Der Wechsel von Leroy Sané zum FC Bayern war im vergangenen Sommer eigentlich schon beschlossene Sache. Aber dann verletzte sich der Offensivspieler bei seinem vermeintlich letzten Auftritt für Manchester City schwer – und so platzte der Deal in letzter Sekunde. Nach der laufenden Saison könnte der Transfer nun mit einem Jahr Verspätung über die Bühne gehen. Die Bayern wären dabei der große Gewinner, denn Sané wird wohl zu einem echten Schnäppchen. Eine Ablösesumme jenseits von 100 Millionen Euro wird es für den deutschen Nationalspieler definitiv nicht geben.
Der Vertrag war schon ausverhandelt, auch die beiden Vereine hatten sich geeinigt. Dem Vernehmen nach wäre Leroy Sané im Sommer 2019 eigentlich für rund 115 Millionen Euro von Manchester City zum FC Bayern gewechselt.
Kreuzbandriss im letzten Sommer
Aber dann kam Bayerns Ex-Trainer Pep Guardiola auf die verhängnisvolle Idee, den Flügelflitzer in einem sportlich unbedeutenden Match noch ein letztes Mal für City einzusetzen. Sané verdrehte sich nach wenigen Minuten das Knie, es folgte die niederschmetternde Diagnose: Kreuzbandriss.
Bayern hätte Sané auch in der Winterpause geholt
Die Bayern nahmen sofort Abstand von dem Transfer und Sané begann seine Reha in England. Der Heilungsprozess verlief wie geplant – und die Bayern-Bosse nahmen in der Winterpause erneut einen Vorstoß. Sané hätte zur Geheimwaffe für die Rückrunde werden können, so der Plan. Den Prognosen der Ärzte zu Folge wäre der Stürmer spätestens im März einsatzbereit gewesen.
Allerdings wurde auch aus diesem Gedankenspielen nichts. Sané hatte inzwischen den Berater gewechselt. Und die neue Agentur vermittelte den Bayern eine klare Botschaft: Die Zusage vom letzten Sommer gilt nicht mehr. Es müsse komplett neu verhandelt werden.
Auch bei City wird das Geld knapp
Die Bayern waren verstimmt und legten den Transfer erstmal auf Eis. Und inzwischen hat sich die Lage drastisch verändert: Durch die Corona-Zwangspause geraten mehr und mehr Vereine in wirtschaftliche Bedrängnis. Experten erwarten, dass Ablösesummen ebenso drastisch purzeln wie Gehälter.
Und dazu kommt noch die Sperre für die Champions League, die Manchester City von der UEFA aufgebrummt bekam. Gut möglich, dass auch die Citizens bald aus finanziellen Aspekten zum Verkauf einzelner Stars gezwungen werden.
Nur 30 Millionen für Sané?
Genau darauf spekulieren die Bayern, wie Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge kürzlich zugab: “Wir gehen davon aus, dass eine Verpflichtung nun deutlich günstiger wäre. Vielleicht würde er uns nur 30 bis 50 Millionen Euro kosten. Sein Vertrag bei Manchester City endet ja 2021, danach wäre er ablösefrei. Und auch ein Verein wie ManCity wird in Corona-Zeiten irgendwann Geld brauchen, um Gehälter zu bezahlen.”
Wechsel zum FC Bayern bleibt wahrscheinlich
In der Tat könnten die Skyblues in eine Zwickmühle geraten: Nur wenn sie Sané nach der laufenden Saison verkaufen, kann noch eine üppige Ablöse generiert werden. Denn dass der deutsche Nationalspieler seinen Kontrakt in Manchester City verlängert, gilt unter Insidern als ausgeschlossen.
So deutet viele darauf hin, dass Leroy Sané am Ende doch in München landen wird. So sind auch die jüngsten Aussagen von Sanés Berater Damir Smoljan in der Sport-Bild zu deuten: “Er kann sich den FC Bayern als nächsten Karriere-Schritt weiterhin sehr gut vorstellen. Sein großes Ziel bleibt der Gewinn der Champions League. Wir glauben, das mit den Bayern erreichen zu können.”