahren nie wirklich Stammspieler und zwischenzeitlich fast eine komplette Saison wegen einer Stoffwechsel-Erkrankung außer Gefecht.

Kein Einsatz mehr für den BVB

Zuletzt war Götze kaum noch Teil des Dortmunder Teams. Trainer Lucien Favre gönnte dem 28-Jährigen in dieser Saison nur gut 600 Einsatzminuten in Pflichtspielen. Weil Götze vor wenigen Wochen zum ersten Mal Vater wurde und sich durch die Krankenhaus-Besuche nicht mehr an das Quarantäne-Konzept der DFL halten konnte, war er vom Rest der Mannschaft isoliert.

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Das wird sich auch nicht mehr ändern. Am Samstag trifft der BVB zum Saisonabschluss auf die TSG Hoffenheim, dabei wird Götze nicht im Stadion sein. Eine offizielle Verabschiedung wird es nicht geben, der Vertrag läuft am 30. Juni offiziell aus.

Wechselt Götze zu Lazio Rom?

Zuletzt gab es Gerüchte um einen Wechsel zu Atletico Madrid, viel heißer scheint aber eine Spur nach Italien zu sein. Wie zu hören ist, verhandelt Götze bereits mit Lazio Rom. Der Ex-Club der deutschen Stürmer-Legende Miroslav Klose soll bereit sein, für das üppige Götze-Gehalt bis an die Schmerzgrenze zu gehen. Gut möglich also, dass Götze bald in die “ewige Stadt” zieht. Dazu würde auch der Name von Götzes kürzlich geborenen Sohns passen: Rome.

 

 

 

Simon Schneider Seit etwa 15 Jahren ist Simon im Sportjournalismus aktiv. Seine Karriere begann bei einem Online-Portal und setzte sie anschließend als freiberuflicher Redakteur bei einem großen Sportverlag, der Sport-Revue, fort. Neben seinem umfassenden Fachwissen im Fußballbereich ist er besonders versiert in den Disziplinen Fußball, Esports und Skisport. In seiner aktuellen Position bei der Sp24 hat er sein Themenfeld um Tennis, MMA und Politik erweitert und ist für das aktuelle Nachrichtengeschehen verantwortlich.

Auch in der Redaktion ist Simon als vielseitiger Wett-Experte bekannt, der eine der höchsten Erfolgsquoten aufweist. mehr lesen