Nach einem inzwischen fast ein Jahr dauernden Transferpoker scheint in dieser Woche der Knoten geplatzt zu sein: Leroy Sané wird zur kommenden Saison zum FC Bayern München wechselt. Der deutsche Nationalspieler hat dem Rekordmeister jetzt erneut eine feste Zusage gegeben, nachdem eine Verpflichtung im letzten Sommer nur an einer Last-Minute-Verletzung des ManCity-Stürmers gescheitert war. Nach einem weiteren Vorstoß in der Winterpause wird der Deal nun endlich perfekt gemacht – einziger Knackpunkt ist noch die Ablösesumme. City fordert eine dreistellige Millionensumme, die Schmerzgrenze der Bayern soll bei 80 Millionen Euro liegen.
Ein einziges Telefonat hat offenbar für den Durchbruch gesorgt. Bayerns Chefcoach Hansi Flick – der bislang eigentlich immer als Skeptiker bezüglich eines Sané-Transfers galt – hat über eine halbe Stunde mit Leroy Sané gesprochen und bei ihm für die nötige Überzeugung gesorgt.
Kahn hat ein Machtwort gesprochen
Sané wird in der kommenden Transferperiode nach München wechseln, das steht so gut wie fest. Die internen Kritiker bei den Bayern sind verstummt, vor allem Oliver Kahn – der neue starke Mann im Vorstand – soll sich inzwischen vehement für eine Verpflichtung des pfeilschnellen Offensivspielers ausgesprochen haben.
Sané spürt also jetzt die nötige Rückendeckung und Wertschätzung des gesamten Clubs. Etwas, das die Bayern dem ebenfalls umworbenen Timo Werner vorenthalten haben. Den Leipziger wird es deswegen wohl zum FC Liverpool ziehen.
Wechsel vor einem Jahr schon fast perfekt
Bei den Bayern soll es in den letzten Monaten leichte Zweifel daran gegeben haben, dass Leroy Sané die passende Mentalität mit zum Rekordmeister bringen wird. Denn in der Winterpause hatte der Ex-Schalker die Bayern-Bosse leicht verärgert. Mit einem neuen Berater an seiner Seite wollte Sané von früheren Absprachen und Zusagen plötzlich nichts mehr wissen.
Dabei war ein Wechsel schon vor einem Jahr komplett ausverhandelt, der Vertrag lag unterschriftsreif in München. Bis Sané sich bei seinem eigentlich allerletzten Einsatz für Manchester City schwer verletzte. Nachdem ein Kreuzbandriss festgestellt und damit eine Ausfallzeit von mindestens sechs Monaten prognostiziert wurde, platzte der Deal auf den letzten Metern.
Ablöse wird sich bei 80 Millionen einpendeln
Nun könnte die Coronakrise dafür sorgen, dass die Ablösesumme deutlich niedriger ausfallen wird als gedacht. Selbst die Top-Clubs in Europa sind wirtschaftlich unter Druck geraten, es wird ein Einbruch der Transfersummen und Gehälter erwartet. Bei Manchester City kommt noch die drohende Sperre für die Champions League dazu, viele Stars wollen den Verein so schnell wie möglich verlassen.
Der FC Bayern ist also in einer deutlich besseren Verhandlungsposition als vor einem Jahr. Zwar verlangt City nach diversen Medienberichten noch immer einen Betrag jenseits der 100 Millionen, aber dazu wird es wohl kaum kommen. Die Verantwortlichen der Bayern haben bereits klar gemacht, dass die absolute Schmerzgrenze bei einem Sané-Wechsel bei rund 80 Millionen Euro liegen soll.
Auch Havertz soll nach München kommen
Dass das Festgeldkonto trotz der Coronakrise gut gefüllt ist, hatte Sportdirektor Hasan Salihamidzic in dieser Woche bereits betont. Man werde im Sommer defintiv einen “internationalen Star” und ein “absolutes Top-Talent” verpflichten, so Salihamidzic. Mit Sané haben die Bayern den ganz dicken Fisch also schon im Netz, beim viel zitierten Talent dürfte alles auf Kai Havertz hinauslaufen. Aber auch dieser Transfer wird für die Bayern ganz sicher nicht billig. Der Marktwert des Mittelfeldspielers von Bayer Leverkusen liegt bei etwa 90 Millionen Euro.