Das Coronavirus hat nicht nur für Chaos im Terminkalender der Bundesliga gesorgt, sondern auch den Transfermarkt kräftig durcheinander gewirbelt. Viele Deals dürften im kommenden Sommer allein schon deswegen platzen, weil den Vereinen das Geld fehlt. Aktuell reißen die fehlenden Einnahmen (Ticketing, Catering, TV-Vermarktung) ein gigantisches Loch in die Kassen, so mancher Club dürfte wirtschaftlich schon jetzt die Schweißperlen auf der Stirn haben. Derzeit ist noch völlig unklar, ob und wann die laufende Saison zu Ende gespielt werden kann – und in Italien, Spanien und England sieht es ähnlich aus. Nicht ausgeschlossen, dass das Transferfenster deshalb sogar verschoben wird. Inzwischen wird spekuliert, dass der begehrteste Spieler der Bundesliga deswegen sogar bei seinem aktuellen Verein verlängert: Kai Havertz.
Die Corona-Krise hat schlagartig alles verändert. Gewissheiten, die noch vor wenigen Wochen galten, sind zu Fragezeichen geworden. Derzeit gibt es im Profifußball eine große Unsicherheit – und das wird sich zweifellos auch in der nächsten Transferphase niederschlagen.
Corona bringt alle Clubs in wirtschaftliche Probleme
Viele Experten erwarten, dass die Ablösesummen deutlich einbrechen werden. Dass wir in diesem Jahr noch einen Transfer jenseits der 100-Millionen-Euro-Marke erleben werden, gilt als ausgeschlossen. Denn wenn sich die Zwangspause durch das Virus noch deutlich länger hinziehen sollte, dann bekommen sogar die europäischen Top-Clubs finanzielle Probleme.
Die in den vergangenen Jahren immer größer gewordene “Blase Profifußball”, sie droht zu platzen. Bayer Leverkusen könnte dies aber gerade recht kommen. Die Rheinländer erhalten unverhofft die Chance, das größte Juwel im deutschen Fußball vielleicht doch zu halten.
Bosz war sich sicher: Havertz verlässt Bayer
Noch im Februar hatte Leverkusens Trainer Peter Bosz sehr klar betont, dass ein Verbleib des 20-Jährigen quasi ausgeschlossen ist: “Er wird wechseln, da haben wir keine Chance. Kai ist jetzt wieder in Topform und hat auch seine Torquote wieder gesteigert. Das wird ein Transfer mit deutlich mehr als 100 Millionen – und davon können wir viele neue Spieler kaufen. Das wird ein interessanter Transfersommer.”
Vertrag läuft noch bis 2022
Zum damaligen Zeitpunkt hätte Bosz auch niemand widersprochen. Kai Havertz wurde von Spitzenclubs wie Bayern München, Real Madrid, Manchester United und dem FC Liverpool gejagt, als Geheimfavorit galt Borussia Dortmund. Und dass ein möglicher Abnehmer einen dreistelligen Millionenbetrag auf den Tisch legen würde müssen, das war auch klar.
Gerüchten zu Folge rechneten die Bayer-Bosse mit einem Ablösevolumen um die 130 Millionen Euro. Dieser Traum dürfte durch die Corona-Krise auf längere Zeit geplatzt sein. Aber darin kann für Leverkusen auch eine Chance liegen. Denn wie der kicker berichtet, ist es inzwischen nicht mehr undenkbar, dass Havertz seinen bis zum Jahr 2022 laufenden Vertrag sogar verlängert.
Wechsel zu Bayern ist ausgeschlossen
Den internationalen Schwergewichten fehlt schlichtweg das Geld. Und der Name Havertz ist derzeit noch nicht so klangvoll, als wenn er beispielsweise durch Trikotverkäufe einen Großteil der Ablöse wieder einspielen würde – wie es etwa Cristiano Ronaldo bei Juventus Turin gelungen ist.
Auch ein Wechsel zum FC Bayern ist dem Fachblatt zu Folge vom Tisch. Havertz scheut den Konkurrenzkampf und die “Ellenbogengesellschaft” an der Säbener Straße, wie es heißt. Bleibt also noch der BVB, der sich Havertz aber nur leisten könnte, falls Jadon Sancho im Sommer für eine ähnlich astronomische Summe in die Premier League wechselt. Und auch das scheint momentan ziemlich unwahrscheinlich.