Wohin führt der Weg von André Schürrle? Im Sommer endet das Engagement des Offensivspielers bei Spartak Moskau, der russische Erstligist wird die Kaufoption definitiv nicht ziehen. Dadurch wäre Schürrle ab Juli offiziell wieder Teil des Kaders von Borussia Dortmund. Beim BVB besitzt der 29-Jährige noch einen äußerst lukrativ dotierten Vertrag bis 2021. Dass Schürrle aber noch einmal im BVB-Trikot auflaufen wird, gilt als ausgeschlossen. Sportlich hat der schnelle Stürmer absolut keine Perspektive unter Trainer Lucien Favre. Die beste Lösung für alle Seiten wäre also ein erneuter Vereinswechsel – und es gibt trotz der Coronakrise durchaus Interessenten. Mit seinem Ex-Club Bayer Leverkusen soll Schürrle sich bereits in sehr konkreten Gesprächen befinden.
Seinen Platz in den Geschichtsbüchern des deutschen Fußballs hat André Schürrle in jedem Fall sicher. Der gebürtige Ludwigshafener war einer der ganz großen Helden beim WM-Triumph 2014. Unvergessen, wie Schürrle im Finale gegen Argentinien das entscheidende Tor von Mario Götze mit einem beherzten Dribbling und einer butterweichen Flanke vorbereitete.
Karriere-Knick nach dem WM-Titel
Ähnlich wie bei Götze scheint dieses Highlight aber eine Art Fluch ausgelöst zu haben – denn seit dieser magischen Nacht in Rio de Janeiro geht es sportlich nur noch bergab. Beim FC Chelsea kam Schürrle nie über die Rolle des Ersatzspielers hinaus. Danach tauchte Schürrle beim VfL Wolfsburg auf, wo der 57-fache Nationalspieler immerhin ein paar gute Momente hatte.
Im Jahr 2016 folgte dann der folgenschwere Wechsel zu Borussia Dortmund. Der Legende zu Folge soll der damalige BVB-Trainer Thomas Tuchel auf den Transfer gedrängt haben – obwohl die gesamte sportliche Führung der Dortmunder nicht überzeugt von Schürrle war.
Für den BVB ein teures Missverständnis
Der BVB zahlte eine astronomische Ablösesumme von geschätzten 30 Millionen Euro und gab Schürrle aus unerfindlichen Gründen einen Vertrag über fünf (!) Jahre. Rückblickend kann man zweifellos feststellen, dass dies der größte und teuerste Fehler in der langen Karriere von Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc war.
Denn Schürrle entpuppte sich als Mega-Flop, war sportlich nie eine Bereicherung und wurde immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen. Seit 2018 wird Schürrle vom BVB auf Leihbasis herumgereicht, erst zum FC Fulham, dann zu Spartak Moskau.
Keine Rückkehr nach Moskau
In Russland unter dem Ex-Schalke-Trainer Domenico Tedesco hatte Schürrle eigentlich einen passablen Start, aber eine Knöchelverletzung und eine langwierige Bronchitis setzten den 29-Jährigen über Monate schachmatt.
Derzeit weilt Schürrle an seinem Wohnort in Berlin. Sein Leihvertrag bei Spartak Moskau läuft aus – und wegen der Corona-Zwangspause sieht es so aus, als würde Schürrle überhaupt nicht mehr in die russische Hauptstadt zurückkehren.
Sitzt Schürrle seinen Vertrag in Dortmund aus?
Wie es zur kommenden Saison weitergeht, ist völlig unklar. Im Grunde hat Schürrle drei Optionen: Seinen Vertrag beim BVB aussitzen und in Dortmund maximal bei der zweiten Mannschaft in der Regionalliga zum Einsatz kommen. Er könnte aber mit 29 Jahren seine Karriere auch vorzeitig beenden. Oder er greift bei einem neuen Club noch einmal ganz neu an.
Am wahrscheinlichsten ist die Variante mit einem erneuten Wechsel – das wäre auch ganz im Sinne des BVB. Die Dortmunder Bosse sollen bereit sein, den Offensivspieler für ganz kleines Geld ziehen zu lassen. Schürrle selbst würde beim Gehalt ebenfalls deutliche Einbußen in Kauf nehmen.
Leverkusen stark an Verpflichtung interessiert
Inzwischen soll es diverse Interessenten aus dem In- und Ausland geben. Von mehreren unabhängigen Quellen hört man, dass Bayer Leverkusen stark an einer Verpflichtung interessiert sein soll. Bei der Werkself hatte Schürrle bereits von 2011 bis 2013 eine sehr erfolgreiche Zeit, jetzt könnte es zum Comeback kommen. Die Gespräche sind demnach weit fortgeschritten, liegen aber wegen der Corona-Ungewissheiten momentan auf Eis.